Wohl kaum ein Begriff ist mit solch einer Vielzahl von unterschiedlichen Bedeutungen aufgeladen wie der der Globalisierung. Nicht zuletzt liegt dies daran, dass sich Globalisierung nicht auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt sondern vielmehr nahezu alle Bereiche des öffentlichen und des privaten Lebens beeinflusst. Die Geschwindigkeit mit der das Leben der Menschen sich verändert ist oftmals atemberaubend weshalb es nachvollziehbar ist dass wir „es auf allen Kontinenten (insofern weltweit) mit einer wachsenden Religiosität, mit einer Renaissance menschlicher Suche nach göttlicher religio – d.h. Rückbindung an Gott, an Transzendenz, an metaphysisch begründbaren Lebenssinn – zu tun haben“ (Tetzlaff, 2006: 4). Darüber hinaus lässt sich bemerken „dass sich mit Globalisierung und durch Globalisierung auch Religion und religiöse Praktiken als Bestandteil von Kultur ändern und politisiert werden“ (Tetzlaff, 2006: 1). Allerdings ist Globalisierung kein Prozess der wie so oft angenommen erst in den vergangenen Jahrzehnten aufgekommen ist. Vielmehr sind bestimmte Gruppen und Religionen seit langem Teil einer Globalisierung die sich oftmals in starken Migrationsbewegungen und der Bildung von Diasporagemeinschaften niederschlägt. Diese Arbeit widmet sich den Hindustani in den Niederlanden, die innerhalb eines Jahrhunderts gleich zweimal ihre Heimat verließen und völlig neue Gemeinschaften aufbauen mussten. Im Zentrum der folgenden Untersuchung steht die Entwicklung der religiösen Identität, und inwiefern diese sich verändert hat. Außerdem wird ein kurzer Überblick über die Lebensbedingungen der Hindustani in ihrer neuen Heimat gegeben. Zum Zweck dieser Untersuchung wird zunächst der kurz der geschichtliche Abriss der Migration erläutert. Anschließend wird auf die besondere Situation der surinamesischen Hindustani eingegangen, die im 20. Jahrhundert in die Niederlande einwanderten. Um diese zu verstehen, wird zunächst die Entwicklung der Hindus in Surinam analysiert, um dann auf die Gemeinschaft der Hindustani in den Niederlanden einzugehen. Im Zentrum steht dabei die Frage nach einer religiösen Identität, ob und wie sich diese verändert hat.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Religiöse Identitäten in der Diaspora
- Globalisierte Religionen - Hindus aus Surinam in der niederländischen Diaspora
- Migrationsgeschichte
- Hindustani in den Niederlanden
- Historischer Abriss der Migration
- Entwicklung in Surinam
- Die Niederlande
- Organisation und Institutionalisierung
- Religiöse Identität im Umbruch
- Fazit
- Literaturverzeichnis:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung der religiösen Identität von Hindustani in den Niederlanden, die innerhalb eines Jahrhunderts zweimal ihre Heimat verlassen mussten. Sie beleuchtet die besondere Situation der surinamesischen Hindustani, die im 20. Jahrhundert in die Niederlande einwanderten und untersucht, wie sich ihre religiöse Identität im Kontext der Diaspora entwickelt hat.
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf Religion und religiöse Praktiken
- Die Herausbildung hybrider Identitäten in der Diaspora
- Die Rolle der Migration in der Gestaltung religiöser Identitäten
- Die Auswirkungen der Diaspora auf die Erhaltung und Weiterentwicklung religiöser Traditionen
- Die Herausforderungen und Chancen der religiösen Integration in einem neuen Lebensumfeld
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort beleuchtet die vielschichtigen Bedeutungen des Begriffs "Globalisierung" und stellt den Zusammenhang zwischen Globalisierung und der Rückkehr der Religionen heraus.
Das Kapitel "Religiöse Identitäten in der Diaspora" untersucht die Entstehung von hybriden Kulturen in der Diaspora und beschreibt, wie Migration zur Konstruktion neuer, multipler Identitäten führt.
Das Kapitel "Globalisierte Religionen - Hindus aus Surinam in der niederländischen Diaspora" beginnt mit einer kurzen Darstellung der über 1000-jährigen Migrationsgeschichte der Hindustani aus dem indischen Mutterland. Es beleuchtet die Motivationsgründe für die Migrationsbewegungen und die Herausforderungen, denen die Einwanderer in ihren neuen Heimatländern begegneten. Im nächsten Abschnitt werden die Hindustani in den Niederlanden genauer betrachtet, wobei die historische Entwicklung der Migration und die spezifische Situation der surinamesischen Hindustani im Mittelpunkt steht. Dabei werden die Entwicklung der Hindus in Surinam und die Herausforderungen der Integration der surinamesischen Hindustani in den Niederlanden untersucht.
Schlüsselwörter
Globalisierung, Religion, Diaspora, Hindustani, Surinam, Niederlande, Migrationsgeschichte, Identität, Integration, religiöse Identität, hybride Kultur, Tradition, Anpassung, soziokulturelles Umfeld.
- Citar trabajo
- MSc. M.A. Robert Fiedler (Autor), 2009, Globalisierte Religionen – Hindus aus Surinam in der niederländischen Diaspora, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163709