Die Untreue bildet zusammen mit dem Betrugstatbestand den Kernbereich des Vermögensstrafrechts. Umso unbefriedigender erscheint es, dass der Untreuetatbestand unübersichtlich ist und sich durch allgemein schwer bestimmbare Tatbestandsmerkmale auszeichnet, welche zudem noch vollkommen umstritten sind. Dies ist die Grundlage für das eingangs erwähnte Zitat Mayers. Denn oftmals ist es unmöglich, ex ante die Strafbarkeit eines potentiellen Untreuetäters zu bestimmen. Bereits der strafrechtliche Vermögensbegriff ist durch vielschichtige Problemstellungen gekennzeichnet, welche bereits beim Ausgangsterminus des Vermögens beginnen. Die Entscheidung darüber, wie man letztlich „Vermögen“ definiert, beeinflusst zugleich die Beurteilung der Fälle der sog. schadensgleichen Vermögensgefährdung. Es ist zwar heute allgemein anerkannt, dass auch Vermögensgefährdungen bereits einen Vermögensschaden darstellen können. Dennoch ist die Rechtsfigur der schadensgleichen Vermögensgefährdung im Einzelnen höchst umstritten. Dabei geht es zunächst um ihre rechtliche Zulässigkeit und konkret um die Entwicklung diverser Einschränkungsmodellen um einer Ausuferung des ohnehin weiten Untreuetatbestandes entgegenzuwirken. Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit ist daher die kritische Auseinandersetzung mit der schadensgleichen Vermögensgefährdung – ausgehend vom Vermögensbegriff der §§ 263ff.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Der strafrechtliche Vermögensbegriff
- I. Streitstand
- 1. Rein juristischer Vermögensbegriff
- 2. Rein wirtschaftlicher Vermögensbegriff
- 3. Juristisch-ökonomischer Vermögensbegriff
- 4. Personaler Vermögensbegriff
- II. Stellungnahme
- C. Schadensgleiche Vermögensgefährdung als Vermögensnachteil i.S.d. Untreue
- I. Kritik
- II. Einschränkungsmodelle
- III. Rechtsprechung
- IV. Stellungnahme
- D. Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die schadensgleiche Vermögensgefährdung als Nachteil im Sinne der Untreue (§ 266 StGB). Die Zielsetzung besteht darin, den aktuellen Streitstand zu analysieren und eine fundierte Stellungnahme zu diesem komplexen Thema abzugeben. Dabei werden verschiedene Ansätze in Literatur und Rechtsprechung kritisch beleuchtet und bewertet.
- Strafrechtlicher Vermögensbegriff
- Schadensgleiche Vermögensgefährdung
- Untreue (§ 266 StGB)
- Analogieverbot
- Einschränkungsmodelle in Literatur und Rechtsprechung
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der schadensgleichen Vermögensgefährdung als Nachteil im Sinne der Untreue ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie benennt die zentrale Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise.
B. Der strafrechtliche Vermögensbegriff: Dieses Kapitel beleuchtet den strafrechtlichen Vermögensbegriff, einen zentralen Aspekt für die Beurteilung der Untreue. Es analysiert unterschiedliche Auffassungen, von rein juristischen bis hin zu personalen Vermögensbegriffen, die in der Literatur vertreten werden. Die verschiedenen Ansätze werden im Detail erläutert und kritisch gewürdigt, um die Herausforderungen bei der Definition von "Vermögen" im Strafrecht zu verdeutlichen. Das Kapitel mündet in eine eigene Stellungnahme des Autors zu diesem strittigen Punkt.
C. Schadensgleiche Vermögensgefährdung als Vermögensnachteil i.S.d. Untreue: Das Kernkapitel befasst sich eingehend mit der schadensgleichen Vermögensgefährdung als möglicher Grundlage für eine Untreue. Es untersucht die Kritikpunkte an dieser Auffassung, die sich unter anderem auf das Analogieverbot und die Vorverlagerung der Strafbarkeit beziehen. Im Anschluss werden verschiedene Einschränkungsmodelle aus der Literatur (Cramer, Schröder, Lenckner, Hefendehl) vorgestellt und analysiert. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den jeweiligen Grundgedanken und den damit verbundenen Kritikpunkten. Des Weiteren werden relevante Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH) eingehend beleuchtet und in ihrer Argumentation kritisch gewürdigt, um unterschiedliche Rechtsauffassungen und deren Entwicklung aufzuzeigen. Schließlich wird eine eigene Stellungnahme zu diesem komplexen Thema formuliert.
Schlüsselwörter
Untreue (§ 266 StGB), Vermögensbegriff, Schadensgleiche Vermögensgefährdung, Analogieverbot, Vermögensnachteil, Bundesgerichtshof (BGH), Rechtsprechung, Literatur, Einschränkungsmodelle, ökonomischer Vermögensbegriff, juristischer Vermögensbegriff.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Schadensgleiche Vermögensgefährdung als Vermögensnachteil i.S.d. Untreue
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die schadensgleiche Vermögensgefährdung als Nachteil im Sinne des § 266 StGB (Untreue). Sie analysiert den aktuellen Streitstand in Literatur und Rechtsprechung und gibt eine fundierte Stellungnahme ab.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit dem strafrechtlichen Vermögensbegriff, der schadensgleichen Vermögensgefährdung, dem Analogieverbot und verschiedenen Einschränkungsmodellen aus Literatur und Rechtsprechung zur Untreue.
Welche verschiedenen Vermögensbegriffe werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert verschiedene Auffassungen zum strafrechtlichen Vermögensbegriff: den rein juristischen, den rein wirtschaftlichen, den juristisch-ökonomischen und den personalen Vermögensbegriff. Diese werden detailliert erläutert und kritisch gewürdigt.
Wie wird die schadensgleiche Vermögensgefährdung behandelt?
Das Kernkapitel analysiert die Kritik an der Auffassung der schadensgleichen Vermögensgefährdung als Grundlage für eine Untreue, berücksichtigt das Analogieverbot und stellt verschiedene Einschränkungsmodelle aus der Literatur (z.B. Cramer, Schröder, Lenckner, Hefendehl) vor. Die Arbeit beleuchtet relevante Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH) und deren Argumentation.
Welche Autoren und Rechtsprechungsentscheidungen werden zitiert?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Autoren wie Cramer, Schröder, Lenckner und Hefendehl sowie auf Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (BGH). Die genauen Zitate sind im Haupttext der Arbeit zu finden.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit endet mit einem Ergebniskapitel (Kapitel D), das die eigenen Schlussfolgerungen des Autors zum Thema der schadensgleichen Vermögensgefährdung als Vermögensnachteil i.S.d. Untreue zusammenfasst. Die genauen Schlussfolgerungen sind im Haupttext nachzulesen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung (A), ein Kapitel zum strafrechtlichen Vermögensbegriff (B), ein Kapitel zur schadensgleichen Vermögensgefährdung als Vermögensnachteil i.S.d. Untreue (C) und ein Ergebniskapitel (D). Jedes Kapitel enthält eine eigene Zusammenfassung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Untreue (§ 266 StGB), Vermögensbegriff, Schadensgleiche Vermögensgefährdung, Analogieverbot, Vermögensnachteil, Bundesgerichtshof (BGH), Rechtsprechung, Literatur, Einschränkungsmodelle, ökonomischer Vermögensbegriff, juristischer Vermögensbegriff.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Rechtswissenschaften, Wissenschaftler im Bereich Strafrecht und alle, die sich mit dem Thema Untreue und dem strafrechtlichen Vermögensbegriff auseinandersetzen.
- Arbeit zitieren
- Isabell Siewert (Autor:in), 2010, Schadensgleiche Vermögensgefährdung als Nachteil im Sinne der Untreue, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163575