Die Menschen leben in einer Zeit des ständigen Wandels. Die Globalisierung der Arbeits- und der Kapitalmärkte prägen uns genauso, wie die nicht abzuschätzenden Nebenfolgen eines immerwährenden technischen Fortschritts und dessen Auswirkungen für die Umwelt. Auflösungserscheinungen der traditionellen Formen der Familie und eine sinkende Zahl der Bevölkerung in den meisten Staaten Europas stehen in der direkten Kongruenz zur Bevölkerungsexplosion in den Schwellenländern und in der dritten Welt. Unsicherheit wird bei den Menschen geschürt, welche es jedem Einzelnen heutzutage erschwert, zu durchschauen, wohin die Zeit uns führt. Orientierungslosigkeit und Angst macht sich bei den bisher so wohl genährten Industrieländlern breit. Angst vor einer Radikalisierung ethischer und kultureller Differenzen und die damit einhergehende Gefahr einer wachsenden religiösen Fundamentalisierung. Durch die Angriffe auf New York, Madrid und London ist ihnen klargeworden, dass der internationale Terrorismus und die grenzüberschreitende Kriminalität nicht etwas ist, was nur irgendwo anders auf der Welt passiert, sondern direkt vor ihrer Haustür stattfindet. Und so ist offensichtlich alles in Bewegung und nichts scheint heute mehr von Dauer und Verlässlichkeit.
In meinem Essay möchte ich zeigen, wie die Rechtspädagogik einen Ausweg aus dieser Orientierungslosigkeit bietet, wie sie eine ordnende Funktion übernimmt und zu einer Lösung im Sinne der Menschenrechte führt. Dabei sollen mir das rechtspädagogische Zweistufenmodell und die dazugehörigen Prinzipien der Vernunft, Empathie und Dynamik einen roten Pfaden bieten, die wir von der Keimzelle unserer Gesellschaft bis zur „großen Weltpolitik“ anwenden können, um damit einen fast unausweichlich scheinenden Kampf der Kulturen doch noch abzuwenden und um einer friedlichen Zukunft zusteuern zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Anfang eines Problems oder die Rückkehr der Barbaren
- Rechtspädagogik oder eine friedenstiftende Wissenschaft
- Das Zweistufenmodell oder Jeder wird selig werden
- Erste Stufe oder der Rechtspositivismus
- Zweite Stufe oder das Naturrecht
- Vernunft oder von Kant und die Freiheit
- Empathie oder „die Würde des Menschen ist unantastbar?!“
- Dynamik oder das Problem mit dem Iran
- Die Weltgesellschaft oder der Versuch einer demokratischen Lösung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die Rolle der Rechtspädagogik als Instrument zur Konfliktlösung im Spannungsfeld zwischen westlicher Welt und Islam. Er zeigt auf, wie die Rechtspädagogik als friedenstiftende Wissenschaft Orientierung in einer von Unsicherheit und kulturellen Differenzen geprägten Welt bieten kann.
- Die Bedeutung der Rechtspädagogik für die Konfliktlösung im interkulturellen Kontext
- Das rechtspädagogische Zweistufenmodell als Lösungsansatz
- Die Rolle von Vernunft, Empathie und Dynamik in der Rechtspädagogik
- Die Bedeutung einer interkulturellen Rechtsethik
- Die Notwendigkeit einer globalen Verständigung und friedlichen Koexistenz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Herausforderungen der modernen Welt, die durch Globalisierung, technologischen Fortschritt und kulturelle Differenzen geprägt ist. Der Essay stellt die Rechtspädagogik als mögliches Instrument zur Konfliktlösung vor und präsentiert das rechtspädagogische Zweistufenmodell als Leitfaden für eine friedliche Zukunft.
- Der Anfang eines Problems oder die Rückkehr der Barbaren: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen für kulturelle Konflikte und die Notwendigkeit einer rechtsbasierten Konfliktlösung. Es beleuchtet das Beispiel des 11. Septembers 2001 und zeigt auf, wie der Einsatz von Gewalt statt Rechtsstaatlichkeit die Spannungen zwischen Kulturen verschärft.
- Rechtspädagogik oder eine friedenstiftende Wissenschaft: Dieses Kapitel definiert die Rechtspädagogik als Wissenschaft, die die Prinzipien des Zusammenlebens vermittelt und die Einhaltung des Rechts durch moralische Motivation fördert. Es unterstreicht die Bedeutung von Freiheit, Mündigkeit und Toleranz für eine friedliche, demokratische und interkulturelle Gesellschaft.
- Das Zweistufenmodell oder Jeder wird selig werden: Dieses Kapitel erläutert das rechtspädagogische Zweistufenmodell, das auf einer individuellen und einer gesellschaftlichen Ebene basiert. Es betont die Notwendigkeit, die Grenzen einer ethischen Rechtsordnung zu definieren und die Kompatibilität von Menschenrechten mit anderen Weltanschauungen zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Essays umfassen Rechtspädagogik, Konfliktlösung, interkulturelle Kommunikation, Zweistufenmodell, Vernunft, Empathie, Dynamik, interkulturelle Rechtsethik, Menschenrechte, Toleranz, Globalisierung, Frieden, Kultur, Religion.
- Quote paper
- Toni Bäurich (Author), 2010, Kampf der Kulturen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163296