Leseprobe
INHALTSVERZEICHNIS
I. EINLEITUNG
II. BEGRIFFSDEFINITIONEN 3
2.1 DISTRIBUTIONSLOGISTIK 3
2.2 HUB-AND-SPOKE SYSTEM 4
III. BEGINN DES HUB-AND-SPOKE SYSTEMS 4
3.1 ERFAHRUNGSKURVEN-ANALYSE 4
3.2 ENTSTEHUNG BEI FEDERAL EXPRESS 5
3.3 BEGINN IM FLUGVERKEHR
IV. FUNKTIONSWEISE DES HUB-AND-SPOKE SYSTEMS
V. VORAUSSETZUNGEN DES SYSTEMS
VI. VORTEILE DES HUB-AND-SPOKE SYSTEMS
VII. KRITISCHE BEWERTUNG DES HUB-AND-SPOKE SYSTEMS 11
7.1 LÄNGERE REISEZEITEN 13
7.2 AUSFALLRISIKO 13
7.3 KAPAZITÄTSAUSLASTUNG 14
7.4 KAPAZITÄTSBEGRENZUNG 15
7.5 FOLGEN VON VERSPÄTUNGEN 15
7.6 HUB-AND-SPOKE VERSUS DEPOT-NETZWERK 16
7.7 KEINE NUTZUNG IM STRAßENPERSONENVERKEHR
VIII. SCHLUSSBETRACHTUNG
IIX. ABBILDUNGSVERZEICHNIS
IX. TABELLENVERZEICHNIS
X. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
XI. LITERATURVERZEICHNIS
I. Einleitung
Das Thema meiner Hausarbeit in dem Logistik Seminar beschäftigt sich mit der kritischen Bewertung des Hub-and-Spoke, bzw. Nabe-Speiche-Verkehrssystems. Das Hub-and-Spoke System wurde als erstes von FedEx entwickelt, dabei werden Sendungen zu einem zentralen Umschlagplatz geflogen, sortiert, in Flugzeuge verladen und weiter versendet. Dieses System wird mittlerweile von den meisten Fluggesellschaften übernommen.1
Das Rastersystem, welches dem Hub-and-Spoke System oft gegenübergestellt wird, lässt sich charakterisieren als Verkehrsverbindungen von jedem Punkt nach jedem Punkt des Verkehrsnetzes. Dieses System wurde oft in Verkehrsbetrieben wie Stückgut-Speditionen, Paketdiensten oder im Personen-Linienverkehr eingesetzt.2 Dieses System wurde meiner Meinung nach vom Hub-and-Spoke System überholt, worauf ich im Rahmen der Hausarbeit noch näher eingehen werde. Das Hub-and-Spoke System bringt allerdings nicht nur Vorteile, wie z.B. der Kostendegression durch Kapazitätsauslastung mit sich, sondern auch Nachteile. Nachdem ich einige Begriffe erläutert habe, behandele ich die Entstehung, Funktionsweise und Voraussetzungen des Hub-and-Spoke Systems. Darauf folgen Vorteile sowie die kritische Betrachtungsweise des Systems. Mit einer Schlussbetrachtung werde ich die Hausarbeit abschließen.
II. Begriffsdefinitionen
2.1 Distributionslogistik
Die Distributionslogistik, auch Absatzlogistik genannt, beschäftigt sich mit der Gestaltung, Planung und Steuerung der Verteilung der Güter. Der damit verbundene Informationsfluss gehört auch zu seinem Bestandteil. Ziel der Distributionslogistik ist es, die hergestellten Produkte über Transportkanäle, Lager- und Umschlagspunkte an den Endverbraucher zu befördern. Oft werden Logistikdienstleister für die Distribution herangezogen.3
Die Höhe der Distributionskosten und die Eignung der logistischen Leistungen, wie Lieferzeit, Lieferbereitschaft, Lieferzuverlässigkeit und Lieferflexibilität, zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen die Bedeutung bzw. die Wichtigkeit der Distributionslogistik für das Unternehmen. Die Distributionslogistik hat sowohl strategische Aufgabenbereiche, wie z.B. infrastrukturelle Gestaltung des Warenverteilsystems und Auswahl der Anzahl, Standorte und Ausstattung der Läger, als auch operative Aufgabenbereiche, zu denen beispielsweise die Transport- und kurzfristige Tourenentscheidungen gehören.4
2.2 Hub-and-Spoke System
Im Transportwesen steht Hub-and-Spoke für eine sternförmige Anordnung von Transportwegen, wobei die Transportwege von einem zentralen Knotenpunkt, dem Hub oder der Nabe, in alle Himmelsrichtungen verlaufen zum Endpunkt, um die Fläche bedienen zu können (Sterntopologie). Die Strecke zwischen dem Hub und dem Endpunkt wird als Spoke bzw. Speiche bezeichnet.5
Das Hub-and-Spoke System ist ein spezielles Verkehrsnetz, das über einen zentralen Umschlagspunkt, dem Hub, verfügt. Die Strecken vom Umschlagspunkt verlaufen sternförmig zu den Endpunkten. Am Endpunkt der Spokes werden Güter oder Personen eingesammelt und zum Hub transportiert. Entweder wird der Transport hier beendet oder es geht weiter über andere Spokes zu anderen Endpunkten, je nachdem wo das Ziel der Passagiere oder der Güter ist. Somit stellt der Hub einen Zusteige- bzw. Umschlagspunkt dar.6
III. Beginn des Hub-and-Spoke Systems
3.1 Erfahrungskurven-Analyse
1966 wurde die Erfahrungskurvenanalyse von der Boston Consulting Group (BCG) entwickelt. Hierbei sollte nachgewiesen werden, dass bei Erhöhung des Outputs die Ressourceneinsätze sinken, gemessen wurde anhand der realen Stückkosten. Es konnte sogar eine bis zu 30%-ige Kostenreduktion bei Verdoppelung der kumulierten Ausbringungsmenge gemessen werden.
Das Hub-and-Spoke System in der Transportwirtschaft entstand aus der Idee der Kostendegression. Erst sind hohe Investitionskosten erforderlich für das flächendeckende System und für industrielle Produktionsverfahren um Betriebsgrößenvorteile ausnutzen zu können, um Kosten soweit zu senken, dass Gewinne höher ausfallen. Das Unternehmen, das solch eine Investition plant, sollte schon mit einem Paketvolumen von mindestens 60 bis 70 Mio. Paketen/Jahr in Deutschland rechnen. Besonders in der Anlaufphase sind Verluste kaum zu vermeiden.7
3.2 Entstehung bei Federal Express
Im Jahre 1973 führte Frederic Smith das System Hub-and-Spoke in sein Unternehmen Federal Express ein, nachdem er eine Studienarbeit über die Unzulänglichkeiten des Linienverkehrs der Luftfrachtunternehmen ausgearbeitet hat. Es wurde ein Übernacht-Paketdienst für die USA aufgebaut. Gerade in den USA mit seinen großen Entfernungen, kam dieses System gut an, da dadurch nahezu alle Orte verbunden werden konnten. In der Nacht wurden die Pakete aus den Regionallagerhäusern in ein zentrales Umschlagsdepot, dem Hub, eingeliefert, nach Zielen umsortiert und anschließend in die regionalen Umschlagsdepots, befördert. Federal Express hat die Stadt Memphis in Tennessee als Hub gewählt, da man dort Flugplatzkapazitäten günstig ausnutzen konnte um ein Hub-and-Spoke System mit anfangs kleinen Transportflugzeugen aufzubauen.8
„ Die Firma Federal Express verbuchte sehr große Wachstumsraten und hat mittlerweile einen Umsatz von 7,7 Mrd. $ erreicht. Sie schlägt die Sendungen u.a. in der zentralen Umschlagshalle mit 140.000 m² Lagerfläche in Memphis um, betreibt mit 440 Flugzeugen die größ te private Luftflotte, die weltweit 310 Flughäfen anfliegt und täglich ein Paketvolumen von 27.000 t transportiert. “ 9
In den vergangenen Jahren haben immer mehr große Fluggesellschaften in den USA ihre Liniennetze zu Hub-and-Spoke Systemen umgestaltet. Ein großer Vorteil ergibt sich für die Fluggäste, dass die Flüge zu oder von dem Hub als Direktflug angeboten wurden.10
3.3 Beginn im Flugverkehr
Nachdem die US Regierung 1978 die Norm für die meisten Hauptfluglinien deregulierte, gewann das Hub-and-Spoke System immer mehr an Bedeutung. Fluggesellschaften wurden durch die Bundesregierung gezwungen direkt zwischen zwei kleinen Märkten zu fliegen. Viele Flüge waren beinahe leer, sodass die Fluggesellschaften anfingen Geld zu verlieren. Heute haben die meisten Fluggesellschaften mindestens einen zentralen Flughafen, den ihre Flüge durchlaufen müssen. Von diesem Hub aus fliegen die Passagiere zu den auserwählten Flugzielen. Der Zweck vom Hub-and-Spoke System ist es zum einen Geld zu sparen und zum anderen Passagieren bessere Möglichkeiten zu den Flugzielen zu geben. Denn jeder Sitz im Flugzeug stellt einen Teil der Fluggesamtkosten dar. Für jeden Sitz, der von einem Passagier gefüllt wird, senkt die Fluggesellschaft seinen break-even Preis, der dem Sitzpreis entspricht, an dem eine Fluggesellschaft anfängt, einen Profit aus dem Flug zu erzielen. Das Hub-and-Spoke System der Delta Airlines seinen Hub am internationalen Flughafen in Atlanta. Nehmen wir an, dass man von Charleston nach Memphis fliegen will, allerdings ist die Nachfrage nach diesen Direktflügen nicht sehr hoch. Also fliegt die Fluggesellschaft von Charleston nach Atlanta und dann von Atlanta nach Memphis über einen anschließenden Flug. Dabei werden im Hub noch weitere Passagiere eingesammelt.11
In Abbildung 1 wird dieses Beispiel bildhaft dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Hub-and-Spoke System der Delta Airlines12
[...]
1 Vgl. http://www.fedex.com/cgi-bin/content.cgi?template=at_pr&content=about/pressreleases/ emea/de/firstthingsfirst&cc=at; Abrufdatum: 15.05.2006
2 Vgl. Klaus, Peter: Kooperation zwischen Verladern und Verkehrsbetrieben, in: GVB-Schriftenreihe, Heft 17, S. 31-62, Frankfurt, 1987, S.35
3 Vgl. Heiserich, Hans-Otto: Logistik, Wiesbaden, 1997, S.8
4 Vgl. Ihde: Transport, Verkehr, Logistik, München, 1991, S.42
5 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Hub-and-Spoke; Abrufdatum: 01.05.2006
6 Vgl. Bloech/Ihde: Vahlens Großes Logistiklexikon, München, 1997, S.373
7 Vgl. Aberle: Transportwirtschaft, München, 1997, S.364f.
8 Vgl. Vahrenkamp: Produktions- und Logistikmanagement, München, 1996, S.294f.
9 Vahrenkamp: a.a.O., München, 1996, S.295
10 Vgl. Bloech/Ihde: a.a.O., München, 1997, S.374
11 Vgl. Bonsor, Kevin: http://travel.howstuffworks.com/airline.htm/printable; Abrufdatum: 07.05.2006
12 Vgl. Bonsor, Kevin: http://travel.howstuffworks.com/airline.htm/printable; Abrufdatum: 07.05.2006