Gottesdienst als Lernfeld. Am Beispiel der Freien Evangelischen Gemeinde Birsfelden

Ein Beitrag zur erwachsenenbildnerischen Gestaltung von christlichen Gottesdiensten


Diploma Thesis, 2003

87 Pages, Grade: sehr gut


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Anlaß und Motivation hinter der Arbeit
1.2. Ausgangslage und Problemstellung
1.3. Fragestellung
1.4. Zielsetzung
1.5. Eingrenzung/Abgrenzung der Thematik
1.6. Interessent/innen und Adressat/innen der Arbeit
1.7. Angaben zur Methodik und zum Vorgehen
1.8. Begriffsklärungen

2. ›Gottesdienst‹ - um was geht es?
2.1. Biblische Berichte sind Mobilisierungs- und Veränderungsgeschichten
2.2. Lehren und Lernen zur Zeit des Neuen Testaments
2.3. Die Freie Evangelische Gemeinde Birsfelden und ihr Gottesdienst
2.4. Fazit

3. Das Lernen Erwachsener - die lernpsychologische Ebene
3.1. Das Lernen erwachsener Menschen
3.2. Lehren und Lernen in der Spannung zwischen Instruktion und Konstruktion
3.3. Eine Ta-onomie von Lernsituationen und Lernaktivitäten
3.4. Der spirituelle Anteil am Lehren und Lernen in christlichen Gottesdiensten
3.5. Fazit

4. Didaktische Leitprinzipien für die Gestaltung von Gottesdiensten in der Birsfelden - auf der Grundlage eines gemäßigten Konstruktivismus
4.1. Didaktisches Leitprinzip: Teilnehmendenorientierung
4.2. Didaktisches Leitprinzip: Erfahrungsorientierung
4.3. Didaktisches Leitprinzip: Handlungsorientierung
4.4. Didaktisches Leitprinzip: Lernen in unterschiedlichen sozialen Konstellationen
4.5. Didaktisches Leitprinzip: Der Lernprozeß ist emotional bedingt
4.6. Didaktisches Leitprinzip: Verschiedene Lerntypen berücksichtigen
4.7. Didaktisches Leitprinzip: Die lernfreundliche Sequenzierung von Gottesdiensten
4.8. Fazit

5. Die Leitenden im erwachsenenbildnerisch gestalteten Gottesdienst
5.1. Unterschiedliche Begabungen der Leitenden bzw. Lehrenden berücksichtigen
5.2. Auftreten, Haltung und Kommunikation der Leitenden
5.3. Bekräftigendes Verhalten der Leitenden
5.4. Fazit

6. Praktisches Beispiel eines erwachsenenbildnerisch gestalteten >Gottesdienstes

7. Gottesdienste evaluieren
7.1. Wozu wird evaluiert?
7.2. Was wird evaluiert?
7.3. Die Umsetzung der Evaluation
7.4. Fazit

8. Schlußfolgerungen

9. Verzeichnisse
9.1. Literaturverzeichnis
9.2. Abkürzungsverzeichnis

10. Refle-ion

Anhang
Entscheidungsspiel
Feedbackregeln
Schaufenster-Feedback
Beobachtungsbogen zur Evaluation von Gottesdiensten
Das Lernsandwich
Das Schichtenmodell

1. Einleitung

1.1. Anlaß und Motivation hinter der Arbeit

Die Planung, Durchführung und Evaluation von Gottesdiensten in unterschiedlichen Kirchgemeinden ist ein Teilbereich meines beruflichen Pra-isfeldes: Ich predige selbst, ich moderiere Gottesdienste oder berate Kirchgemeinden in der Gestaltung von zeitgemäßen christlichen Gottesdiensten. Aber ich sitze selbst auch als Teilnehmer in Gottesdiensten.

In den letzten Jahren habe ich immer wieder zu Teilaspekten der Gottesdienstgestaltung gearbeitet, dabei jedoch eher von der Hand in den Mund gelebt. Außerdem habe ich als Theologe die Thematik der Gottesdienstgestaltung bisher eher aus theologischem Blickwinkel betrachtet. Im Rahmen dieser Diplomarbeit jedoch sehe ich für mich die Gelegenheit, das Thema »Gottes- dienst als Lernfeld« einmal sehr grundsätzlich aus erwachsenenbildnerischer Perspektive unter die Lupe zu nehmen. Dabei treibt mich besonders meine Neugierde. Ich möchte mit meiner Di- plomarbeit in meinem Pra-isfeld und darüber hinaus etwas bewegen. »Gottesdienstgestaltung« ist auch ein Thema, das ich als Dozent am Theologischen Seminar St. Chrischona bearbeite. Das bereits von Kolleginnen und Kollegen bekundete Interesse gegenüber der Thematik motiviert mich.

1.2. Ausgangslage und Problemstellung

Vielfach erleb(t)e ich Gottesdienste im (frei-)kirchlichen Raum so: Sie sind zu einseitig biblisch- theologischen und kirchlichen Grundsätzen verpflichtet. Sie leisten und bringen daher nur be- dingt das, das sie leisten und bringen könnten, wenn sie bewußter auf die (erwachsenen) Teilneh- menden und ihre Bedürfnisse sowie ihr Lernen ausgerichtet wären, nämlich wenn sie bewußter erwachsenenbildnerisch gestaltet wären. Bezeichnenderweise fragen sich auch Pfarrerinnen und Pfarrer - auch die Leitenden in der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG) Birsfelden - immer wieder, wie es besser gelingen könne, daß die biblische Lehre »ins Leben kommt«; wie also Christinnen und Christen z.B. im Gottesdienst so lernen können, daß es zu persönlichen Verän- derungen kommt.

In der FEG Birsfelden ist man schon länger bestrebt, Gottesdienste so zu gestalten, daß sie von den Teilnehmenden als relevant erlebt werden. Im Blick auf die erwachsenenbildnerische Qualität der Gottesdienste bewerte ich die FEG Birsfelden als »auf gutem Wege«, - aber es gibt offene Gesichtspunkte:

- Es fehlen klar formulierte, transparente, begründete und nachvollziehbare didaktische Grundsätze für die Gestaltung von Gottesdiensten.
- Die Gestaltung von Gottesdiensten orientiert sich stark an den persönlichen Vorlieben der Gottesdienstleitenden - und nicht an den erwachsenen Teilnehmenden.
- Die Gottesdienste sind einseitig predigt-orientiert. Die Gottesdienstteilnehmenden sind vor allem Zuschauende und Zuhörende.
- Oft sind die Gottesdienste unzureichend mit dem Alltag der Teilnehmenden verknüpft. Lehrinhalte bleiben vielfach auf der theoretisch-abstrakten Ebene hängen: viel Wissen, aber wenig Veränderung im Alltag.

Für eine anzustrebende erwachsenenbildnerische Gestaltung von Gottesdiensten sind jedoch auch viele Ressourcen vorhanden:

- Die Menschen in der FEG Birsfelden haben die Erwartung, daß sich die in Gottesdiensten bzw. anderen Kirchgemeindeanlässen vermittelten bibelorientierten Inhalte positiv auf die eigene Lebensgestaltung auswirken.
- Es besteht in der FEG Birsfelden allgemein eine hohe Bereitschaft, sich auf neue und unter- schiedliche Formen des Gottesdienstes einzulassen.
- Viele Gemeindemitglieder sind ehrenamtlich in der Kirchgemeinde aktiv, - auch in der Ge- staltung von Gottesdiensten.
- Bei den Gottesdienstleitenden (sowie bei den Mitgliedern des Gemeindeleitungs-Teams) besteht ein starkes Interesse an Weiterbildung und persönlicher Entwicklung. Dies äußert sich u.a. in der Teilnahme an Bildungsangeboten.

Zur Ausgangslage dieser Diplomarbeit gehört, daß ich selbst in der FEG Birsfelden Mitglied und öfters auch Gottesdienstteilnehmer bin. Zusätzlich arbeite ich selbst ehrenamtlich in dieser Kirchgemeinde mit, und zwar als Mitglied des Gemeindeleitungs-Teams (mit dem Pfarrer sind wir zu viert) und als einer der Gottesdienstleitenden. Hin und wieder predige ich bzw. biete Schulungen zu vorwiegend erwachsenenbildnerischen Themen an. Aufgrund dessen bin ich »nah dran« an dieser Kirchgemeinde und ihren Gottesdienstteilnehmenden. Einige praktische Aspekte dieser Diplomarbeit wurden von Gottesdienstleitenden in den Gottesdiensten der FEG Birsfelden bereits »ausprobiert«, andere gottesdienstliche Gestaltungselemente haben sich bereits etabliert und bewährt.

1.3. Fragestellung

Die Fragestellung hinter dieser Diplomarbeit lautet: Wie kann in der FEG Birsfelden der Gottesdienst erwachsenenbildnerisch so gestaltet werden, daß Teilnehmende Lernschritte tun und sagen können: »Die Gestaltung des Gottesdienstes unterstützt mich in meinem Alltag, denn ich habe etwas gelernt«?

In meinem Pra-isfeld bewegt mich immer wieder die Frage, wie der christliche Glaube und seine Werte in der Gesellschaft alltagsrelevanter gelebt werden können und welchen Beitrag der christliche Gottesdienst dabei leisten kann. Im Gottesdienst kann eine Quelle christlicher Spiri- tualität liegen; hier können Gemeinschaft, Ermutigung und Motivation erlebt werden; Lebensstil und Weltanschauung können sich verändern; es kann hilfreiche Auseinandersetzung mit Lebens- fragen geschehen; hier können auch Lebensentwürfe, Traditionen oder ein Status quo hinterfragt sowie Denk-, Glaubens- und Lebenshorizonte geweitet und verändert werden. Kurzum: Hier kann gelernt werden! Damit das geschehen kann, braucht es bei Gottesdienstleitenden und Pfar- rer/innen didaktische Kompetenzen.

Meine Unterfragen lauten daher:

- Wie müssen Gottesdienste in der FEG Birsfelden gestaltet sein, daß Menschen gerne kom- men und daran teilnehmen; daß Menschen lernen - das heißt Veränderungen erleben; daß sie in der Lage sind, christliche Glaubensüberzeugungen und persönlichen Alltag besser mitein- ander zu verknüpfen und nicht zuletzt, daß unterschiedlich Lernende darin ihren Platz fin- den?
- Welche lernpsychologischen Erkenntnisse müssen bei der erwachsenenbildnerischen Gestal- tung von Gottesdiensten in der FEG Birsfelden berücksichtigt werden?
- Wie kann im bewußt erwachsenenbildnerisch gestalteten Gottesdienst der FEG Birsfelden auch das »Mysterium« (also spirituelle Erfahrungen, die sich dem menschlichem Zugriff entziehen) seinen Platz finden?

Aus diesen Fragestellungen ergibt sich für meine Diplomarbeit die …

1.4. Zielsetzung

Meine Diplomarbeit bietet erwachsenenbildnerisches Grundlagenwissen, Pra-isanregungen sowie Hilfestellungen zur erwachsenenbildnerischen Gestaltung von Gottesdiensten in der FEG Birsfelden.

Aus diesem Grunde enthält sie …

- eine Auseinandersetzung mit verschiedenen lernpsychologischen Ansätzen zur Frage, wie erwachsene Menschen lernen,
- darauf aufbauend didaktische Leitprinzipien für erwachsenenbildnerisch gestaltete Gottes- dienste, so daß Teilnehmende im Gottesdienst Lernschritte tun können,
- praktische Anregungen zur Umsetzung eben dieser didaktischen Leitprinzipien,
- ein praktisches Beispiel, an dem modellhaft deutlich wird, wie Gottesdienste in der FEG Birsfelden erwachsenenbildnerisch gestaltet werden können, sowie
- Vorschläge zur Evaluation von erwachsenenbildnerisch gestalteten Gottesdiensten in der FEG Birsfelden.

Im Blick auf die FEG Birsfelden soll diese Arbeit eine begründete Bestätigung, Infragestellung bzw. ein Beitrag zur Weiterentwicklung des bisherigen Weges der erwachsenenbildnerischen Gestaltung von Gottesdiensten sein.

Diese Arbeit soll zum Weiternachdenken und -arbeiten herausfordern und eine vertiefende Diskussion unter christlichen Leiterinnen und Leitern auslösen.

1.5. Eingrenzung/Abgrenzung der Thematik

Ich muß das Thema meiner Diplomarbeit sinnvoll eingrenzen, um mich zu konzentrieren. Bei der Eingrenzung des Themas leiten mich mehrere Grundsätze:

- Es gibt - je nach Kirche - sehr unterschiedliche Verständnisse von »Gottesdienst«, die theo- logisch, geschichtlich und kulturell begründet sind. Zu all diesen Verständnissen und Ent- würfen äußere ich mich nicht.
- Ich arbeite in einem freikirchlichen Pra-isfeld (Bund Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz). Da das Verständnis von »Gottesdienst« aber sogar innerhalb dieses freikirchlichen Verbandes nicht einheitlich ist, beschränke ich mich auf ein Pra-isfeld, in dem ich selbst eh- renamtlich tätig bin (predigend, lehrend, leitend, beratend), nämlich die Freie Evangelische Gemeinde in Birsfelden BL. Zu dieser Kirchgemeinde kann ich mich präzise äußern. Ich kenne die Geschichte, die Zusammensetzung, die Ausrichtung sowie das Selbstverständnis dieser Kirchgemeinde - und auch ihre Suche im Blick auf Gottesdienstgestaltung. - Des weiteren konzentriere ich mich in meiner Arbeit auf die Untersuchung bzw. Entwick- lung einer Didaktik für den Gottesdienst. Diese Abgrenzung ist nötig, denn Gottesdienste sind in der FEG Birsfelden inhaltlich vernetzt mit weiteren Lernfeldern in dieser Kirchge- meinde. So gibt es beispielsweise sogenannte »Hauskreise«, Seminarangebote, Jugendgrup- pen, Angebote für Singles, persönliche Lebensberatung etc.
- Diese Diplomarbeit enthält kein Konzept zur Heranführung der FEG Birsfelden an erwach- senenbildnerisches Denken und Handeln bzw. zur Ausbildung von Pfarrer/innen und Gottes- dienstleitenden. Eine Umsetzung von Inhalten dieser Arbeit stellt kein unüberwindliches Problem dar, da diese Kirchgemeinde gegenüber einer erwachsenenbildnerischen Gestaltung ihrer Gottesdienste nicht nur aufgeschlossen ist, sondern sich bereits auf dem Weg dorthin befindet.
- Wer den Gottesdienst verändert, muß sich nicht ausschließlich erwachsenenbildnerisch, son- dern zugleich biblisch-theologisch orientieren. Denn »Gottesdienst« bezieht sein Selbstver-

ständnis auch aus der Bibel und der Kirchengeschichte. Darin liegt eine Spannung. Da ich diese Arbeit an einer erwachsenenbildnerischen Institution (AEB) schreibe, kann ich der biblisch-theologischen Orientierung im Rahmen dieser Arbeit nur in geringem Umfang gerecht werden. Ich mache vor allem erwachsenenbildnerische Aspekte des Gottesdienstes zum Mittelpunkt meiner Diplomarbeit.

1.6. Interessent/innen und Adressat/innen der Arbeit

Zu den unmittelbaren Adressat/innen meiner Arbeit zählen die Gottesdienstleitenden, das Ge- meindeleitungs-Team und der Pfarrer der Freien Evangelischen Gemeinde Birsfelden. Darüber hinaus habe ich Kolleginnen und Kollegen (z.B. Pfarrer/innen) im christlichen Be-reich (auch über die eigene Konfession hinaus) im Blick, die sich über das von mir gewählte Thema schon begeistert äußerten. Denn für sie stellt eine Auseinandersetzung mit dem Thema »Gottesdienst« aus e-plizit erwachsenenbildnerischer Perspektive eher ein Novum dar. Indirekte Adressat/innen sind aber auch die Studierenden (zukünftige Pfarrer/innen) am Theologischen Seminar St. Chrischona. Erkenntnisse dieser Arbeit werden in meinen zukünfti-gen Unterricht mit einfließen.

1.7. Angaben zur Methodik und zum Vorgehen

Die Diplomarbeit hat verschiedene Quellen: die Auswertung meiner persönlichen Beobachtun- gen und Erfahrungen in der Gottesdienstgestaltung; Gespräche mit erwachsenenbildnerischen Fachleuten, die sich in Theorie und Pra-is mit der erwachsenenbildnerischen Gestaltung von Gottesdiensten auseinandersetzen; Gespräche mit Mitgliedern und Verantwortlichen der FEG Birsfelden; theoretische Grundlagen aus erwachsenenbildnerischer Literatur sowie aus dem Un- terricht der AEB. Ich habe diese Quellen genutzt, um so ein weiterführendes Ergebnis hervorzu- bringen.

Im Blick auf solche Adressat/innen dieser Arbeit, die in der Erwachsenenbildung nicht so zu Hause sind, ist die Arbeit so verfaßt, daß sie (hoffentlich) allgemeinverständlich und faßbar ist - lieber eine Erläuterung oder ein Querverweis mehr, als einer zu wenig.

Im Aufbau der Arbeit gehe ich vom Allgemeinen zum Konkreten, von der Theorie zur Pra-is:

- In Kapitel 2 wird zunächst der biblisch-theologische Hintergrund des christlichen Gottes- dienstes umrissen, dessen Ziel es ist, daß in ihm »gelernt« wird. Diesen Blick auf den christ- lich-theologischen Anteil am Thema nehme ich aus der Perspektive eines christlichen Theologen wahr.

Wichtig für die Diplomarbeit ist dann die Beschreibung der FEG Birsfelden: die Menschen in dieser Kirchgemeinde, das Selbstverständnis und die Kernelemente ihres Gottesdienstes, die Erwartungen an den Gottesdienst sowie die vorhandenen Ressourcen für dessen erwachsenenbildnerische Gestaltung.

- Kapitel 3 bewegt sich auf der lernpsychologischen Theorie-Ebene. Ich bilde die Theorie zur Frage: Wie lernen Menschen? Aufgrund der lernpsychologischen Erkenntnisse entwickle ich meine Didaktik. - Dieser theoretische Teil ist wichtig und entsprechend umfangreich, denn in ihm steckt die Energie meiner Diplomarbeit.
- Kapitel 4 enthält sieben Ableitungen (didaktische Leitprinzipien) aus dem vorhergehenden lernpsychologischen Kapitel. Ich erläutere jedes einzelne didaktische Leitprinzip und kon- kretisiere es mit Schlußfolgerungen sowie einigen praktischen Umsetzungsmöglichkeiten. Die Kapitel 3 und 4 bilden das Herz dieser Arbeit.
- Kapitel 5 stellt einige Punkte heraus, die speziell von den Leitenden eines erwachsenen- bildnerisch gestalteten Gottesdienstes zu beachten sind.
- Die gesamte »Vorarbeit« kulminiert schließlich in Kapitel 6 mit der e-emplarischen

Beschreibung eines erwachsenenbildnerisch gestalteten Gottesdienstes in der FEG Birsfel- den, damit die Theorie und die Anregungen dieser Arbeit anschaulicher werden. - In Kapitel 7 folgen Vorschläge zur Evaluation von Gottesdiensten in der FEG Birsfelden. Durch den Einsatz evaluatorischer Maßnahmen wird deutlich, was für Lernschritte die Got- tesdienstteilnehmenden getan haben.

- Kapitel 8 enthält Schlußfolgerungen und Erkenntnisse, die sich aus der Diplomarbeit erge- ben und über sie hinausweisen.
- Kapitel 9 enthält Formales wie Literatur- und Abkürzungsverzeichnis.
- Mit meiner Refle-ion in Kapitel 10 lege ich Rechenschaft über den Prozeß ab, den ich selbst während der Erstellung dieser Diplomarbeit erlebt habe.
- Im Anhang (ab Seite I) finden sich Inhalte, die die Diplomarbeit bereichern sollen. Sie ist jedoch auch ohne den Anhang verständlich.

1.8. Begriffsklärungen

An dieser Stelle kläre ich nur die Begriffe, die unterschiedlich verstanden werden können und nicht an anderen Stellen dieser Arbeit geklärt werden.

1.8.1. ›Christlich‹

Unter »christlich« verstehe ich in dieser Arbeit die evangelisch-freikirchlich geprägte Auffassung des christlichen Glaubens, die u.a. folgende Grundsätze beinhaltet: persönliche Beziehung zu Jesus Christus; Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Bibel, die als hilfreicher Wegweiser für das Leben erlebt wird; Verknüpfung biblisch-christlicher Werte und Normen mit dem persönlichen Alltag; Zugehörigkeit zu einer Kirchgemeinde aufgrund freiwilliger Entscheidung; Unabhängigkeit der Kirchgemeinde von Landeskirchen und Staat.

1.8.2. ›Bund Freier Evangelischer Gemeinden‹ / ›Freie Evangelische Gemeinde‹

Der Bund Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz besteht aktuell aus 90 selbständigen Einzelgemeinden (juristisch als Vereine konstituiert) mit jeweils eigener Leitung. Gewisse Auf- gaben, die die einzelnen Kirchgemeinden schlecht allein erfüllen können, werden gemeinsam (als »Bund«) wahrgenommen. Alle wichtigen Geschäfte des Bundes (Wahl vollzeitlicher Mitar- beiter/innen, Wahlen in die Bundesleitung, Abnahme von Budget und Rechnung, Aufnahme weiterer Kirchgemeinden usw.) werden durch die »Delegiertenkonferenz« wahrgenommen. Sie tritt zweimal jährlich zusammen und bildet sich aus Vertreter/innen der örtlichen Bundesge- meinden. Finanziert wird die Arbeit des Bundes, der sechs vollzeitlich Angestellte beschäftigt, durch feste Beiträge der Bundesgemeinden und durch freiwillige Spenden.

Jede Kirchgemeinde - so auch die FEG Birsfelden - regelt ihre sämtlichen Belange in ei- gener Verantwortung. Dazu gehören die Berufung, Anstellung und Finanzierung von Hauptamt- lichen, die theologische Ausrichtung, Leitbild, Gottesdienstgestaltung, Finanzen, Strukturen, Bau von Gemeinderäumlichkeiten, Zusammenarbeit mit anderen Freikirchen und Landeskirchen usw.

1.8.3. ›Gottesdienst‹ - ›Predigt‹

Mit »Gottesdienst« wird die üblicherweise am Sonntagmorgen stattfindende zentrale Veranstaltung einer christlichen Kirchgemeinde bezeichnet, wo sich Menschen begegnen, wo Menschen sich auf Gott ausrichten, wo sich Menschen mit Gott, mit sich selbst und mit anderen Menschen lernend auseinandersetzen.

Unter »Predigt« wird der vorwiegend monologisch gestaltete Teil eines Gottesdienstes verstanden, der auch als Referat oder Input bezeichnet werden kann.

1.8.4. ›Mentoring‹

Mentor war in der griechischen Sagenwelt der Freund von Odysseus und der Erzieher seines Sohnes Telemachos. Unter Mentoring verstehe ich das Engagement eines Mentors / einer Mentorin als Ratgeber/in, Anreger/in, Begleiter/in eines Mentoranden bzw. einer Mentorandin.

1.8.5. ›Seelsorge‹

Seelsorge geht »tiefer« als Mentoring und umfaßt Aspekte wie Beichte, Krisenintervention und Ansätze von Therapie aus christlicher Perspektive.

1.8.6. ›Ziele‹

Ich unterscheide in dieser Arbeit vier Lernzielebenen:1 - Leitziel (allgemeiner Nenner); - Richtziele (allgemeine Fachlernziele - hohes Abstraktionsniveau); - Grobziele (spezifischere Fachlernziele - mittleres Abstraktionsniveau); - Feinziele (Beschreibung des Endverhaltens, anhand dessen feststellbar ist, ob das Lernziel erreicht wurde oder nicht - höchstmöglicher Prä- zisierungsgrad).

2. ›Gottesdienst‹ - um was geht es?

Freie Evangelische Gemeinden, die sich im Bund Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz zusammengeschlossen haben, wollen »Gemeinden nach dem Vorbild des Neuen Testa- mentes«2 sein. Mit ihrer Mitgliedschaft in diesem Bund bekennt sich auch die Freie Evangeli- sche Gemeinde Birsfelden zu diesem Ideal.3 Damit ist für eine erwachsenenbildnerische Gestal- tung von Gottesdiensten die Ausrichtung an den Aussagen des Neuen Testaments selbstver- ständlich ein wichtiger Punkt. In diesem Kapitel wird deutlich, daß das Anliegen einer Didaktik des Gottesdienstes im Neuen Testament bereits angelegt ist und dort vielfältig zur Sprache kommt. Der »erwachsenenbildnerisch gestaltete Gottesdienst« ist also nichts Neues, er sollte aber neu entdeckt werden.

Muß denn in einem Gottesdienst überhaupt gelernt werden, und wenn ja was? - In diesem Kapitel wird klar, daß es in einem Gottesdienst, der sich an Aussagen der Bibel ausrichtet, zentral um »Lernen« geht. Ein Gottesdienst will Menschen berühren, er will Menschen herausfordern und Veränderungen auslösen.

Schließlich wird in diesem Kapitel beschrieben, wer die »Freie Evangelische Gemeinde Birsfelden« ist, wie sie sich zusammensetzt, was ihre Ausrichtung ist, was die Gemeindemitglieder der FEG Birsfelden und ihre Leitung vom Gottesdienst erwarten und wie der dortige Gottesdienst aktuell aus erwachsenenbildnerischem Blickwinkel zu bewerten ist.

2.1. Biblische Berichte sind Mobilisierungs- und Veränderungsgeschich- ten

Der christliche Gottesdienst bezieht sich in seinen Inhalten, Zielsetzungen, seiner Ausrichtung und Gestaltung auf Inhalte der Bibel und nutzt diese auch als Ressource. Somit ist es wichtig und spannend, bei einer Untersuchung zum »Gottesdienst als Lernfeld« zuerst eine kurze Quellen- studie zu machen.

Zentrales Anliegen der Bibel ist, daß das menschliche Leben in Bewegung kommt. So geht es um Themen wie Aufstehen, aus dem Vaterland weggehen oder keine feste Stätte haben. Orte, an denen man sich eingerichtet hat, sollen verlassen werden: Orte des verkehrten Lebens, Orte der Hoffnungslosigkeit, Sackgassen, Orte der Hohlheit oder des Fatalismus. »Biblische Ge- schichten sind fast immer Veränderungsgeschichten«4 und damit Geschichten des Lernens! Men- schen verlassen ihre Heimat, ändern Verhaltensweisen, durchbrechen Gewohnheiten, geben Rollen und Berufe auf oder machen Wandererfahrungen wie das Volk Israel, das aus Ägypten gerufen wird und durch Wüsten und Meer ins Verheißene Land ziehen soll. Die Bibel erzählt Mobilisierungsgeschichten und fordert auf, daraus für das eigene Leben zu lernen. »Die Bewe- gung gilt allerdings nicht sich selber. Die Menschen jenes Glaubens sind keine Easy Riders, die daherjagen um des Jagens willen. Ihre Bewegung hat ein Ziel. In das Land ohne Knechtschaft soll das Volk ziehen. In die größere Freiheit und Eindeutigkeit soll der ziehen, der Vater und Mutter verläßt. Die den Glaubenden zugemutete Mobilität ist Transzendenz, ist Hinüberschreiten in die größere Lebensklarheit. […] Also nicht die pure Veränderung und der Aufbruch werden gelobt, sondern die Sehnsucht geht auf das Ankommen im anderen Land, in der anderen Heimat. Die Idee der besseren Heimat macht den Menschen Beine. Sie werden unruhig. […] Den Auf- stand können nur die proben, die schon Bilder jener anderen Heimat haben, in der es keine Lebenswüsten mehr gibt und in der keiner mehr Beute des anderen wird. Je größer die Lebensvisionen sind, die Menschen haben und wagen, um so mehr rasseln sie an den Ketten ihrer Gefangenschaften und werden sie zu Menschen der Sehnsucht. Die christliche und die jüdische Tradition diskreditiert also Bewegung nicht, sie verlockt zu ihr.«5

Auch der biblische Ausdruck von der »Nachfolge« weist auf Bewegung, Dynamik, Lernen und Unterwegssein. Deshalb will Jesus Christus von den Christ/innen auch nicht primär wissen, was sie denken oder meinen, sondern er fragt: Bist du bereit für Neues? Welchen neuen Lernabschnitt nimmst du unter die Füße? Wohin bewegst du dich? Was verändert sich? Was tun deine Arme, Beine, dein Kopf? - Es ist bezeichnend, daß die Christen im Neuen Testament mehrmals als Menschen bezeichnet werden, »die des Weges sind«.

Damit ist die inhaltliche Ausrichtung sowie das Leitlehr- und -lernziel des christlichen Gottesdienstes umrissen: die Veränderung des Lebens.

2.2. Lehren und Lernen zur Zeit des Neuen Testaments

Das Neue Testament ist ein erwachsenenbildnerisch orientiertes Dokument. Es geht darin um Lehren und Lernen, d.h. um persönliche Veränderungsprozesse und daraus resultierende Verän- derungen des persönlichen Umfelds. Im Neuen Testament gebrauchte Worte wie »lehren«, »Lehre« oder »Lehrer« wurden bereits damals sehr umfassend verstanden: Beim »Lehren« und »Lernen« ging es darum, auf verschiedene Art und Weise die Veränderung von Haltungen, die Entwicklung zur Mündigkeit, die Bereitschaft zur Refle-ion der eigenen Motive und Verhal- tensweisen sowie ganz allgemein Lebensveränderung zu ermöglichen, anzuregen und zu beglei- ten. Dabei war indirekt auch immer die Veränderung des gesellschaftlichen Umfelds im Blick.

Aus Platzgründen sind die biblischen Belegstellen wohl angeführt, aber nicht ausgeschrieben. Interessent/innen mögen direkt in der Bibel nachschlagen.

2.2.1. Lehren und Lernen bei Jesus Christus und seinen Jünger/innen

Grundlagen zur späteren Entwicklung des christlichen Gottesdienstes sind maßgeblich durch das lehrende Handeln von Jesus Christus gelegt worden.

Die zwölf »Jünger« waren die Schüler des »Meisters« Jesus Christus. Zum erweiterten Kreis der Jünger gehörten auch zahlreiche Frauen. Die vier Evangelien beschreiben die Herausforderungen und Lernprozesse der Jünger/innen in ihrem Unterwegssein mit dem Meister sowie die Interaktionen zwischen Lehrer und Lernenden.

Abwechslung im Lehr-/Lerngeschehen

Die Verschiedenartigkeit der »Lehrgattungen« fällt auf: öffentliche Reden, private Gespräche oder Unterhaltungen im kleinen Kreis, Aussagen, Fragen und Rückfragen, Verheißungen, Warnungen, Beratungen, Erklärung von Bibelabschnitten, kurze Lehrsprüche, Aufrufe … Jesus lehrte durch Bilder, verschiedenartige Gleichnisse oder verband seine Lektionen mit Wundern sowie symbolischen Handlungen.

Entsprechend fand auch das Lernen auf unterschiedlichen Ebenen statt: zuschauen, zuhören, zurückfragen, reflektieren, Informationen aufnehmen und verarbeiten, nachmachen (Vorbildlernen) usw.

Fle-ibilität im Umgang mit den Rahmenbedingungen

Bemerkenswert fle-ibel - nämlich den Adressaten angepaßt - gestaltete sich der Umgang mit den Rahmenbedingungen, innerhalb derer gelehrt und gelernt wurde. Lehren und Lernen fand in Synagogen, in Dörfern, am Seestrand, auf einem Berg, in einem Haus, im Tempelvorhof oder an einem Brunnen statt. Ebenso unterschiedlich waren die Zeitpunkte des Lehrens von Jesus Chri- stus: tagsüber, abends, am Sabbat, an den Feiertagen oder sogar jeden Tag. Gehäuft fanden diese Begegnungen mit Jesus im Rahmen gemeinsamer Mahlzeiten statt. Da ist von Tischgesprächen, Speisungen oder dem Passahmahl die Rede. Hier fanden - mitten im Alltag und mitten im Leben - Erklärung der heiligen Schriften, Rückfragen, Gespräch, Erzählen, Herausforderung, Trost, Gebet, Ermunterung oder Heilungen statt. Chr. von Lotzow betont zurecht6, daß hier erstmals in der Antike die Trennung von »gottesdienstlichem« und »weltlichem« Geschehen wegfiel. Er bemerkt: »Mithin ist Gott im ›sakralen‹ Geschehen oder an ›heiligen‹ Orten keineswegs gegenwärtiger als zum Beispiel auf der Straße. So vollzieht sich Jesu Gottesdienst auch auf dem Feld und auf der Straße, genauso wie an den Orten der Mahlzeiten mit seinen Nachfolgern oder in der Synagoge und im Tempel, wo er sich an die Menschen wendet.« - Lehren und Lernen fanden mitten im Leben - und damit alltagsnah - statt!

Adressat/innen-Orientierung

Für den Umgang von Jesus Christus mit seinen Adressat/innen war bezeichnend, daß er mit ih- nen zusammen lebte, redete oder aß - kurzum: interagierte. Um ihn waren immer wieder Men- schen aus unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen versammelt. Die ganze Didaktik Jesu beruhte auf einer persönlichen Beziehung zu seinen Jünger/innen: Die Beziehung zwischen Leh- rer und Lernenden war informell und offen. Auch den formellen Titel »Rabbi« gebrauchte Jesus nie, um sich selbst so zu bezeichnen. Nur selten wurde er von seinen Anhänger/innen so be- zeichnet. Jesus verbot seinen Schüler/innen sogar, sich selbst »Rabbi« oder »Vater« nennen zu lassen (Matthäusevangelium 23,8-12). Er bezeichnete seine Schüler als »Freunde« (Johannes- evangelium 15,13-14).

Inhaltlich läßt sich von einem bedürfnisorientierten Training sprechen. Die lehrmäßigen Schwerpunkte Jesu entstanden fast immer durch Auseinandersetzung mit einer unmittelbaren menschlichen Not, einem Problem, einer Frage oder einer Erfahrung. Das verlieh den Lehrinhal- ten Jesu eine enorme Aktualität und Relevanz. - Auch im Blick auf das inhaltliche Niveau ver- hielt Jesus Christus sich adressat/innengerecht: Er lehrte je nach persönlicher Situation der Ler- nenden andeutungsweise, vertiefend, (heraus-)fordernd, in Frage stellend oder bestätigend.

Nachhaltige Didaktik

Wenn man die bildende Tätigkeit von Jesus, Paulus und anderen Persönlichkeiten zur Zeit des Neuen Testaments näher anschaut, so fällt einem ihr ganzheitlicher Charakter auf. Es ging um den ganzen Menschen: Gefühls- und Willensebene, Intellekt und Handeln oder - gemäß Pestalozzi - Herz, Kopf und Hand. So finden wir bei Jesus …

- Affektive Lernziele

Das vorrangige Lernziel bestand darin, daß die Jünger/innen ihren Charakter, ihre Haltungen und Einstellungen entwickelten. Zu entfalten waren beispielsweise Haltungen wie Zivilcourage, Barmherzigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Bescheidenheit, Entscheidungsfähigkeit oder Vertrauen.

- Kognitive Lernziele

Die Jünger/innen mußten auch die grundlegenden Wahrheiten des christlichen Glaubens verstehen. Sie eigneten sich neue Denkweisen an. Hier ging es um Werte und Normen - ja eigentlich um eine neue Welt-Anschauung im wahrsten Sinne des Wortes.

- Pragmatische Lernziele

Die Jünger/innen erwarben in verschiedensten praktischen Tätigkeitsfeldern Kompetenzen: Predigen, Heilen, Helfen, Führungsverantwortung wahrnehmen usw. Interessanterweise verwendete Jesus in seinen Unterweisungen kaum Formulierungen wie »So wird es ge- macht«. Wir lesen z.B. von keiner Anweisung, wie die Jünger/innen eine Predigt vorbereiten oder ein Gespräch führen sollten. Zur Erreichung seiner pragmatischen Lernziele verwendete Jesus noch ganz andere Methoden als die der mündlichen Unterweisung: Das individuelle Erfahrungslernen stand hier obenan.

2.2.2. Lehren und Lernen in der Frühen Kirche ›Gottesdienst‹ - was ist damit gemeint?

Zunächst muß festgehalten werden, daß es zur Zeit der Frühen Kirche unser Verständnis von »Gottesdienst« als Veranstaltungsform noch gar nicht gab. Mit »Gottesdienst« wurde der gesamte Lebensvollzug der Menschen bezeichnet, die sich bewußt dem christlichen Glauben geöffnet hatten (Römerbrief 12,1).

Was später mit »Gottesdienst« (als Veranstaltung) bezeichnet wurde, nannte sich zunächst »Versammlung«. Zur Zeit der Frühen Kirche wird immer wieder betont, daß ein Gottesdienst gerade nicht ein Ritus ist, der »abläuft« und dem Menschen »einfach beiwohnen« könnten. Gottesdienst involviert vielmehr die Menschen, er spricht sie an, er will auf vielfältige Art und Weise die Veränderung von Haltungen und Verhaltensweisen ermöglichen, anregen und begleiten. Der »Gottesdienst« soll sich im Alltagsleben der Menschen fortsetzen.

Gottesdienste als Lernfeld - zur Zeit der Frühen Kirche

Die Grundlagen zur Entwicklung des christlichen Gottesdienstes in der Zeit der Frühen Kirche sind - neben jüdischen synagogalen Einflüssen - maßgeblich durch das didaktische Handeln von Jesus Christus7 gelegt worden.

Die Versammlung der frühen Christen bestand vermutlich aus einer (gottesdienstlichen) Versammlung zu einem gemeinsamen Essen - womit die durch Jesus Christus angeregte Pra-is der Tischgespräche fortgesetzt wurde. Die Gemeinschaft untereinander war Ausdruck des ge- meinsamen Glaubens an denselben Jesus Christus. Die Versammlung der Christen fand im Rah- men von »Hauskirchen«, später auch in größerem Rahmen statt. Hier wurde auch in sozialer Hinsicht gelernt. Das Neue Testament thematisiert mit Nachdruck die Ausbildung von persona- len und sozialen Kompetenzen sowie von Konfliktfähigkeit. Weitere Elemente dieser Ver- sammlungen waren die Feier des Abendmahls (Eucharistie), Schriftlesungen, Inputs, Lieder, Ge- bete oder die Verlesung von Briefen der Apostel (1. Korintherbrief 11; 14; 1. Thessalonicher- brief 5,27).

Gottesdienste als Lehr- und Lernfelder für alle

Lieder, Gespräche, Predigten (besser gesagt mehrere Kurzinputs), Rückfragen, Lehrgespräche, Gebetszeiten, Musik und persönliche Erfahrungsberichte wechselten einander ab. Es gab kaum eine festgelegte Liturgie (Gottesdienstablauf). Viele Teilnehmende wurden in der Gottesdienstgestaltung aktiv oder meldeten sich zu Wort: Apostel, Männer und Frauen, Propheten, Lehrende, Interpreten. Vergleiche dazu neutestamentliche Belegstellen wie zum Beispiel 1. Korintherbrief 14,26; 12,8-10; Kolosserbrief 3,16.

Lehren und Lernen in Gottesdiensten durch vielfältige Interaktion

Gottesdienste waren geprägt vom Reden miteinander und Hören aufeinander - dies mit dem Wissen, daß der auferstandene Jesus Christus sich im persönlichen Gegenüber manifestieren wollte.

Lehren und Lernen in Gottesdiensten durch Vorträge und Predigten

Die Lehrtätigkeit in Form öffentlicher Vorträge war für die Menschen damals eine bekannte Sache. Denn die jüdischen Rabbis sowie die Wanderlehrer der griechischen Philosophenschulen lehrten durch öffentliche Vorträge.8 Diese Form der öffentlichen Verkündigung wurde z.B. auch durch den Apostel Paulus wahrgenommen.

Lehren und Lernen in Gottesdiensten durch Lehrgespräche

Durch einige Aussagen im 2. Timotheusbrief wird deutlich, daß man in den Kirchgemeinden das gemeinsame Lehrgespräch kannte. Im Gespräch konnte man die Inhalte besonders gut vertiefen. So wird verständlich, daß auch öffentlich mehr oder weniger nützliche Fragen gestellt wurden (2. Timotheusbrief 2,23) oder daß es zu Wortgefechten vor der ganzen Kirchgemeinde kam (2. Ti- motheusbrief 2,14). Diese Lehrform barg offensichtlich die Unsicherheit in sich, daß es zum »Geschwätz« kam (vgl. 2. Timotheus 2,16). Diese Gefahr wurde deutlich angesprochen, doch Paulus forderte den jungen Kirchgemeindeleiter Timotheus nicht auf, die Lehrgespräche abzu- schaffen. Vielmehr enthält das Neue Testament viele Hinweise, die zum Gelingen von Lehrge- sprächen beitragen sollen.

Auch zur leitenden Person äußert sich das Neue Testament. So sollten Lehrende fähig sein zum Lehren und durch Freundlichkeit ein gutes Klima gewährleisten. Sie sollten Kritik ertragen können (1. Timotheusbrief 3,2; 2. Timotheusbrief 2,24), und wenn sie jemanden korrigieren mußten, dann sollte dies mit Einfühlsamkeit und Verständnis geschehen (2. Timotheusbrief 2,25). Manchmal war es auch nötig, daß Gesprächsleitende die Teilnehmenden ermahnten, wenn die Diskussion unsachlich wurde, in eine Sackgasse führte oder bei anderen Verwirrung stiftete (2. Timotheusbrief 2,14).

Lehren und Lernen in Gottesdiensten durch Streitgespräche

Das Streitgespräch war eine übliche Form zu lehren und zu lernen. Zuhören, zurückfragen und antworten - Gespräche zwischen Schriftgelehrten und ihren Schülern halfen, Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden. Vgl. dazu Apostelgeschichte 9,29.

Lehren und Lernen in Gottesdiensten durch Dialog

Bei den griechischen Philosophen gab es das lehrende sich Unterreden: Man diskutierte und gewann auf diese Weise im Gesprächsverlauf Erkenntnisse. Passagen in der Apostelgeschichte (z.B. 17,2) zeugen davon: Paulus z.B. diskutierte (»unterredete sich«) in der Synagoge, auf dem Markt oder in der gottesdienstlichen Versammlung der Kirchgemeinde.

Lehren und Lernen in Gottesdienst durch ›Zeigen‹ und ›Sehen‹

Lehrende sind immer ein Vorbild, ein Modell des Lebens, des Handelns, des Glaubens - in positiver wie in negativer Hinsicht. Nicht nur die Worte, sondern das ganze Leben und das Selbstverständnis der Lehrenden wirkten sich auf die Menschen aus, denen die Lehrenden dienten. Die Lebensbotschaft der Lehrenden war aber nicht nur ein unverbindliches Angebot, sondern die Menschen sollten das Leben der Lehrenden »nachahmen« (vgl. 2. Thessalonicherbrief 3,7). Heute nennen wir das »Modell-Lernen«.

Was soll - gemäß dem Neuen Testament - im Gottesdienst ›gelernt‹ werden?

Zunächst ist nochmals auf die Punkte »2.1. Biblische Berichte sind Mobilisierungs- und Veränderungsgeschichten« (Seite 9) sowie »Nachhaltige Didaktik« (Seite 11) hinzuweisen. Die dort aufgeführten allgemeinen Lehr- und Lernziele waren auch für die Frühe Kirche wegweisend. Konkreter sind z.B. noch folgende Richtlernziele zu nennen:

- Mündig und eigenständig werden im Hinblick auf eigene (Glaubens-)Überzeugungen.
- Sich mit diversen Werten und Normen aus der Perspektive der Bibel auseinandersetzen und eigene Haltungen sowie Verhaltensweisen modifizieren.
- Bereitschaft, sich für andere Menschen einzusetzen.
- An Gott glauben - das Rechnen mit dem Übernatürlichen.
- Die Pra-is eines ganzheitlichen Christseins ist sehr wichtig - Verknüpfung von »Sonntag« und alltäglicher Lebenspra-is.
- Wahrhaftigkeit, Transparenz und Authentizität.

2.3. Die Freie Evangelische Gemeinde Birsfelden und ihr Gottesdienst

2.3.1. Kurze Beschreibung der FEG Birsfelden

Birsfelden ist eine Baselbieter Gemeinde vor den Toren Basels. Mit 11'000 Einwohner/innen ist Birsfelden zum großen Teil eine »Schlafstadt«. Etwa ein Siebtel der Bevölkerung Birsfeldens ist konfessionslos. Die Gründung der Freien Evangelischen Gemeinde erfolgte im Jahr 1977. Die Kirchgemeinde entstand aus einer großen Kinder- und Jugendarbeit.

Soziologisches

Der größte Teil der ca. sechzig Kirchgemeindebesucher/innen (bzw. Gottesdienstteilnehmenden

- das ist dasselbe) ist zwischen 30 und 40 Jahre alt. Es gibt einige zwischen 45 und 60 Jahren und wenige Senior/innen. Die Alleinstehenden (Singles, Geschiedene, Verwitwete) machen etwa einen Drittel der Kirchgemeinde aus. Es gibt viele Familien mit Kindern bzw. Jugendlichen im Alter von 1-20 Jahren. Die Besucher/innen kommen vor allem aus der Mittelschicht. Arbeiter und Akademiker gibt es weniger. Auch einzelne fremdsprachige Ausländer/innen besuchen die Kirchgemeinde.

Zahlreiche Gottesdienstteilnehmende sind offen für erwachsenenbildnerisches Denken und Handeln. Sie zeigen eine offene und größtenteils e-perimentierfreudige Haltung und sind Veränderungen gegenüber recht aufgeschlossen. Viele haben aufgrund ihres beruflichen Hintergrundes ein Interesse für Bildung und Weiterentwicklung. Bei anderen Gottesdienstteilnehmenden ist das nicht so stark der Fall bzw. sie sind es nicht so gewohnt, über persönliche Entwicklungen und Lernprozesse nachzudenken. Die lerntypologische9 Zusammensetzung der FEG Birsfelden ist als ziemlich heterogen zu bezeichnen.

Die Gottesdienstteilnehmenden der FEG Birsfelden sind weitgehend vertraut mit den inhaltlichen Grundlagen des christlichen Glaubens, bejahen diese und sind bestrebt, diese auch in ihr persönliches Leben zu integrieren. Insgesamt ist die Kultur der Kirchgemeinde von einem respektvollen Umgang miteinander gekennzeichnet.

Strukturen

Die Kirchgemeinde wird von einem Team geleitet (»Gemeindeleitung«), das zur Zeit aus vier Personen (inkl. Pfarrer) besteht. Hier legt man Wert auf eine gute Information der Kirchge- meinde und deren Einbezug in Entscheidungen. Die Organisationsstruktur entspricht den aktu- ellen Anforderungen. Gemäß dem Kirchgemeinde-Leitbild wird versucht, bedürfnisorientiert, zielorientiert und beziehungsorientiert zu arbeiten. Teamarbeit wird großgeschrieben. - Eine Stärke der Kirchgemeinde ist der große Einsatz vieler Gemeindemitglieder. So arbeiten über fünfzig Personen in irgendeiner Form mit. Die Aufgaben sind recht gut verteilt, obwohl das Engagement natürlich unterschiedlich intensiv ist.

Ende des Jahres 2000 wurde - nach gründlichen Vorabklärungen - in der Kirchgemeinde die »Hauskreis-Struktur« eingeführt. Das hatte für die Kirchgemeinde weitreichende Konse- quenzen. Zahlreiche zentrale Veranstaltungen wurden abgeschafft und Verantwortlichkeiten neu verteilt. »Hauskreis« heißt: Eine verbindliche Gruppe trifft sich wöchentlich oder vierzehntäglich bei jemandem zu Hause. Im Moment gibt es sieben Hauskreise. Etwa zwei Drittel der Gottes- dienstteilnehmenden nehmen an einem der momentan sechs Hauskreise teil. - Im gewohnten alltäglichen Umfeld dienen Hauskreise u.a. der vertieften Auseinandersetzung mit den Inhalten des jeweils vorangegangenen Sonntagsgottesdienstes. Gemeinsam sucht man nach Umsetzungs- möglichkeiten in die Lebenspra-is. Weitere Schwerpunkte der Hauskreisstruktur sind intensivere und individuellere Begegnung, Glaubensvertiefung durch Diskussion und Erfahrungsaustausch, Rückhalt und Krisenbewältigung, bedürfnisorientiertes Programm und gemeinsame Erlebnisse. Hauskreise werden geleitet durch ausgebildete Hauskreisleitende. Diese werden durch den Pfar- rer sowie den Ressortverantwortlichen in der Gemeindeleitung unterstützt, gecoacht und konti- nuierlich ausgebildet.

Eine lernende Institution

Die FEG Birsfelden versteht sich als eine lernende Institution. Sie befindet sich in einer perma- nenten aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt. Davon spricht das Leitbild10 der Kirchge- meinde. Auf diesem Hintergrund entstand überhaupt das Leitbild, wurden und werden Strukturen immer wieder angepaßt, werden die Statuten demnächst auch wieder überarbeitet, Gestaltungs- formen und Inhalte des Gottesdienstes immer wieder hinterfragt und verändert. Daß die FEG Birsfelden sich als lernende Institution versteht, stellt für die Entwicklung und Verwirklichung eines erwachsenenbildnerisch gestalteten Gottesdienstes eine große Chance dar.

2.3.2. Leitung und Gestaltung von Gottesdiensten in der FEG Birsfelden

Damit der/die Leser/in sich orientieren kann, werden hier die Aufgaben und Funktionen der Lei- tungspersonen sowie aktuelle Gestaltungsschwerpunkte im Gottesdienst der FEG Birsfelden be- schrieben.

Die Leitung der Gottesdienste

Drei, zum Teil von Sonntag zu Sonntag wechselnde, Personen sind leitend bzw. lehrend in jedem Gottesdienst der FEG Birsfelden aktiv:

Der Lobpreisleiter

Er leitet den Lobpreis- und Musikteil des Gottesdienstes. »Lobpreiszeit« oder »Anbetungszeit« bedeutet: Mit Musik und Gesang wird Gott besungen, es wird ihm gedankt. Menschen drücken im gemeinsamen Gesang aus, was Gott ihnen bedeutet. Der Lobpreisleiter trifft die Liederaus- wahl, sorgt für die Bereitstellung des Notenmaterials und ist der Leiter des Lobpreis-Teams, in dem sich drei bis fünf Sängerinnen und Sänger als »Vorsänger/innen« engagieren. Außerdem gibt es in der Kirchgemeinde drei Musikteams mit sehr unterschiedlichen Instrumenten und Mu- sikstilen, die das Lobpreisteam begleiten. Der Lobpreisleiter greift die inhaltlichen und methodi- schen Vorgaben des Gottesdienstleiters bzw. der Gottesdienstleiterin auf und setzt diese um.

Der/die Gottesdienstleiter/in

Für jeden Gottesdienst übernimmt ein/e Gottesdienstleiter/in die Planung des ganzen Gottes- dienstablaufs. Zwei Wochen vor dem jeweiligen Gottesdienst nimmt der/die Leitende Kontakt mit dem Pfarrer auf, klärt die geplante inhaltliche Linie des Gottesdienstes ab und bespricht erste didaktisch-methodische Entwürfe. Der/die Gottesdienstleiter/in trifft drei Tage vor dem Gottes- dienst die nötigen Absprachen mit dem Begrüßungsteam (Begrüßung der Gottesdienstteilneh- menden an der Tür), dem/der Bediener/in des Hellraumprojektors und dem Technikteam (Mikro- fone, Videoprojektor etc.).

Im Gottesdienst selbst tritt der/die Gottesdienstleiter/in als Moderator/in auf. Die jeweilige Person gestaltet die Begrüßung, den Einstieg, den Schluß des Gottesdienstes, schafft Übergänge zwischen einzelnen Programmelementen und ist vor allem für die Gestaltung des »Gemeinschaftsteils« zuständig. Er/sie stellt allfällige Gäste (e-terne/r Referent/in, Band, Singgruppe etc.) vor. Der/die Gottesdienstleiter/in ist auch verantwortlich für den Umgang mit »schwierigen Situationen« wie Mißverständnissen, Widerständen oder Betroffenheit.

Der Pfarrer

Der Pfarrer der FEG Birsfelden ist der hauptamtlich angestellte Theologe und Seelsorger der Kirchgemeinde. Eine seiner Aufgaben ist - gemeinsam mit der Gemeindeleitung - die Planung der inhaltlichen curricularen Linie der Kirchgemeinde. Dies geschieht in Anlehnung an das Leit- bild der Kirchgemeinde11 und unter Einbezug der Interessen und Bedürfnisse12 der Gottesdienstteilnehmenden. In der Planung einzelner Gottesdienste hat er inhaltlich die Umset- zung der curricularen Linie im Auge und bedenkt - in Absprache mit dem/der Gottesdienstlei- ter/in - die didaktisch-methodischen Entscheide. Meist ist er auch derjenige, der die Predigt hält.

Aktuelle Gestaltungsschwerpunke in den Gottesdiensten

Die Gottesdienste der FEG Birsfelden bestehen aktuell aus drei Schwerpunkten, die durch die Gemeindeleitung in Absprache mit den Gottesdienstleitenden vorläufig so festgelegt wurden.13 Jeder Teil sollte etwa einen Drittel der zur Verfügung stehenden Zeit (insgesamt 90 bis ma-imal 105 Minuten) umfassen. Die Übergänge zwischen den drei Teilen sind oft fließend; auch ist die Reihenfolge der einzelnen Teile freigestellt. Im Folgenden werden sie kurz beschrie- ben.

Lobpreis- und Musikteil14

In dieser Zeit, die meist 20-30 Minuten dauert, stehen Musik und gemeinsamer Gesang im Mittelpunkt. Diese Zeit wird vom Lobpreisleiter geplant und moderiert, wobei die inhaltliche Linie dieser Lobpreiszeit mit den inhaltlichen Intentionen des Pfarrers und seinem Predigteil abgestimmt wird. Was soll dieser Teil?15

- Gott steht im Zentrum. - Gottesdienst ist »Dienst für Gott«.
- Die Gottesdienstteilnehmenden richten sich auf Gottes Gegenwart aus. Herz, Denken und Emotionen öffnen sich für das Reden und Handeln Gottes. - Gottesdienst heißt auch: Gott dient Menschen.
- Die Gottesdienstteilnehmenden erleben die Gegenwart Gottes.

Predigtteil16

In diesem Teil steht die Predigt im Zentrum, die durch den Pfarrer oder eine auswärtige Person gehalten wird. Bisher ist die Predigt zumeist im Vortragsstil gestaltet. Ziele dieses Teiles sind: - Einladen und ermutigen zum Glauben an Jesus Christus.

- Auslegung von biblischen Te-ten.
- Hilfen anbieten zur Vertiefung des Glaubens und zur Umsetzung von Erkenntnissen im persönlichen Leben.

Gemeinschaftsteil17

Der Gemeinschaftsteil besteht aus verschiedenen Elementen. Er beginnt manchmal schon mit dem »Predigtteil«, wenn dieser sozial ausgerichtete Formen der Vertiefung (z.B. Gruppen- oder Partner/innen-Gespräche, »Predigt-Kreuzverhör«18 o.ä.) beinhaltet. Ziele dieses Teiles sind: - Einander berichten aus dem persönlichen Leben und von Erfahrungen mit Jesus Christus. - Gott spricht auch durch Beiträge der Gottesdienstteilnehmenden. - Raum geben für Spontaneität.

- Anteil geben an dem, was in der Kirchgemeinde geschieht. - Raum geben für Beiträge aus den verschiedenen Arbeitsgruppen und Hauskreisen der Kirchgemeinde.
- Gebets- und Fürbitteanliegen aufgreifen und füreinander beten bzw. einander segnen.19

2.3.3. Das Leitbild der FEG Birsfelden

Im Folgenden werden wesentliche Punkte aus dem Leitbild der FEG Birsfelden angeführt, die einen Blick auf das Selbstverständnis, auf die Identität, Mentalität, Zielsetzungen und Motive der FEG Birsfelden erlauben. Hier wird direkt und indirekt deutlich, was und wohin die FEG Birsfelden als christliche Gemeinde eigentlich will.

Leitbild der FEG Birsfelden

Dieses Leitbild hält die grundlegenden Werte und langfristigen Ziele fest, die die Gemeindeglieder der Freien Evangelischen Gemeinde Birsfelden für ihr Selbstverständnis und ihre Arbeit als bedeutungsvoll ansehen.

Wer wir sind

Die Freie Evangelische Gemeinde setzt sich aus Personen verschiedener Herkunft zusammen. Gemeinsam möchten wir eine dienende Einheit bilden. Christsein: ›F‹ für fröhlich, ›E‹ für engagiert und ›G‹ für glaubwürdig - so könnte man unser Motto zusammenfassen. Mit anderen Christen versuchen wir, den Glauben an Jesus Christus in unserer Gesellschaft zu praktizieren. Die Bibel gibt als das ›Kursbuch‹ die Grundlagen für unser Leben. […]

Was wir wollen

Wir wollen die Botschaft von Jesus Christus durch Wort und Tat ausleben. Wir möchten anderen Menschen die Liebe Gottes bezeugen und helfen, daß viele Menschen zu einem festen Glauben an Gott finden. So möchten wir Gemeinde bauen nach dem Vorbild des Neuen Testaments.

Verhältnis zur Öffentlichkeit

a) Soziale Herausforderung

In einer Zeit, in der der Sozialstaat zunehmend überfordert ist, wo Individualismus und Wertezer- fall vorherrschen, erachten wir es als notwendig, daß die christliche Gemeinde sich auch sozial en- gagiert. Dies versuchen wir durch eigene Initiativen und durch Unterstützung bestehender Werke.

b) Umwelt

Wir wollen uns im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten für eine sichere, demokratische Staatsordnung und für die gesunde Entwicklung unserer Gesellschaft einsetzen. Da wir die Welt

als Gottes Schöpfung betrachten, befürworten wir den haushälterischen Umgang mit den Ressourcen dieser Welt.

c) Unser Auftreten in der Öffentlichkeit

[…] Es ist uns ein Anliegen, daß unsere Arbeit für die Öffentlichkeit transparent ist.

Gemeindeleben

In der Gemeinde geht es in erster Linie um Menschen, nicht um Strukturen und Programme. Da- her …

- fördern wir zwischenmenschliche Beziehungen in der Gemeinde.
- betrachten wir engagierte und informierte Mitarbeiter/innen als eine wichtige Voraussetzung für unsere Arbeit.
- legen wir großen Wert auf das persönliche Vorbild, die teamorientierte Zusammenarbeit und den Willen, Veränderungen aktiv mitzugestalten.
- möchten wir die Eigenverantwortung und Selbständigkeit der Mitarbeitenden fördern.
Wie wir arbeiten, was wir tun
Um die Bedürfnisse der Gemeindeglieder abzudecken, haben wir verschiedene Angebote:
- Im Gottesdienst hören wir gemeinsam auf Gottes Wort [Predigt].
- In Kleingruppen können wir die praktischen Auswirkungen des Evangeliums ansprechen und zur Umsetzung ermutigen.
- In der Sonntagsschule soll den Kindern der Glaube an Jesus und ein Verständnis für die Ge- meinde stufengerecht nahegebracht werden. Die Eltern werden in der Vermittlung der bibli- schen Lehre unterstützt.

Alle Mitarbeitenden sollen die Wichtigkeit ihres Dienstes begreifen. Die Aufgaben sollen ihren Gaben und Fähigkeiten entsprechen. Alle Tätigkeiten in der Gemeinde können nur ausgeführt werden, wenn sich die Gemeindeglieder mit ihren Gaben und Fähigkeiten einbringen. […] Die Mitarbeit geschieht meist in einem Team. […]

Die Verbreitung der Guten Nachricht ist die Aufgabe der gesamten Gemeinde. Engagement inner- halb der Gesellschaft beginnt mit persönlichen Beziehungen zu Nachbarn, Freunden und Arbeits- kollegen. […] Der Weg zu Christus ist für viele Menschen ein Prozeß. Dies wollen wir respektie- ren. […]

Aufgrund dieses Leitbildes bietet sich ein Verständnis des Gottesdienstes als erwachsenenbildnerisch gestaltetes Lernfeld geradezu an. Wo anders, als am Sonntagmorgen im Gottesdienst, ist die Kirchgemeinde als Ganzes zusammen, um sich mit ihren im Leitbild niedergelegten Zielen zu identifizieren und ihnen lernend näherzukommen?!

2.3.4. Was erwartet die Leitung der FEG Birsfelden vom Gottesdienst?

Erwartungen der Leitung an die inhaltliche Ausrichtung von Gottesdiensten - Richtlernziele im Gottesdienst

Grundsätzlich bekennt sich die FEG Birsfelden zu den im Neuen Testament enthaltenen Werten und Normen. In Anlehnung an das Leitbild der Kirchgemeinde20 gibt es folgende Richtlernziele, die der Gemeindeleitung wichtig sind: Christen der FEG Birsfelden …

- begreifen Gott als Quelle des Lebens und als den, der das Leben entfaltet.
- können auf der Grundlage von biblischen Aussagen und Idealen eigenverantwortlich denken und handeln sowie ihr Leben gestalten. Dies bezieht sich auf unterschiedliche Lebensberei- che, Herausforderungen und Situationen.
- kennen als Mitarbeitende ihr Begabungsprofil; sie respektieren andere Mitarbeitende und ihre Begabungsprofile.
- sind als unterschiedliche Menschen in der Lage, einander zu begegnen, zusammenzuarbeiten und miteinander das Leben in der Kirchgemeinde zu gestalten.
- sind bereit und fähig, eigenverantwortlich und selbständig Aufgaben zu übernehmen.
- sind in der Lage, ihren Glauben gesellschaftsrelevant zu leben.
- können ihren Glauben nachvollziehbar kommunizieren und Menschen dabei unterstützen, ebenfalls in eine Glaubensbeziehung zu Gott zu treten.
- übernehmen Mitverantwortung für die Erhaltung der Schöpfung.
- verstehen sich als Vorbilder für andere und ermöglichen anderen auf diese Weise Modell- Lernen.

Selbstverständlich werden diese Richtlernziele nicht ausschließlich in den Gottesdiensten bearbeitet, sondern auch in den anderen Veranstaltungsformen der Kirchgemeinde.

Erwartungen der Gemeindeleitung an die methodische Gestaltung von Gottesdien- sten

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Mitte 2002) hat die Leitung der FEG Birsfelden vorläufig einige wenige Eckdaten für die Gestaltung von Gottesdiensten festgelegt. Hier wird noch viel E-perimentieren, Diskutieren und Evaluieren stattfinden. - Diese Diplomarbeit soll der Leitung der FEG Birsfelden für die Entwicklung erwachsenenbildnerisch gestalteter Gottesdienste Entscheidungskriterien zur Verfügung zu stellen.

Bisher sind folgende (vorläufige) Entscheidungen getroffen worden, die sich im Prozeß der Umsetzung befinden:

- Der Gottesdienst soll zu jeweils etwa einem Drittel aus Lobpreiszeit (Gesang, Musik, Ge- bet), Predigtteil und Gemeinschaftsteil (Berichte, Begegnung, Austausch) bestehen.21 Die Übergänge zwischen diesen drei Teilen sind jedoch sehr fließend - besonders zwischen »Predigt-« und »Gemeinschaftsteil«. Diese Drittel sollten möglichst in sich zusammenhän- gend sein.
- Der Gottesdienst soll insgesamt stärker auf Gäste - das sind gemeindefremde Menschen - ausgerichtet sein, um ihnen einen leichteren Zugang zum christlichen Glauben zu ermögli- chen.
- Der Gottesdienst soll weniger vom Monolog, sondern mehr vom Dialog geprägt sein - viele sind aktiv, viele können sich äußern. Bezüglich der Predigt wird anvisiert, daß sie mehr In- teraktion beinhaltet, statt ausschließlich eine halbstündige Ansprache zu sein.

Diese grundsätzlichen Erwartungen der Gemeindeleitung an den Gottesdienst der FEG Birsfelden und die damit zusammenhängenden (vorläufigen) Festlegungen sind verheißungsvoll, da sie dem Anliegen dieser Diplomarbeit ein Feld eröffnen.

2.3.5. Wie Teilnehmende über den Gottesdienst der FEG Birsfelden denken und was sie von ihm erwarten

Der Gottesdienst der FEG Birsfelden wird von allen möglichen Altersstufen besucht - Jugendli- che bis Senior/innen. Im sonntäglichen Gottesdienst sind durchschnittlich sechzig Personen an- wesend. Es finden sich auch immer wieder »kirchendistanzierte« Menschen ein, die sich noch stärker mit »Jesus, Kirche sowie biblischen Werten und Normen« auseinandersetzen möchten. Gottesdienste der FEG Birsfelden sind von einer gelebten Offenheit gegenüber anderen Men- schen geprägt.

Die gleich folgenden Aspekte sind das Resultat einer Befragung der Teilnehmenden der FEG Birsfelden zu ihrer Einschätzung und ihrem Erleben des Gottesdienstes. Diese mündliche (und von mir protokollierte) Befragung war Ende Mai 2002 Teil eines »Gemeindeforums«. Das »Gemeindeforum«, das vier- bis fünfmal im Jahr stattfindet, versteht sich als eine offene Platt- form für alle, die sich in irgendeiner Weise mit der FEG Birsfelden identifizieren. Hier werden Vorschläge und Ideen der Gemeindeleitung diskutiert, Innovationen werden generiert und das Feedback erhält viel Raum. Bedürfnisse, Wünsche und Erfahrungen werden ausgetauscht - aber keine Beschlüsse gefaßt.

Gestaltung

Die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmenden spricht sich für Gottesdienste aus, die von Mal zu Mal unterschiedlich gestaltet sind. Es sei jedoch wichtig, jeweils zu Beginn des Gottesdienstes einen Überblick über den Ablauf zu geben. Und die einzelnen Elemente des Gottesdienstes sollten sinnvoller miteinander verknüpft werden.

Musik und gemeinsamer Gesang

Als ein wichtiger Teil des Gottesdienstes wird die »Lobpreiszeit« angesehen. Die Gottesdienstteilnehmenden schätzen diese Zeit sehr. Optimiert werden sollte die inhaltlich-geistliche Leitung des Lobpreisleiters. - Es steht in Frage, ob die Lobpreiszeit immer zu Beginn des Gottesdienstes plaziert sein müsse. Diese Zeit könne doch auch der Vertiefung gewisser Predigtinhalte dienen und somit nach der Predigt stattfinden. - Begrüßt werden die unterschiedlichen Musikstile, die zum Tragen kommen. Kontrovers hingegen wird das Singen englischer Lieder beurteilt - ältere Menschen mögen dies nicht sonderlich.

Predigt

Der »Predigtteil« wird sehr unterschiedlich eingeschätzt. Die Inhalte der Predigt gelten als sehr verständlich, interessant und lebensnah. Die Predigtlänge von etwa 30 Minuten empfinden einige als zu lang, andere als zu kurz. Es kommt auch die Anregung, ob von der Predigt nicht zusam- menfassende Papers erstellt werden könnten, damit die Predigt persönlich bzw. in den Hauskrei- sen besser vertieft werden kann. Eine Mehrheit begrüßt methodische Elemente wie z.B. »Pre- digtkreuzverhör«22 (unmittelbar nach der Predigt können Fragen an die Person gerichtet werden, die zuvor gepredigt hat; es können auch Ergänzungen oder gegensätzliche Überzeugungen de- poniert werden) oder vertiefende Gruppengespräche unmittelbar im Anschluß an die Predigt. Andere erleben es so, daß sie die Predigt lieber erst einmal verdauen und nicht gleich darüber sprechen möchten. Als besonders wichtig wird jedoch eine bessere Hinführung zu allfälligen Gruppengesprächen erachtet. Hervorgehoben wird, daß kirchendistanzierte Gäste mit solchen Methoden leicht überfordert sein könnten - weil sie das in einem Gottesdienst nicht erwarten würden und weil für sie oftmals diese Art der Auseinandersetzung mit religiösen Fragen eher un- gewohnt sei (denn: »Religion ist Privatsache«23 ). Bereits erlebte kreative Methoden wie z.B. Puppentheater, Pantomime, Kurztheater, Dia- oder Powerpoint-Präsentationen finden einhellige Zustimmung.

Austausch und Gemeinschaft

Teilweise wird von den Gottesdienstteilnehmenden bemängelt, es stünde zu wenig Zeit für per- sönliche Erfahrungsberichte und Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Grundsätzlich findet man es schade, wenn der »Gemeinschaftsteil« auf Kosten der Predigt zu kurz komme. Es wird auch gewünscht, daß sich mehr und andere Personen an der Gestaltung des Gemeinschaftsteils beteili- gen.

Motivation

Die Gottesdienstteilnehmenden wollen sich an Gott orientieren. Sie glauben an Jesus Christus. Von Jesus Christus wird in der Bibel berichtet. Darum erwarten sie auch eine Auseinanderset- zung mit biblischen Inhalten. Sie fragen sich: Wie sieht Gott es? Im Gottesdienst wollen sie Lernprozesse machen, die sich an biblischen Werten und Normen orientieren. Sie sind über- zeugt, daß biblisch orientierte Werte nützlich seien. Sie wollen Neues in ihr Leben integrieren, um sich weiterzuentwickeln. Sie erwarten Auseinandersetzung mit Lebensfragen, sie wollen die Wirkung des lebendigen Gottes in ihrem Leben erfahren sowie Glauben und Denken verknüpfen.

2.3.6. Eine Bewertung des Gottesdienstes der FEG Birsfelden aus erwachsenen- bildnerischer Perspektive

Wie ist aus erwachsenenbildnerischer Perspektive die aktuelle Pra-is der Gestaltung von Gottesdiensten in der FEG Birsfelden zu bewerten?

- Gottesdienste der FEG Birsfelden sind recht stark stoff- und leiter/innenzentriert mit eher

geringer Teilnehmendenpartizipation. Die Gottesdienste und das darin stattfindende Lernge- schehen sind meist stofflich überfüllt und überlastet. Teilnehmende in ihrer Rolle als Ler- nende sind im Gottesdienst eher rezeptiv24 ausgerichtet. Dahinter mag das Denken stehen, Lernen sei primär ein kognitiver, das Denken und den Kopf betreffender Prozeß, bei dem Gefühle und Handlungen eine untergeordnete Rolle spielen. Bewußt oder unbewußt wird der/die Pfarrer/in als »Spezialist/in« angesehen, auf den wesentliche Teile des Gottesdienstes ausgerichtet sind. Lernen im Gottesdienst ist somit häufig ein »Vorgang von oben«25, bei dem eine fachlich versierte, hauptverantwortliche Lehrperson »unkundige Teilnehmende« informiert.

- Nicht wenige Gottesdienstteilnehmende verstehen sich jedoch bewußt als Lernende. Das

wird beispielsweise daran deutlich, daß sie sich im Gottesdienst Notizen machen, um Inhalte nachbereiten zu können, die ihnen wesentlich scheinen.

- Gottesdienste der FEG Birsfelden weisen eine zu geringe Bandbreite von verwendeten

Methoden auf. Es kommt zu selten zu einem Wechsel von Lehr- und Sozialformen. Gleich- zeitig steht der pfarrergesteuerte Lehrvortrag (»Predigt«) zu einseitig im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Lehr- und Lernabläufe im Gottesdienst sind daher eher als monoton zu be- zeichnen.

- Häufig sind die Gottesdienste unzureichend mit dem Alltag der Teilnehmenden verknüpft.

Lehrinhalte bleiben vielfach auf der theoretisch-abstrakten Ebene hängen: viel Wissen, aber wenig Veränderung im Alltag.

- Die Gestaltung von Gottesdiensten orientiert sich stark an den persönlichen Vorlieben der

Gottesdienstleitenden - und nicht an den erwachsenen Teilnehmenden.

- Aus erwachsenenbildnerischer Perspektive erscheint auch die oben erwähnte vorläufige

Dreiteilung des Gottesdienstes als problematisch, weil sie zu starr ist26 und zu wenig auf die jeweils aktuellen Lernerfordernisse Rücksicht nimmt.

- Die sozial-emotionale Dimension des Lehr-/Lerngeschehens wird zwar nicht gerade ver-

nachlässigt, jedoch kaum erwachsenenbildnerisch begründet gestaltet. So ist die kommuni- kativ-interaktive Gestaltung von Lernprozessen im Gottesdienst immer noch die Ausnahme. Der Gottesdienst ist insgesamt eher traditionell »schulmäßig« gestaltet - bis hin zur Gestal-

[...]


1 Nach Arnold Rolf / Krämer-Stürzl Antje / Siebert Horst, Dozentenleitfaden, Berlin 1999, Seite 80.

2 Statuten des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz, Ausgabe 1998, Absatz 3.

3 Siehe dazu ausführlicher unter »2.3.2. Leitung und Gestaltung von Gottesdiensten in der FEG Birsfelden«, Seite15.

4 Steffensky Fulbert, Mobilität, in Hofmeister Klaus / Bauerochse Lothar, Machtworte des Zeitgeistes, Würzburg 22001, Seite 138.

5 Steffensky Fulbert, a.a.O., Seite 138-139.

6 Lowtzow Christoph von, Mit lieblosen Gottesdiensten Gottes Liebe feiern?, Stuttgart 1990, Seite 29.

7 Siehe »2.2.1. Lehren und Lernen bei Jesus Christus und seinen Jünger/innen«, Seite 10.

8 Nach Erdlenbruch Ernst Wilhelm, Lernen und Lehren in der Gemeinde, Witten 1980, Seite 36.

9 Siehe Näheres dazu unter »4.6. Didaktisches Leitprinzip: Verschiedene Lerntypen berücksichtigen«, Seite 56.

10 Siehe Punkt »2.3.2. Leitung und Gestaltung von Gottesdiensten in der FEG Birsfelden«, Seite 15. Das Leitbild soll in absehbarer Zeit weiterentwickelt werden.

11 Siehe »2.3.2. Leitung und Gestaltung von Gottesdiensten in der FEG Birsfelden«, Seite 15.

12 Siehe dazu »4.1.2. Umsetzungsmöglichkeiten der Teilnehmendenorientierung«, Seite 38.

13 Siehe »2.3.4. Was erwartet die Leitung der FEG Birsfelden vom Gottesdienst?«, Seite 18.

14 Nach Kepper Frank (Pfarrer), Gottesdienststruktur der FEG Birsfelden, 17.9.2002, Seite 2 (unveröffentlicht). Vgl. auch didaktische Aspekte zu Musik und Gesang unter »Musik und gemeinsamer Gesang«, Seite 55.

15 Siehe dazu auch meine Ausführungen unter »Musik und gemeinsamer Gesang«, Seite 55.

16 Nach Kepper Frank (Pfarrer), a.a.O., Seite 2 (unveröffentlicht).

17 Nach Kepper Frank (Pfarrer), a.a.O., Seite 2 (unveröffentlicht).

18 Siehe »›Predigt-Kreuzverhör‹«, Seite 40.

19 Nach Leitbild, Freie Evangelische Gemeinde Birsfelden, Januar 1997.

20 Siehe Seite 15.

21 Näheres dazu unter »2.3.2. Leitung und Gestaltung von Gottesdiensten in der FEG Birsfelden«, Seite 15.

22 Siehe auch »›Predigt-Kreuzverhör‹«, Seite 40. Der Begriff ist für diesen Zusammenhang in der FEG Birsfelden entstanden.

23 Siehe Näheres dazu unter »›Religion ist Privatsache‹«, Seite 51.

24 Zu rezeptivem und e-pressivem Lernen siehe unter »4.7. Didaktisches Leitprinzip: Die lernfreundliche Sequen- zierung von Gottesdiensten«, Seite 58.

25 Döring Klaus W. / Ritter-Mamczek Bettina, Lehren und Trainieren in der Weiterbildung ,Weinheim 82001, Seite >150.

26 Siehe dazu die näheren Ausführungen unter »4.7. Didaktisches Leitprinzip: Die lernfreundliche Sequenzierung von Gottesdiensten«, Seite 58.

Excerpt out of 87 pages

Details

Title
Gottesdienst als Lernfeld. Am Beispiel der Freien Evangelischen Gemeinde Birsfelden
Subtitle
Ein Beitrag zur erwachsenenbildnerischen Gestaltung von christlichen Gottesdiensten
College
Akademie für Erwachsenenbildung Schweiz
Grade
sehr gut
Author
Year
2003
Pages
87
Catalog Number
V16444
ISBN (eBook)
9783638213011
ISBN (Book)
9783656519294
File size
1713 KB
Language
German
Keywords
Gottesdienst, Lernfeld, Beispiel, Freien, Evangelischen, Gemeinde, Birsfelden, Beitrag, Gestaltung, Gottesdiensten
Quote paper
Reiner Bamberger (Author), 2003, Gottesdienst als Lernfeld. Am Beispiel der Freien Evangelischen Gemeinde Birsfelden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16444

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