Phantasiegeschichten


Seminararbeit, 2003

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1. Was ist Phantasie

2. Möglichkeiten für den Lehrer/ die Lehrerin
I. Arbeiten an Modeltexten
II. Was sind Phantasiegeschichten und worauf kommt es an?
III. Anregungen zum freien
a) begrenzt freies Schreiben
b) eingeschränkt freies Schreiben
c) freies Schreiben

3. Gruppenarbeit oder Individualität

4. Veröffentlichen der Arbeiten

5. Literaturverzeichnis

1.) Was ist Phantasie?

Um den Themenbereich der Phantasiegeschichten im Deutschunterricht und deren Notwendigkeit zu verstehen, ist es zunächst nötig das Phänomen der Phantasie zu begreifen.

Seit den 70er Jahren ist der Begriff „Phantasie“ eher durch „Kreativität“ ersetzt worden. Man versteht darunter „die Einbildungskraft; die Fähigkeit sich etwas nicht sinnlich gegebenes und auch nicht erinnerungsmäßig Vergegenwärtigtes anschaulich vorzustellen“[1]. „Dies kann das Ergebnis einer neuen Kombination früherer Wahrnehmungen sein, oder eine völlig neuartige Schöpfung, kann in der Wirklichkeit existieren können oder auch nicht. Schöpferisches Denken ist die Produktion von originellen Einfällen, die zum Erkennen und zur Lösung von Problemen führt“[2].

Phantasie kann man jedoch niemandem beibringen – lehren - denn Phantasie ist nicht etwas, was man erlernen könnte. Phantasie hat jeder Mensch! Man denke nur an spielende Kinder: Der Sandkuchen ist tatsächlich ein Kuchen, der Stein ist jetzt ein Auto und dann ein Mensch und dann doch wieder nur ein gewöhnlicher Stein. Die Regeln eines Kinderspiels können sekündlich wechseln und gelten doch immer. Im Laufe der Zeit wird den Kindern die Phantasie mehr und mehr genommen, durch Regeln, Maßregelungen und Konventionen.[3] „Realitäten des Alltags“ drohen das Denken und Handeln unserer Kinder heute in zunehmendem Maße zu bestimmen. Doch Kinder sollten nicht zu früh aus dem Reich der Phantasie verbannt werden, damit sie auch später immer mal wieder „einen Blick über den Zaun sogenannter Realitäten werfen“ und sich zu kreativ denkenden und arbeitenden Persönlichkeiten entwickeln können.[4]

Aufgabe der Lehrerin oder des Lehrers ist es dann im Deutschunterricht den Kindern zunächst unter Anleitung ein Gefühl für ihre eigenen gestalterischen Fähigkeiten zu geben und ihnen erforderliche Anstöße zum freien Erfinden von Helden, Gegenständen, Ereignissen und Zusammenhängen zu geben.

2.) Möglichkeiten für den Lehrer/ die Lehrerin

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nicht allen Kindern fällt es leicht, sozusagen auf Knopfdruck, alle Ermahnungen der Eltern wie „jetzt sei doch mal ernst“ oder „lass doch diesen phantastischen Blödsinn“ von sich abzustreifen, nur weil der eigene Deutschlehrer plötzlich die Aufgabe stellt „denkt euch doch mal selbst eine Geschichte aus!“.

Da die Welten zwischen Phantasie und Wirklichkeit eng miteinander verwoben sind, besteht die Gefahr des Abgleitens in die Phantasterei. Es erfordert viel Aufmerksamkeit des Lehrkörpers den Kindern gegenüber und einer wohlüberlegten Planung des Zeitpunkts, der Stoffbereiche und Themen für diese Unterrichtseinheit.

Phantasiegeschichten werden i.d.R. ab dem 3. Schuljahr geschrieben, denn etwa ab dieser Altersstufe können Kinder zwischen den beiden Welten von Phantasie und Wirklichkeit unterscheiden und die Grenze bewusst überschreiten. Gewöhnlich wird diese Unterrichtseinheit nur bis Klasse 6 durchgeführt, weil die Kinder in diesem Alter angeblich besonders gerne fabulieren und sie noch weit genug weg vom Eintritt in das Arbeitsleben sind, so dass ihnen das häufig als nutzlos angesehene Phantasieren noch erlaubt wird. Je näher sie der Berufswelt rücken, desto stärker müssen sie sich auf die Realität einstellen.[5]

„Was Du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten?

Du meinst, dass Phantasie nicht wirklich sei?

Aus ihr allein erwachsen künftige Welten:

In dem was wir erschaffen sind wir frei.“[6]

Zum Einstieg in die Materie empfiehlt sich zum Beispiel ein Vergleich von Phantasiegeschichten und themengleichen oder –verwandten Sachlesetexten, um den Kindern zu verdeutlichen, „was Schreiben aus der Phantasie heißt“[7].[8]

I. Arbeiten an Modelltexten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anhand dieser Vergleichsarbeit können mit den Kindern bereits einige wesentliche Merkmale der Phantasiegeschichte erarbeitet werden, um ihnen zu verdeutlichen, worauf es hier im Besonderen ankommt.

[...]


[1] „Goldmann-Lexikon“; Goldmann Verlag; 1998

[2] www.wissen.de; Stichwort „Kreativität“

[3] Vgl.: http://www.kreative-texte.de/Seite_fur_LehrerInnen/seite_fur_lehrerinnen.html

[4] Vgl.: „Verstehen und Gestalten A5“; Arbeitsbuch für Gymnasien, Hrsg.: Gerhard Schoebe; Oldenbourg-Verlag 1995, S.199

[5] Vgl.: „Aufsatzunterricht Grundschule“, 2. akt. Auflage; Oswald Beck, Schneider-Verlag, Hohengehren 1999; S.202

[6] Vorwort zur Broschüre „Angst verlieren – Mut gewinnen“, Almanach zur Aktion „das lesende Klassenzimmer“, Wettbewerb 1986. Frankfurt am Main: Börsenverein des deutschen Buschhandels 1986, S.3. Eine schöne Ermutigung für die Schüler und eine gute Möglichkeit zum Einstieg in die Thematik, wenn in der Klasse über dieses Logo diskutiert wird.

[7] Denn Kinder des 3.-6. Schuljahres sind, wie oben bereits erwähnt, durchaus schon in der Lage unterschiede festzustellen und zu benennen

[8] „Aufsatzunterricht Grundschule“, 2. akt. Auflage; Oswald Beck; Schneider-Verlag, Hohengehren 1999; S.208.

[9] „Hörnchen – Verhalten, Unterbringung und Pflege, Krankheiten“; Horst Schmitt, Minden 1985; S.16

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Phantasiegeschichten
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Germanistisches Seminar)
Veranstaltung
Aufsatzerziehung in der Sekundarstufe I des Gymnasiums
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
16
Katalognummer
V16332
ISBN (eBook)
9783638212168
Dateigröße
746 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Phantasiegeschichten, Aufsatzerziehung, Sekundarstufe, Gymnasiums
Arbeit zitieren
Julia Kurz (Autor:in), 2003, Phantasiegeschichten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16332

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