1. Einleitung
„Anstatt Fairness zu lernen, wird vielen Jugendlichen in den Vereinen gerade das Gegenteil vermittelt. Das plakative Einklagen von Fairplay, die Erziehung zur Fairness fruchten solange wenig, solange der Erfolgsdruck, der auf Sportlerinnen und Sportlern, aber auch Trainerinnen und Trainern lastet, nicht gemindert wird. Solange dies nicht geschieht, sind Unfairness, die Handlungsmoral des „fairen Fouls" oder „Alles oder Nichts" durchaus sinnhaftes Handeln, das man den Athleten nicht zum Vorwurf machen kann und darf. Solange ist es auch unredlich - um nicht zu sagen „unfair" - von den Sportlern Fairplay einzuklagen."
Dieses Zitat verdeutlicht die akute Problematik des Fußballs. Der Begriff Fairness wird häufig in den Medien thematisiert und eingefordert, kann aber im Profi- und Breitensport kaum umgesetzt werden, da Leistung und Erfolg im Profi- aber zum Teil auch im Breitensport aus finanzieller Sicht von großer Bedeutung sind. Diesem Druck sind auch schon viele heranwachsende Jugendliche im Vereinssport ausgesetzt, was aus eigener Erfahrung im Rahmen moralischer Handlungen zu Gewissenskonflikten bei den Kindern und Jugendlichen führen kann.
Dieses Zitat beinhaltet gleichfalls die Aufforderung an die sportinteressierte Gesellschaft, sich diesem Phänomen und der damit verbundenen Herausforderung zu stellen. Bereits in den Richtlinien des Sportunterrichts werden als Aufgaben und Ziele der Sekundarstufe I des Gymnasiums der Aufbau sozialer Verantwortung und Orientierung an Grundwerten ausdrücklich gefordert . Der Schulsport, besonders die bekannten regelgeleiteten Spiele können dies in besonderer Weise leisten, denn der Sportunterricht soll nicht nur die Spielfähigkeit von Kindern und Jugendlichen fördern, sondern auch ein entsprechendes Regelbewusstsein entwickeln , orientiert an der Idee der Fairness.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Der Fair-Play-Cup\" - Anlass und Kontext dieser Arbeit
- Lehrerfunktionen und daraus resultierende Lehrerrolle
- Wissenschaftspropädeutische Begriffsbestimmung
- Die Bedeutung des Konzepts im projektorientierten Unterricht
- Der Begriff „Fair-Play“ im Kontext Sport
- Warum Fußball in der Schule?
- Projekterläuterung
- Spielen in Regelstrukturen – Sportspiele (Inhaltsbereich 7)
- Die pädagogische Perspektive (E) „Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen“
- Methodische Umsetzung
- Projektschritt 1: Die problemhaltige Sachlage
- Projektschritt 2: Plan zur Problemlösung entwerfen
- Projektschritt 3: Die handlungsorientierte Auseinandersetzung „Projektdurchführung“
- Projektschritt 4: Überprüfung der Problemlösung an der Wirklichkeit
- Etablierung des „Fair-Play-Cup\" am Gymnasium
- Evaluation
- Vorgehen und Methodik der Evaluation
- Präsentation der Ergebnisse
- Schlussfolgerungen und Perspektiven
- Reflexion der Lehrerfunktionen
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung und Erprobung eines Konzepts für einen „Fair-Play-Cup“ in der Jahrgangsstufe 6 am Gymnasium. Dieses Konzept soll die Sportart Fußball wieder attraktiv für die Schülerinnen und Schüler gestalten, gleichzeitig aber auch selbstorganisatorische Kompetenzen, Team- und Kooperationsfähigkeit sowie soziale Kompetenzen unter dem Aspekt „Fairness“ stärken.
- Bedeutung des Fair-Play im Schulsport
- Entwicklung von Selbstorganisationskompetenzen
- Förderung von Team- und Kooperationsfähigkeit
- Steigerung der Motivation und des Engagements der Schüler
- Entwicklung eines nachhaltigen Konzepts für den Schulsport
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des Fußballs im Kontext von Fair-Play dar und verdeutlicht die Notwendigkeit eines fairen Umgangs im Sportunterricht. Im zweiten Kapitel wird der „Fair-Play-Cup“ als Konzept vorgestellt und die relevanten Lehrerfunktionen erläutert. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung und Umsetzung des Konzeptes, wobei die methodischen Schritte und die pädagogische Perspektive im Vordergrund stehen. Das vierte Kapitel widmet sich der Evaluation des „Fair-Play-Cups“ und präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Analyse. Abschließend wird im fünften Kapitel ein Fazit gezogen und ein Ausblick auf die Zukunft des Konzeptes gegeben.
Schlüsselwörter
Fair-Play, Fußball, Schulsport, Projektorientierter Unterricht, Lehrerfunktionen, Evaluation, Selbstorganisation, Team- und Kooperationsfähigkeit, pädagogische Perspektive, Konzeptentwicklung, Handlungsorientierung, Schülermotivation, nachhaltiges Konzept.
- Citation du texte
- StR. Marcel Lange (Auteur), 2010, Die Fußballliga am Gymnasium , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165030