Die Formen menschlichen Zusammenlebens waren seit jeher von kommunikativer Interaktion bestimmt. Egal ob in frühzeitlichen Gesellschaften oder in modernen Demokratien, die Vermittlung von Kommunikation und die Bereitstellung von Plattformen für den Meinungsaustausch waren immer schon die zentralen Elemente allgemeiner Politisierung. War für die Römer das Forum Romanum zentraler Punkt gesellschafts-politischen Diskurses, waren es im Mittelalter die Märkte und für die Menschen im 20. Jahrhundert Presse und später dann Rundfunk. In den letzten 30 Jahren haben die Möglichkeiten für den politischen Meinungsaustausch noch einmal eine fundamentale Veränderung erfahren: mit dem Aufkommen der quartären Medien erfuhr dieser Prozess noch einmal einen enormen Modernisierungsschub. Neben der allgemeinen Tendenz zu demokratischen Staatsformen ist dabei der Meinungsaustausch selbst auch noch einmal demokratisiert worden. Demokratisiert im Hinblick auf schnellere Verfügbarkeit und bessere Transparenz politischer Kommunikation.
Doch warum bedarf es überhaupt derartiger kommunikativer Foren, um den Meinungsaustausch demokratisch zu organisieren? Und welche Bedingungen muss ein Forum erfüllen, um im Sinne der Demokratieentwicklung tauglich zu sein?
Dieser Essay widmet sich der zentralen Bedeutung von Medien im politischen Prozess.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bedeutung des Neins
- Frühzeitliche Gesellschaftsformen – Der Beginn von Politik
- Die Gesellschaften werden komplexer – Hierarchien entstehen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Bedeutung von Medien im politischen Prozess und beleuchtet dabei die Rolle von Kommunikation für die Entwicklung hin zur Demokratie. Der Schwerpunkt liegt auf dem Einfluss des Neins als treibende Kraft für die Demokratisierung und der Analyse von kommunikativen Foren in verschiedenen gesellschaftlichen Entwicklungsstufen.
- Die zentrale Rolle von Kommunikation für den politischen Prozess
- Die Bedeutung des Neins als Faktor für Demokratisierung
- Die Entwicklung von kommunikativen Foren in verschiedenen Gesellschaftstypen
- Die Bedeutung von Gegenkommunikation und deren Potential
- Die Analyse des Internets als ultimatives kommunikatives Forum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Bedeutung von Kommunikation für das menschliche Zusammenleben und die politische Entwicklung heraus. Sie verdeutlicht, wie sich die Formen des Meinungsaustausches im Laufe der Zeit verändert haben, insbesondere durch das Aufkommen der „quartären Medien“. Der Essay fokussiert sich auf die zentrale Rolle von Medien im politischen Prozess und erörtert die Voraussetzungen für demokratische Foren.
Die Bedeutung des Neins
Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung des Neins als Grundlage für demokratische Prozesse. Es wird herausgestellt, dass die Möglichkeit der Ablehnung von Vorschlägen zu neuen Alternativen und einer gerechteren Kommunikation führt. Die Beziehung zwischen Herrschenden und Beherrschten wird anhand des Konzepts der Gegenkommunikation und deren Einfluss auf die Machtverhältnisse erläutert.
Frühzeitliche Gesellschaftsformen – Der Beginn von Politik
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den kommunikativen Strukturen in frühen Gesellschaften. Es wird gezeigt, wie Konflikte in diesen Einheiten gelöst wurden und welche Rolle der eigene Zusammenhalt spielte. Die Entstehung von Hierarchien und die Entwicklung von „Medien“ wie religiösen Botschaftern werden dargestellt, die die Kommunikation von Machthabern an die Beherrschten ermöglichten.
Die Gesellschaften werden komplexer – Hierarchien entstehen
Dieses Kapitel beleuchtet die weitere Entwicklung von Gesellschaften hin zu komplexeren Strukturen mit Hierarchien. Die Entstehung des vormodernen Staates und die wachsende Bedeutung der Schrift für die Dokumentation von Herrschaft und Gesetzen werden hervorgehoben. Es wird deutlich, wie die Speicherung von Informationen die Grundlage für die Entwicklung komplexerer Gesellschaftsformen legte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Essays umfassen Kommunikation, Demokratie, Medien, Gegenkommunikation, politische Partizipation, Frühzeitliche Gesellschaften, Hierarchien, Schrift, Politik, Herrschaft, Medienentwicklung, Internet.
- Citation du texte
- Magister Klaus Hofmann (Auteur), 2010, Internet als Chance für die Demokratie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165115