Debatten um eine Integration von Immigranten, wie momentan wieder in
Deutschland, sind häufig im Fokus von Gesellschaft, Politik und Medien. Dies
ist aber nicht nur ein aktuell deutsches Phänomen, sondern ein
immerwährend internationales. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass das
Gelingen von Integration von grundlegenden ökonomischen und
soziokulturellen Situationen bedingt ist, welche sich in den letzten
Jahrzehnten international gewandelt haben.
Einigen Ansichten in der Soziologie zufolge, habe sich Migration in den
Zeiten der zunehmenden Globalisierung verändert und es seien neue
Migrationsformen entstanden. Dementsprechend müsste mittlerweile auch
die Integration der Migranten in den Ankunftsländern neuen
Voraussetzungen zu Grunde liegen. Die Globalisierung brachte
beispielsweise neue Reise- und Kommunikationsmöglichkeiten hervor, die
internationale Kontakte erleichtern und somit auch den Migranten eine
stärkere Aufrechterhaltung der Verbindungen zu ihrer Herkunftsgesellschaft.
Neue Formen der Migration werfen die Frage auf, ob Einwanderer noch an
den klassisch idealtypischen Verläufen von Integration gemessen werden
können oder sollten. Die Beweggründe zur Migration divergieren bei den
einzelnen, sowohl klassischen als auch neuen, Theorien und eine Integration
im Ankunftsland geht eventuell nicht immer automatisch damit einher.
Vielmehr müssen die Notwendigkeit und Beabsichtigung einer Integration
untersucht werden.
Ziel dieser Seminararbeit ist es deshalb, die einzelnen Theorien der
soziologischen Migrationsforschung exakter vorzustellen und eigenständig zu
interpretieren, welche Voraussetzungen zur Integration der Migranten in der
Ankunftsgesellschaft sich aus ihnen ergeben. Dazu werden die klassischen
wie neueren Theorien skizziert und verglichen, um zu untersuchen, ob sich
Integration von Migranten in einer globalisierten Welt als komplizierter
erweist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Integration
- Theorien
- Dimensionen und Verlauf
- Theorien zur internationalen Migration
- Klassische Theorien
- Neoklassische und neue Ökonomie der Arbeitsmigration
- (Individualistische) Wert-Erwartungs-Theorie
- Mikro-Makro-Ansatz struktureller/anomischer Spannungen
- Struktur- und systemorientierte Perspektiven internationaler Migration
- Neue Ansätze
- Migrationsnetzwerke und -kreisläufe
- Neue Typologien internationaler Migration
- Cumulative Causation
- Internationale Migrationssysteme
- Globalisierung und internationale Migration
- Transnationalismus und Transmigration
- Klassische Theorien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Ziel dieser Seminararbeit besteht darin, die Theorien der soziologischen Migrationsforschung genauer zu betrachten und zu analysieren, welche Integrationsvoraussetzungen sich aus ihnen für Migranten in der Aufnahmegesellschaft ergeben. Die Arbeit vergleicht klassische und neuere Theorien, um zu untersuchen, ob sich die Integration von Migranten in einer globalisierten Welt als komplexer erweist.
- Definition und Theorien der Integration
- Klassische Theorien der internationalen Migration
- Neue Ansätze zur internationalen Migration
- Integrationsaspekte verschiedener Theorien
- Integration von Migranten in einer globalisierten Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte um die Integration von Immigranten, die nicht nur in Deutschland, sondern auch international relevant ist. Sie zeigt auf, dass die Integration von grundlegenden ökonomischen und soziokulturellen Bedingungen abhängt, die sich in den letzten Jahrzehnten verändert haben.
Das Kapitel "Integration" definiert den Begriff der Integration im Allgemeinen und in der Migrationsforschung. Es stellt verschiedene Integrationstheorien vor, darunter den Ansatz von Talcott Parsons, Hoffmann-Nowotny und Hartmut Esser, und analysiert die Bedeutung von System- und Sozialintegration.
Das Kapitel "Theorien zur internationalen Migration" behandelt zunächst die klassischen Theorien, darunter die Neoklassische und neue Ökonomie der Arbeitsmigration, die (Individualistische) Wert-Erwartungs-Theorie, der Mikro-Makro-Ansatz struktureller/anomischer Spannungen und die Struktur- und systemorientierte Perspektiven internationaler Migration. Anschließend werden neue Ansätze vorgestellt, wie Migrationsnetzwerke und -kreisläufe, neue Typologien internationaler Migration, Cumulative Causation, internationale Migrationssysteme, Globalisierung und internationale Migration sowie Transnationalismus und Transmigration.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der internationalen Migration und Integration, wobei insbesondere die verschiedenen Theorien der Migrationsforschung im Vordergrund stehen. Schlüsselbegriffe sind unter anderem: Integration, Migration, Globalisierung, Transnationalismus, klassische und neue Theorien, Migrationsnetzwerke, Typologien, Cumulative Causation, internationale Migrationssysteme, System- und Sozialintegration, Akkulturation, Assimilation, Desozialisierung, Marginalisierung.
- Citation du texte
- Martin Philipp Wiesert (Auteur), 2010, Theorien zur internationalen Migration und daraus resultierende Integrationsvoraussetzungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163571