Die "Cygany", das letzte der vier "südlichen Poeme", entstand im Laufe des Jahres 1824 im südrussischen Exil, zeitgleich mit dem dritten Kapitel von Puškins Versroman "Evgenij Onegin", dessen Problematik eine gewisse Ähnlichkeit mit den "Cygany" aufweist: Das Poem stellt den erneuten Versuch dar, das Bild eines typischen Vertreters zeitgenössischer Jugend im Rahmen eines romantischen Gedichtes zu zeichnen. Diese Aufgabe war Puškin, nach eigener Aussage, im "Kavkazskij plennik" (1821) nicht geglückt. Parallelen zwischen "Cygany" und dem "Plennik" betreffen vor allem die Hauptfiguren der Poeme: Diese geraten jeweils in eine ihnen fremde Kultur hinein, die für sie zunächst der Inbegriff der Freiheit zu sein scheint, die sich jedoch bald als die Ursache schwer wiegender Konflikte erweist. Die vorliegende Arbeit untersucht unter anderem die Unterschiede zwischen zwei gegensätzlichen Kulturen und die Hintergründe der gescheiterten Integration eines jungen Mannes aus dem Russland des 19. Jahrhunderts in eine fremde Kultur.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Handlung
- Konfiguration
- Aleko
- Die Zigeuner
- Zemfira
- Das Volk der Zigeuner
- Die Rolle des Tanzbären
- Der junge Zigeuner
- Der alte Zigeuner
- Das Volkstümliche in den Cygany
- Das Gedicht vom Vöglein
- Die Legende von Ovid
- Das Lied Zemfiras
- Aleko - ein byronischer Held?
- Komposition
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Puškins Gedicht „Cygany“ (1824) und untersucht insbesondere die Figur des Aleko, seine Beziehung zu den Zigeunern und die damit verbundenen Konflikte.
- Das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft
- Die Suche nach Freiheit und Identität
- Die Konfrontation mit fremden Kulturen
- Die Rolle von Liebe, Eifersucht und Gewalt
- Die Darstellung von Aleko als byronischer Held
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Entstehungszeit und den Kontext des Gedichtes. Dabei werden die Parallelen zu Puškins „Evgenij Onegin“ und „Kavkazskij plennik“ hervorgehoben.
Die Kapitel über die Handlung bieten eine detaillierte Zusammenfassung der Geschichte von Aleko und den Zigeunern, einschließlich der Begegnung mit Zemfira, der Integration in das Zigeunerleben und der tragischen Auflösung des Konflikts.
Die Konfiguration der Figuren geht näher auf die Charakterisierung von Aleko und den anderen Figuren ein, insbesondere auf die Darstellung von Aleko als typischen Vertreter der zeitgenössischen russischen Jugend.
Der Abschnitt über das Volkstümliche beleuchtet die Verwendung von Folklore und traditionellem Wissen in den „Cygany“, wie beispielsweise das Gedicht vom Vöglein, die Legende von Ovid und das Lied Zemfiras.
Im Kapitel über Aleko wird die Frage diskutiert, ob die Figur des Aleko als byronischer Held verstanden werden kann.
Schließlich behandelt das Kapitel „Komposition“ die formale Struktur des Gedichtes und untersucht den Einfluss romantischer Strömungen auf die Gestaltung.
Schlüsselwörter
Puškin, Cygany, Aleko, Zemfira, Zigeuner, Freiheit, Identität, Kulturkonflikt, Liebe, Eifersucht, Gewalt, byronischer Held, Romantismus.
- Citation du texte
- Ursula Wojciechowski (Auteur), 1997, Textinterpretation von Puškins "Cygany" (1824), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163949