Die Seminararbeit soll die wichtigsten Aspekte der Konsumentennachfrage nach Liquidität mit Hilfe von Modellansätzen erläutern und anhand einer ökonomischen Diskussion kritisch hinterfragen. Dabei wird die Funktionsweise von Finanzinstitutionen analysiert, welche eine wichtige Rolle für die Konsumenten als (a) Liquiditätspool und (b) als Versicherer einnehmen. Insbesondere wird das Modell von Diamond/Dybvig eingängig instrumentalisiert, um die Effekte im Bezug auf die Zinsstrukturkurve zu erklären. Das Modell liefert simultan eine Erklärung für die Existenz von Banken und ihrer Fragilität. Bei der Analyse wird sich herausstellen, dass besonders die Poolfunktion der Finanzintermediäre eine fundamentale Rolle im Marktgeschehen einnimmt. Durch die Poolbildung entsteht die Möglichkeit zur Arbeitsteilung bei der Versicherung gegen Liquiditätsschocks, die Effizienzverluste aufgrund der geringeren kumulierten Versicherungssumme und der geringeren Transaktionskosten reduziert. Die Versicherungsfunktion führt zu einer Glättung der Zinsstrukturkurve. Implizit wird gezeigt, dass sich die Kosten der ungeduldigen Konsumenten, welche ertragsschwache und kurzfristig liquidierbare Anlagen halten, verringern. Die Diskussion zeigt auf, dass diese Funktion der Finanzmärkte besonderer Anfälligkeit für opportunistische Arbitrage unterliegt.
Im zweiten Teil der Arbeit wird ein möglicher Einleger-Run auf die Finanzintermediäre thematisiert. Ausgangspunkt ist die Problematik, dass die Finanzdienstleister nur einen geringen Anteil ihrer Vermögensgegenstände in kurzfristig liquidierbare Anlagen halten, um der Konsumentennachfrage nach Liquidität nachzukommen. Es wird evaluiert, welche Faktoren einen solchen Run auslösen und welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
Konsumenten müssen sich mit individuellen Liquiditätsschocks auseinandersetzen, die daher rühren, dass kurzfristig Liquidität benötigt wird. Um sich gegen Liquiditätsschocks zu rüsten, halten die Konsumenten einen beträchtlichen Betrag ihrer Ersparnisse in Giroeinlagen oder in Anlagen, deren Laufzeiten sich nur über we-nige Monate oder Jahre erstrecken. Konsumenten sind bereit, auf Erträge aus langfristig angelegten Anlagen zu verzichten, um sich gegen bspw. Krankheit oder Arbeitslosigkeit abzusichern.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Das Diamond/Dybvig Modell und die Zinsstrukturkurve
- Versicherungsschutz gegen Liquiditätsschocks
- Autarkie
- Investmentfonds
- Die optimale Liquiditätsversicherung
- Implementierung eines Depositenkontrakts
- Suboptimalität eines Investmentfonds
- Skaleneffekte bei der Liquiditätshaltung im generationsübergreifenden Modell
- Versicherungsschutz gegen Liquiditätsschocks
- Runs
- Einleger Panik
- Abwehrstrategien gegen einen Run
- Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den wichtigsten Aspekten der Konsumentennachfrage nach Liquidität. Sie analysiert die Funktionsweise von Finanzinstitutionen, insbesondere im Hinblick auf ihre Rolle als Liquiditätspool und Versicherer. Dabei wird das Modell von Diamond/Dybvig verwendet, um die Effekte im Bezug auf die Zinsstrukturkurve zu erklären und die Existenz von Banken und ihrer Fragilität zu beleuchten.
- Analyse der Konsumentennachfrage nach Liquidität
- Rolle von Finanzinstitutionen als Liquiditätspool und Versicherer
- Anwendung des Diamond/Dybvig Modells zur Erklärung der Zinsstrukturkurve
- Bedeutung der Poolbildung für die Arbeitsteilung bei der Versicherung gegen Liquiditätsschocks
- Bewertung der Anfälligkeit von Finanzmärkten für opportunistische Arbitrage
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Einleitung stellt die Problematik der Konsumentennachfrage nach Liquidität dar und skizziert die Rolle von Finanzinstitutionen in diesem Kontext. Sie hebt die Bedeutung des Diamond/Dybvig Modells für die Analyse der Zinsstrukturkurve und die Fragilität von Banken hervor.
- Das Diamond/Dybvig Modell und die Zinsstrukturkurve: Dieses Kapitel erläutert das Diamond/Dybvig Modell und seine Anwendung auf die Zinsstrukturkurve. Es untersucht die verschiedenen Möglichkeiten, wie Konsumenten sich gegen Liquiditätsschocks absichern können, und bewertet die Effizienz der jeweiligen Strategien.
- Runs: Dieses Kapitel widmet sich dem Phänomen von Einleger-Runs auf Finanzinstitutionen. Es analysiert die Ursachen für solche Runs und diskutiert mögliche Abwehrstrategien.
Schlüsselwörter
Konsumentennachfrage nach Liquidität, Liquiditätsschocks, Finanzinstitutionen, Diamond/Dybvig Modell, Zinsstrukturkurve, Poolbildung, Versicherung, Runs, Einleger Panik, Fragilität von Banken.
- Citar trabajo
- Friedrich Droste (Autor), 2008, Konsumentennachfrage nach Liquidität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164758