Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Einleitung
2. Meine Erwartungen an das Orientierungspraktikum
3. Informationen zur Grundschule X
4. Situation in der Klasse 3b
5. Unterrichtsentwurf
5.1 Didaktische Vorüberlegungen
5.2 Methodische Überlegungen
5.3 Geplanter Unterrichtsverlauf
5.4 Kritische Auswertung der Unterrichtsstunde mit Hilfe meiner Mentorin
6. Abschließende persönliche Gesamtreflexion
7. Literaturverzeichnis
1. Allgemeine Einleitung
In der Zeit vom 03.September - 28.September 2007 hatte ich im Rahmen meines Bachelor- Studiengangs die Möglichkeit an der Grundschule X mein Orientierungspraktikum durchzuführen. Ich besuchte die Klasse 3b, zusammen mit meiner Mentorin, der dortigen Klassenlehrerin, Frau A.. Innerhalb dieser Zeit hospitierte ich zunächst hauptsächlich in der Klasse meiner Mentorin, hatte dort die Gelegenheit durch Beobachtungen die Klasse näher kennen zu lernen, mich mit ihnen und sie mit mir vertraut zu machen. Dieses wurde mir sehr vereinfacht, da die Klasse und Frau A. versuchten mich in den normalen Unterrichtsgang mit einzubeziehen und mich zu involvieren. Hier kam mir auch die Tatsache entgegen, dass die Klasse in der Vergangenheit schon mehrere hospitierende Praktikanten in ihrer Klasse hatte.
Regelmäßig nahm ich an den stattfindenden Morgenkreisen teil, schaute in der ersten Zeit Hausaufgaben nach, beantwortete kleinere Fragen und ging durch die Klasse. Mit der Zeit wurde ich dadurch zu einer festen Einrichtung der Klasse. Das mir zu Anfang gegoltene Interesse ließ langsam nach und ich wurde zu einer ernst genommenen Ansprechpartnerin in fast allen Situationen. Die Kinder empfanden es nicht mehr als verwirrend, wenn ich durch die Klasse ging und nahmen es nach einiger Zeit als selbstverständlich, dass ich immer mehr Aufgaben eines Lehrers übernahm.
Neben dem Deutsch-, Sachkunde- und Mathematikunterricht bei Frau A. erlebte ich die Klasse auch im Fachunterricht Mathematik, Kunst und Verkehrserziehung bei einer anderen Lehrerin.
2. Meine Erwartungen an das Orientierungspraktikum
Die Erwartungen habe ich, im Gegensatz zu den restlichen Ausf ü hrungen, vor Beginn des Praktikums geschrieben und deswegen in der Zukunft formuliert.
Die Universität hat den Anspruch, mir die theoretischen Grundlagen für die spätere Berufspraxis zu vermitteln. Im Orientierungspraktikum habe ich die Gelegenheit, das an der Universität gelehrte theoretische Wissen zu überprüfen und selbst anzuwenden. Ich werde hoffentlich feststellen können, inwiefern mich die bisherige universitäre Ausbildung persönlich weitergebracht hat. Natürlich habe ich bereits Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, Schüler war ich auch einmal, aber wurde ich durch die Lehrveranstaltungen an der Universität hinreichend für den pädagogischen Alltag sensibilisiert? Ich hoffe, dass ich während des Praktikums in vielerlei Hinsicht experimentieren kann. Ich bin gespannt, wie und ob die Schülerinnen und Schüler meinen Unterricht annehmen. Anfangs werde ich bestimmt erst den Unterricht und den Lehrer beobachten, doch ich hoffe, dass ich im Laufe des Praktikums auch einige Unterrichtsstunden selbst unterrichten werde. Bislang habe ich keinen eigenverantwortlichen Unterricht geplant, vorbereitet und durchgeführt. Diese Situation ist für mich neu, unvertraut und ich werde in den ersten Unterrichtsstunden bestimmt noch unsicher sein. Dennoch denke ich, dass ich mit der Herausforderung wachsen werde. Gegen Ende des Praktikums wird es für mich bestimmt eine Selbstverständlichkeit sein, vor einer Klasse frei zu stehen und eigenen Unterricht zu erteilen. Sicherlich werde ich noch viele Fehler machen, aber ich möchte aus diesen Erfahrungen lernen und professioneller in der pädagogischen Praxis werden. Entscheidend wird es auch sein, wie die Kinder/Jugendlichen mich akzeptieren und aufnehmen. Ein positives Verhältnis zwischen mir und den Schülerinnen und Schülern wäre wünschenswert. Zudem möchte ich als Autoritätsperson von den Schülerinnen und Schülern anerkannt werden und meine Arbeitsanweisungen sollen nicht ungehört im Raum verhallen, sondern von Schülerinnen und Schülern aufgenommen werden. Das Schülerverhalten mir gegenüber wird sicher im Hinblick auf das unterrichtliche Gelingen entscheidend sein. Ich wünsche mir außerdem, dass ich von den Lehrkräften akzeptiert werde. Es wäre enttäuschend, wenn meine Anwesenheit eher als lästig oder störend empfunden wird. Von meinem betreuenden Lehrer erwarte ich vor allem ein qualifiziertes Feedback zu den von mir erteilten Unterrichtsstunden. Ich sehe das Praktikum als Chance, viel zu lernen und wichtige Erfahrungen zu sammeln. Diese Chance möchte ich nutzen, indem ich einige Unterrichtsstunden übernehme und so versuche, kreativ eigene Ideen auszuprobieren.
3. Informationen zur Grundschule X
Den Wohnpark X gibt es seit Ende der sechziger Jahre und es siedelten sich sehr schnell mehr als 3.000 Menschen hier an, so dass gleichzeitig der Wunsch aufkam, die Kinder ortsnah an die Schule zu schicken. Bislang wurden Busse eingesetzt, um die Schüler zur Y-Schule, zur Z-Schule oder nach W zu bringen.
Für die Errichtung der Grundschule gab es gute Gründe, da eine Ermittlung der schulpflichtigen Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren im August 1988 eine Anzahl von 177 Schülern ergab. Dies entsprach einer vollen Zweizügigkeit der Klassen eins bis vier.
Außerdem waren diese Schülerzahlen bis mindestens in die Jahre 1995/1996 gesichert und der Bestand der drei Grundschulen war nach Abzug der Schüler aus dem X nicht gefährdet. Jedoch entscheidend war der Aspekt, dass die negativen pädagogischen Auswirkungen des täglichen Bustransports entfielen und mit der Grundschule ein kultureller Mittelpunkt entstehen konnte, der sowohl die Integration als auch die Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Ortsteil fördern sollte. Auch Freundschaften und soziale Bindungen aus dem Kindergarten wurden fortan nicht mehr gestört und die Zusammenarbeit zwischen dem Kindergarten und der Grundschule konnte erleichtert werden. Letztlich gab die ortsnahe und überschaubare Grundschule den Anwohnern aber auch ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Also beschloss am 25.01.1990 der Rat Stadt V die Errichtung einer Grundschule mit Turnhalle im Wohnpark X für Schülerinnen und Schüler aller Bekenntnisse.
Als Standort wurde nach einigen Diskussionen die bis dahin als „Bolzplatz“ genutzte Fläche festgelegt. Die zentrale Lage in der Siedlung Wohnpark X sprach insbesondere dafür, sodass die Schüler die neuentstandene Schule bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen konnten. Lediglich die Schüler aus dem nahegelegenen Dorf U werden mit dem Bus gefahren. Ein weiterer Standortfaktor war außerdem die ruhige Lage, da die angrenzende Straße zu einer verkehrsberuhigten Zone gehört und somit nur mäßig stark befahren ist.
Mit dem ersten Bauabschnitt wurde Anfang 1991 begonnen, so dass zum 01.08. des Jahres der Schulbetrieb für zwei erste und zwei dritte Klassen aufgenommen werden konnte. Während des ersten Jahres wurde dann der zweite Bauabschnitt eingeleitet um zum 01.08.1992 wieder zwei erste und zwei dritte Schuljahre einzuschulen, sodass der Schulbetrieb in insgesamt acht Schulklassen stattfinden konnte.
Die Grundschule arbeitet heute sowohl mit dem ebenfalls in X ansässigen Kinder- garten als auch mit den weiterführenden Schulen zusammen. Außerdem pflegt die Schule die Kooperation mit einer Musikschule, der Volkshochschule, Kirchenge- meinden, dem lokalen Sportverein und dem Theater-Pädagogischen-Zentrum. Der Sport- verein nutzt z.B. die Räumlichkeiten der Turnhalle und bietet den Kindern im Gegenzug AGs an. Im Rahmen der Kooperation von Förderschule und Grundschule kommt eine Förderschullehrkraft und arbeitet mit Schülern, die Lernschwierigkeiten haben.
Ein Problem für die Schule ist allerdings die räumliche Einschränkung, denn es wurde nur die Flächen des einstigen Bolzplatzes für das gesamte Schulgelände (Gebäude, Schulhof, Turnhalle, Lehrerparkplatz) vorgesehen, so dass allein der Schulhof schon sehr klein ausfiel.
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