„Können neugeborene Kinder rechnen?“
Die diesbezügliche Forschung, die versucht, die numerische Kompetenz von Säuglingen empirisch zu ermitteln, hat sich erst in den letzten 25 Jahren entwickelt. Bis zu dieser Zeit wurde der Diskurs von dem theoretischen Ansatz des Konstruktivismus bestimmt. Der Begründer des Konstruktivismus, Jean Piaget, stützte seine Theorie auf Versuche, die er in den 1930er Jahren mit Kindern durchgeführt hatte, u. a. um Einsicht in die Entwicklung des Zahlbegriffs zu erhalten. Piaget verwendete beispielsweise Eins-zu-Eins-Zuordnungen von Gläsern und Flaschen, Blumen und Vasen, Eiern und Eierbechern, Pfennigen und Dingen sowie spontane Eins-zu-Eins-Zuordnungen zwischen Plättchen.
Das Denken unterliegt in all seinen Inhaltsbereichen altersabhängigen Einschränkungen. Die Regelhaftigkeiten dieser Einschränkungen wurden von Piaget als eine Reihe von aufeinander aufbauenden Stufen des Denkens in seiner Theorie der Piagetschen Stufen zusammengetragen. Das Erreichen der einzelnen Stufen laufe laut Piaget stets gleich ab, wodurch zu frühe Konfrontation von Kindern mit mathematischen Vorgängen für diese schädlich sei. Diesen Forschungsergebnissen wird in der vorliegenden Hausarbeit nachgegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wahrnehmung der Anzahl bei Säuglingen
- Zum Abstraktionsvermögen von Säuglingen
- Können Säuglinge zählen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, ob Säuglinge zählen können. Sie analysiert die Entwicklung des Zahlbegriffs bei Säuglingen und beleuchtet den Streit zwischen konstruktivistischen und modernen Ansätzen.
- Die Entwicklung des Zahlbegriffs bei Säuglingen
- Der Einfluss des Konstruktivismus auf die Forschung
- Die empirische Widerlegung des Konstruktivismus
- Die Rolle der Fixationszeit bei der Untersuchung von Säuglingen
- Die Fähigkeit von Säuglingen, Unterschiede in der Anzahl zu erkennen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit untersucht die Frage, ob Säuglinge zählen können, und beleuchtet die Entwicklung der Forschung in diesem Bereich. Sie stellt die unterschiedlichen Ansätze des Konstruktivismus und der modernen Forschung gegenüber.
- Wahrnehmung der Anzahl bei Säuglingen: Dieses Kapitel untersucht die Fähigkeit von Säuglingen, Unterschiede in der Anzahl zu erkennen, und diskutiert die empirischen Beweise, die den Konstruktivismus in Frage stellen.
- Zum Abstraktionsvermögen von Säuglingen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Abstraktionsvermögen von Säuglingen und beleuchtet die Erkenntnisse von Forschern wie Renée Baillargeon, die zeigen, dass Säuglinge bereits in jungen Jahren über kognitive Konzepte verfügen.
- Können Säuglinge zählen?: Dieses Kapitel untersucht die Frage, ob Säuglinge zählen können, und beleuchtet die verschiedenen Forschungsmethoden, die verwendet werden, um die numerische Kompetenz von Säuglingen zu erforschen.
Schlüsselwörter
Zahlbegriff, Säuglingsforschung, Konstruktivismus, empirische Forschung, Fixationszeit, Objektpermanenz, kognitive Entwicklung, numerische Kompetenz
- Arbeit zitieren
- M.Ed. Georg Rabe (Autor:in), 2008, Mathematischer Erstunterricht: „Können Säuglinge zählen?“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163231