Heilung durch Beziehung

Zur Bedeutung des Beziehungsangebotes in der Integrativen Gestalttherapie unter besonderer Berücksichtigung aktueller neurowissenschaftlicher Erkenntnisse


Fachbuch, 2010

105 Seiten, Note: keine


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Danksagung

Vorwort

Geleitwort zum Aufbau dieser Arbeit

Exkurs: Was ist Heilung?

Definition

Einige „Heils“-Theorien im Überblick:

Zusammenfassung

1. Einleitung

2. Allgemeine Grundlagen der Psychotherapie
2.1. Was ist Psychotherapie?
2.2. Entstehung psychischer Erkrankungen
2.2.1. Erkenntnisse aus der Bindungstheorie und Säuglingsforschung
2.2.2. Die Bedeutung der frühen Mutter-Kind-Beziehung
2.3. Beispiel einer idealtypischen Mutter-Kind-Beziehung
2.4. Wie wirkt Psychotherapie?
2.5. Zusammenfassung

3. Theoretische Grundlagen der Integrativen Gestalttherapie
3.1. Wurzeln der Integrativen Gestalttherapie
3.1.1. Die Psychoanalyse
3.1.2. Die Gestalttheorie/Gestaltpsychologie
3.1.3. Der Existentialismus und das Prinzip des „Hier und Jetzt“
3.1.4. Psychodrama
3.1.5. Satori, Wu Wei, Awareness und Mittlerer Bewusstseinsmodus
3.2. Beziehungstheoretische Grundlagen der Integrativen Gestalttherapie
3.2.1. Philosophische Einflüsse
3.2.2. Beziehungsorientierte Gestalttherapie
3.2.3. Beziehungsorientierte Gestalttherapie in der Praxis
3.3. Zusammenfassung

4. Neurobiologische Grundlagen
4.1. Neuroplastizität – „Die Formbarkeit des Gehirns“
4.1.1. Das Neuronennetz
4.1.2. Kommunikation im Nervennetz
4.1.3. Bildung des Nervennetzes
4.1.4. Umbau des Nervennetzes
4.1.5. Molekularbiologie der Neuroplastizität
4.1.6 Implikationen für die Psychotherapie
4.1.7. Zusammenfassung
4.2. Neuromodulatoren – „Die Hormone des Gehirns“
4.2.1. Wie sich das Gehirn an die Umwelt anpasst
4.2.2. Dopamin und Belohnung
4.2.3. Oxytocin und Bindung
4.2.4. Implikationen für die Psychotherapie
4.2.5. Zusammenfassung
4.3. Spiegelneurone – „Das soziale Gehirn“
4.3.1. Zielkodierung der Neuronen(-netze)
4.3.2. Erste Vorläufer der Entdeckung der Spiegelneurone
4.3.3. Die Entdeckung der Spiegelneuronen
4.3.4. Implikationen für die Psychotherapie
4.3.5. Zusammenfassung
4.4. Die rechte Hemisphäre – „Affektregulation und Reorganisation des Selbst“
4.4.1. Entwicklungsorientierte Psychotherapie
4.4.2. Die emotionale Entwicklung beim Menschen
4.4.3. Emotionale Fehlentwicklung
4.4.4. Auswirkungen früher affektiver Interaktionen
4.4.5. Implikationen für die Psychotherapie
4.4.6. Zusammenfassung

5. Forschungsergebnisse und Falldarstellung
5.1. Aktuelle Forschung
5.2. Falldarstellung
5.2.1. Anamnese
5.2.2. Therapieziel
5.2.3. Persönlicher Eindruck und Prognose
5.2.4. Lebens- und Therapieverlauf seit Therapiebeginn
5.2.5. Feedback der Klientin
5.2.6. Bisherige Therapieinhalte (noch einmal zusammengefasst)
5.2.7. Individuelle Therapiemethodik
5.2.8. Die Rolle der therapeutischen Beziehung
5.2.9. Vermutungen zu neurobiologischen Vorgängen aufgrund der Therapie
5.2.10. Beispiel einer Therapiesitzung
5.2.11. Zusammenfassung

6. Conclusio

Abbildungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Danksagung

Ein herzliches Dankeschön gebührt meiner Schwester Katharina Turecek (Medizinerin und Kognitionswissenschafterin), meinem Lebenspartner Mario Heller, meinem Ausbildungsleiter Dr. Hans Peter Bilek sowie meinem Lehrtherapeuten Thomas Schön. Sie alle standen mir während der Zeit des Schreibens mit zahlreichen Anregungen hilfreich zur Seite.

Vorwort

In meiner persönlichen Lebensgeschichte durfte ich mehrmals die Erfahrung machen, dass positiv erlebte Beziehungen eine besonders heilsame Wirkung haben können. Sie helfen, frühe Kindheitswunden zu verarbeiten und durch neue, positive Erfahrungen zu ersetzen. Ich erlebte „Heilung durch Beziehung“ durch ein kontinuierliches Beziehungsangebot der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten während vieler Jahre Eigentherapie und Selbsterfahrung, durch die Unterstützung meiner Ausbildungsgruppe während der fünfjährigen Ausbildung zur Integrativen Gestalttherapeutin sowie durch die stabile, liebevolle und ehrliche Partnerschaft mit meinem Lebensgefährten. Meine Erfahrung und persönliche Überzeugung, welch wichtige Rolle der Beziehungsfaktor in der Heilung eines Menschen spielt, fand ich in den letzten Monaten und Jahren in der aktuellen Gehirnforschung bestätigt.[1]Diese faszinierende Erkenntnis sowie die Verknüpfung von Psychotherapie und Neurobiologie sollen daher Thema dieser Arbeit sein.

Ganz besonders freut mich, dass das, was mich zur Wahl des BerufsPsychotherapeutingeführt hat – nämlich die Freude an der Wirkung durch das Arbeiten mit Beziehung – nun am Ende meiner Ausbildung durch neurobiologische Forschungsergebnisse belegt werden kann. Meine Ausbildung und Arbeit als Integrative Gestalttherapeutin erhält so ein in diesem Ausmaß bisher noch nicht da gewesenes wissenschaftliches Fundament.

Abschließend möchte ich festhalten, dass mir das Schreiben der Arbeit große Bereicherung und persönliches Wachstum gebracht hat, dass ich meine Kenntnisse sowohl in der Theorie der Integrativen Gestalttherapie als auch auf dem Gebiet der Neurowissenschaften sehr vertiefen konnte und dass ich hoffe, allen Leserinnen und Lesern einen Denkanstoß in Richtung eines beziehungsorientierten Arbeitens und Lebens geben zu können.

Geleitwort zum Aufbau dieser Arbeit

Der Arbeit vorangestellt wird ein Exkurs zum Begriff „Heilung“. Im ersten Kapitel folgt eine kurze Einleitung in die Arbeit. Anknüpfend werden im zweiten Kapitel die theoretischen Grundlagen der Psychotherapie allgemein vorgestellt, woraufhin im dritten Kapitel die Theorie der Integrativen Gestalttherapie – insbesondere in beziehungstheoretischer Hinsicht – genauer dargelegt wird. Im vierten Kapitel werden die für das Thema dieser Arbeit relevanten neurobiologischen und neurowissenschaftlichen Erkenntnisse erörtert, wobei besonders der neuronalen Plastizität und den Spiegelneuronen Beachtung geschenkt wird. Anschließend wird die Theorie der „Affektregulation und Reorganisation des Selbst“ (2003) von Allan N. Schore vorgestellt, da es ihm als einem der ersten Psychiater und Psychotherapeuten gelungen ist, eine Verknüpfung zwischen der Bedeutung der therapeutischen Beziehung und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen herzustellen. Im letzten Kapitel wird kurz auf aktuelle Forschungsergebnisse zum Heilfaktor Beziehung eingegangen sowie eine Falldarstellung aus meiner psychotherapeutischen Praxis angeführt. Im Anhang findet sich das Abbildungs- und Literaturverzeichnis.

Offensichtliche Fehler sowie die alte Rechtschreibung in Zitaten der von mir verwendeten Literatur wurden entsprechend der neuen Rechtschreibregeln korrigiert in die Arbeit übernommen.

Um die Vielzahl an Begriffen zu reduzieren, werden alle Personen, die durch Psychotherapeuten begleitet werden (Kinder, Jugendliche und Erwachsene beiderlei Geschlechts), als Klienten bezeichnet.

Konstruktionen wie "sie/er", "Klienten/innen" oder "Psychotherapeuten/innen" habe ich wegen ihrer Schwerfälligkeit vermieden im Sinne des folgenden Zitats:

"Frauen sind gleichberechtigt: das sagt das Gesetz und meine eigene Überzeugung. Weder das Gesetz noch meine Überzeugung zwingen mich jedoch zu dem barbarischen `der (die) Leser(in)', `der (die) Student(in)'. `Der' Leser ist ebenso geschlechtsneutral wie `die' Geisel, und ich habe mich nicht dazu verstehen können, Artikelkapriolen unserer Sprache durch Sprachvandalismen aus eigener Schlachtung zu konterkarieren."(Heuser, 1989, 15)

Ich erkläre, dass die vorliegende Arbeit von mir selbst verfasst wurde und dass ich keine anderen als die von mir angeführten Behelfe verwendet habe. Eine Kopie der vorliegenden Arbeit halte ich persönlich in Verwahrung.

Exkurs: Was ist Heilung?

Definition

„Heilen“ beschreibt ein Geschehen, das schwer zu definieren ist. Es gibt keine allgemein gültige oder allgemein akzeptierte Definition von „heilen“, keine „Theorie der Heilung“ und auch Recherchen in diversen Lexika ergeben kein einheitliches Bild. Beispielhaft soll daher an dieser Stelle lediglich die sehr allgemeine und populärwissenschaftliche Definition des online-Lexikons Wikipedia zitiert werden:

„Der BegriffHeilungbezeichnet den Prozess der Herstellung oder Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Integrität aus einem Leiden oder einer Krankheit, bzw. die Überwindung einer Versehrtheit oder Verletzung durch Genesung. Während der Heilungsbegriff etymologisch eher durch ein ganz werden bestimmt ist (siehe „Heil“), bezeichnet genesen (von grch.: neomai) ursprünglich ein Davongekommensein aus einer Gefahr. Klassische Heilungsbegriffe der Antike wie griech. θεραπεία „Dienst, Heilung“, lat.: curatio; sanatio, salvatio, restitutio ad integrum, oder engl.: healing (e.g. by first intention; second intention) schwingen bei einer heutigen Begriffsbestimmung immer mit. Die Heilung im heutigen Sinn umfasst körperliche, psychische und soziale Aspekte (biopsychosoziales Modell) des Menschen.“

In der deutschen Sprache hat das Verb „heilen“ zwei unterschiedliche Bedeutungen: Einerseits kann „heilen“ transitiv gebraucht werden im Sinne von „gesundmachen“; andererseits wird das Verb auch intransitiv benutzt im Sinne von „(wieder) gesundwerden“.

In letzterem Sinne gebraucht, bedeutet Heilung also, dass Gesundheit als Ziel des Heilens von selbst geschieht.

Der US-amerikanische Kardiologe Bernard Lown hat sich 2005 in dem Werk „Heilung-Energie-Geist. ‚Heilung’ zwischen Wissenschaft, Religion und Geschäft“ eingehend mit dem Begriff ‚Heilung’ auseinandergesetzt und sollen seine Überlegungen hier kurz vorgestellt werden (vgl. ebd, 33ff):

Subjektivität des Heilens

Beim Erleben des Heilwerdens kommt es ganz entscheidend auf das subjektive Empfinden des zu Heilenden an. Damit entzieht sich das Heilwerden weitestgehend einer objektiven Definition und Sichtweise. Für einen Arzt ist es nicht immer klar zu entscheiden, ob ein Patient in medizinisch-naturwissenschaftlichem Sinne wirklich geheilt ist, oder ob er sich lediglich geheiltfühlt, also nur glaubt, geheilt zu sein.

Vielfältige Beteiligungsfaktoren am Prozess des Heilens

Heilung wird weltweit und traditionell als ein Zusammenwirken körperlicher, seelischer, sozialer und ritueller Faktoren verstanden. Dem „Heiler“ wird dabei vielfach große Bedeutung zugemessen. Dieser kann aus unterschiedlichsten Professionsgruppen stammen, beispielhaft aufgezählt mögen sein: Ärzte, Psychotherapeuten, Schamanen, Astrologen, Priester und Heilpraktiker.

Vielfalt an unterschiedlichen Heilungsmethoden

Ebenfalls nur beispielhaft aufgezählt werden können die Akupunktur, Aromatherapie, Atemtherapie, Ayurveda, Bachblütentherapie, Bioenergie, Biofeedback, Familienaufstellung, Geistiges Heilen, Handauflegen, Homöopathie, Kinesiologie, Massagetechniken, Meditationspraktiken, Psychotherapie, Schamanisches Heilen, Schulmedizinische Behandlungen, Taiji, die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM),... Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.

Heilen steht immer in einem kulturspezifischen Kontext

Es steht außer Zweifel, dass es zu allen Zeiten und in allen Ländern und Kulturen jeweils eine oder mehrere spezifische „Künste des Heilens“ gab und gibt; deshalb kann das, was unter „Heilen“ und „Heilung“ verstanden wird, nur immer wieder neu und innerhalb des jeweiligen Kontextes verstanden und diskutiert werden.

„Heilung“ wird heute oft durch „Behandlung“ verdrängt

Die wissenschaftliche Revolution und die technischen Fortschritte in der Medizin verstärken heutzutage bei Patienten den Glauben, dass jede wie auch immer geartete Krankheit sofort behandelt werden könnte. Ebenso kommt es heute vielfach zu einer „Übertherapie“ durch Ausprobieren unterschiedlicher Behandlungsmethoden, Verschreibung einer Vielzahl von Medikamenten und Überweisung an unterschiedliche Ärzte. Ein Übermaß an erfolgten Untersuchungen, Befunden und (unterschiedlicher) Diagnosen ist die Folge.

Die Fundamente des Heilens

Immer mehr Ärzte und Therapeuten, die sich mit den Wirkfaktoren erfolgreicher Behandlung beziehungsweise Heilung beschäftigen, vertreten mittlerweile die Ansicht, dass die Beziehung zwischen „Heiler“ und „Heil Suchendem“, also die Arzt-Patient-Beziehung beziehungsweise die Therapeut-Klient-Beziehung, den wichtigsten Faktor im Heilungsprozess darstellt. (vgl. Grawe, 2005; Begenau/Schubert/Vogd, 2009)

Die zwei grundlegenden Fundamente des Heilens sind:

-eine gute Ausbildung und Fachkompetenz sowie Erfahrung und
-die Voraussetzung, zuhören zu können, Empathie, Beziehung.

Einige „Heils“-Theorien im Überblick:

Heilung in den Schriften des Neuen Testaments

In der katholischen Theologie wirdJesus als Heiland der Menschengesehen, der neben körperlichen Krankheiten vor allem von der Krankheit der Sünde befreit. Nach Meinung der Gläubigen zu Jesu Zeiten zeigten sich die Auswirkungen von Sünden in Form von körperlichen und/oder seelischen Gebrechen. Für Jesus bedeutete Heilung eines Menschen somit Heilung von körperlichen, seelischen und geistigen Gebrechen - Sündenvergebung ist Heilung von der Wurzel her. Dieses ganzheitliche Verständnis von Heilung wird deutlich in dem Satz Jesu: „Deine Sünden sind dir vergeben“ (Mt 9,2; Mk 2,5; Lk 5,20) im Anschluss an die Geschichte von der Heilung des Gelähmten. Die Heilungsgeste Jesu erfolgte meistens durch Händeauflegen auf den Kranken (z.B. Mt 8,3; Mt 8,15; Mt 9,29; Mk 1,41). (vgl. Dörnemann, 2003, 64)

Heilung im Schamanismus

Im Mittelpunkt der spirituellen Praxis im Schamanismus steht dieKommunikation mitGeistwesen, wobei der Schamane als Vermittler zwischen seiner menschlichen Gemeinschaft (Sippe, Klan, Stamm,...) und der Welt der Geister auftritt. Dabei versetzt er sich mittels Tanz und Trommelbegleitung in einen Zustand der Ekstase, die als äußerer Anschein einer Seelenreise (z.B. ins Totenreich) oder als eine Inkorporation bestimmter Geister durch den Schamanen aufgefasst wird. Der traditionelle Aufgabenbereich eines Schamanen oder einer Schamanin liegt hauptsächlich in der Leitung von verschiedensten Ritualen (v.a. Übergangsriten vom Leben zum Tod) und der Heilung von Krankheiten, wobei die Krankheit als von Geistern verursacht verstanden wird.

Heilung im Taoismus und in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)

Heilung bedeutete im alten China "Ganzwerdung" - ein ausgewogenes Zusammenwirken aller Aspekte im Menschen. Körper und Seele werden als eine Einheit gesehen, eingebunden ins Universum. Die Organe des Körpers sind neben ihrer physiologischen Funktion verantwortlich für emotionale Prozesse. Ziel der traditionellen chinesischen Medizin ist es, den Körper zu harmonisieren und durch ein ausgeglichen fließendes Qi (=Lebensenergie) Heilung zu ermöglichen. Hierfür eignen sich neben Akupunktur, Akupressur und Shiatsu Zen-Meditation, Taiji und Qigong, bewusste Ernährung sowie verschiedene Kräuter.

Heilung aus Sicht der Schulmedizin

„In der Schulmedizin gibt es den Begriff „restituo ad integrum“, der Heilung im Sinne von Wiederherstellung des Ausgangszustandes meint. Bleibt ein organischer oder funktioneller Restschaden, sprechen Schulmediziner von „Defektheilung“. Als Heilmittel werden vor allem pharmazeutische Medikamente und physikalische Behandlungen eingesetzt.

Heilung in der Integrativen Gestalttherapie

Die Integrative Gestalttherapie sieht die Ursache für Probleme und die meisten Leiden in schädigenden Beziehungserfahrungen. Heilung ortet sie daher ebenfalls im Erleben von Beziehung. Diese Grundannahme des „Dialogischen Prinzips“ geht auf Martin Buber zurück und wurde von Fritz Perls (1893-1970, Begründer der Integrativen Gestalttherapie) aufgegriffen:„Du bist du, und ich bin ich. Erst muss ich mich finden, um Dir begegnen zu können. Ich und Du, das sind die Grundlagen zum wir. Nur gemeinsam können wir das Leben in dieser Welt menschlicher machen.“(Perls, 1966)

Heilung in der Philosophie

Die Auseinandersetzung mit Gesundheit, Glück und Heilung erfolgte in der Geschichte der Philosophie immer wieder und auf unterschiedlichste Weise - von den Stoikern über Epikur, Augustin und die mittelalterlichen Philosophen, über Descartes, Spinoza, Leibniz, Locke und Hume, über Kant, Fichte, Schleiermacher, Schelling, Hegel und Herbart, von Schopenhauer über Nietzsche bis Bergson - ein genaueres Eingehen auf die einzelnen Standpunkte würde den Rahmen dieses Exkurses bei weitem sprengen.

Abschließend sollen daher lediglich einige ausgewählte Zitate angeführt werden, welche die persönlichen Überlegungen des Lesers zu diesem Thema anregen mögen und noch einmal aufzeigen können, wie unterschiedlich die Zugänge zum Begriff Heilung immer schon waren und sind:

„Ein Teil der Heilung war (schon immer) geheilt werden zu wollen.“(Seneca)

„Einige Heilmittel sind gefährlicher als das Übel.“(Seneca)

„Kein besseres Heilmittel gibt es im Leid als eines edlen Freundes Zuspruch.“(Euripides)

„Man kann zu allen Zeiten Gott dienen und auf diese Weise sein Heil wirken.“(Augustinus)

„Denke nicht, dein Heil zu setzen auf ein Tun! Man muss es setzen auf ein Sein.“

(Meister Eckhardt)

„Leiden liegt in der menschlichen Natur; aber wir leiden nie, oder zumindest sehr selten, ohne die Hoffnung auf Heilung zu nähren; und die Hoffnung selbst ist eine Freude.“(Giacomo Girolamo Casanova)

„Ich bin gesund, das heißt: ich bin nicht krank.”(Johann Wolfgang von Goethe)

Wer das helfende Wort in sich aufruft, erfährt das Wort, wer Halt gewährt, verstärkt in sich den Halt, wer Trost spendet, vertieft in sich den Trost, wer Heil wirkt, dem offenbart sich das Heil.“(Martin Buber)

„Ich glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel.“(Mahatma Gandhi)

„Die Zeit heilt nicht alles; aber sie rückt vielleicht das Unheilbare aus dem Mittelpunkt.“(Ludwig Marcuse)

„Einen Kranken, der sich gesund hält, kann man nicht heilen.“(Henri-Frédéric Amiel)

„Sinn heilt Wunden.“(Andreas Tenzer)

Zusammenfassung

Gleichgültig, wie viele Zugänge zum Begriff Heilung vorgestellt und erläutert werden würden - alle Theorien führen zurück zu der schon einleitend vorgestellten Erkenntnis, dass es keinen eindeutigen und allgemein gültigen Heils-Begriff gibt und einen solchen (aufgrund der in diesem Exkurs eben dargestellten Aspekte) gar nicht gebenkann. Die einzige gemeinsame Schlussfolgerung, die aus der Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Heilstheorien gezogen werden kann, ist diese:Alle Richtungen arbeiten mit bestimmten bewussten oder unbewusstenGrundannahmen (-ohne sich unbedingt explizit mit dem Begriff „Heilung“ auseinander zu setzen).

1. Einleitung

Es ist weitreichend bekannt und durch zahlreiche Ergebnisse der Psychotherapie-Forschung erwiesen,dassPsychotherapie wirkt[2]. Interessant ist heute zu ergründen,wiePsychotherapie wirkt.

In den meisten Heilverfahren (- seien diese nun als Psychotherapie benannt oder anders -) lässt sich die heilsame Wirkung vor allem auf dieBeziehung zwischen Therapeut und Klient(zwischen Behandelndem und zu Behandelndem) zurückführen.[3]

Im Gegensatz zur Psychoanalyse, welche ihre Wirkung der Bewusstmachung und (objektiven) Analyse innerpsychischer Konflikte zuschreibt (- und hier daher aufgrund ihrer historischen Bedeutung fürallePsychotherapiemethoden jedenfalls erwähnt werden soll-), sah und sieht die Gestalttherapie die therapeutische Beziehung und die Begegnung zwischen Therapeut und Klient alsdenwesentlichen Wirkfaktor in der Psychotherapie.[4]

Diese sehr frühe Prämisse der Gestalttherapie kann heute neurowissenschaftlich erklärt werden. Dieser neurowissenschaftliche Nachweis des Prinzips „Heilung durch Beziehung“ hat für die Praxis der Psychotherapie enorme Bedeutung und ergeben sich daraus weitreichende Konsequenzen für viele andere Professionen (z.B. Medizin, Pädagogik, etc.).

In der vorliegenden Arbeit wird die neuartige Verknüpfung von Psychotherapie und Neurowissenschaften in Bezug auf die Bedeutung vonBeziehungdargestellt und von verschiedenen Standpunkten aus beleuchtet. Die Tragweite dieser Ergebnisse und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für zahlreiche Professionen – insbesondere natürlich für die Psychotherapie – sollen dadurch ins Bewusstsein gerufen werden.

2. Allgemeine Grundlagen der Psychotherapie

2.1. Was ist Psychotherapie?

Etymologie: Der Begriff „Psychotherapie“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet ursprünglich „Heilung der Seele“. Gemeint ist, durch Psychotherapie den ganzen Menschen, seine Seele, sein Gemüt, seinen Verstand, seine Lebenskraft, zu unterstützen, zu heilen, zu pflegen und auszubilden.

Psychotherapie gab es schon immer, jedoch war sie in früheren Zeiten nicht als eigene Berufstätigkeit sondern eher als Gabe einzelner bekannt – meist in ärztlichem, priesterlichem, spirituellem oder pädagogischem Kontext. (vgl. Trüb, 1962) Mit Sigmund Freud (1856-1939) und der Begründung der Psychoanalyse wurde für die Psychotherapie als Beruf und Behandlungsmethode der Startpunkt gesetzt.

Im Österreichischen Bundesgesetz vom 7. Juni 1990 über die Ausübung der Psychotherapie (Psychotherapiegesetz) wird Psychotherapie folgendermaßen definiert:

„§ 1. (1) Die Ausübung der Psychotherapie im Sinne dieses Bundesgesetzes ist die nach einer allgemeinen und besonderen Ausbildung erlernte, umfassende, bewusste und geplante Behandlung von psychosozial oder auch psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich-psychotherapeutischen Methodenin einer Interaktion zwischen einem oder mehreren Behandelten und einem oder mehreren Psychotherapeuten [Hervorh. d. Verf.]mit dem Ziel, bestehende Symptome zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Reifung, Entwicklung und Gesundheit des Behandelten zu fördern.“

In der vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen herausgegebenen Broschüre „Psychotherapie – Wenn die Seele Hilfe braucht“ heißt es:

Das Ziel einer Psychotherapie ist es, seelisches Leid zu heilen oder zu lindern, in Lebenskrisen zu helfen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern.
Psychotherapie ist ein eigenständiges Heilverfahren im Gesundheitsbereich für die Behandlung von psychischen, psychosozialen oder auch psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen. Sie besteht gleichberechtigt neben anderen Heilverfahren, wie z. B. der medizinischen oder der klinisch-psychologischen Behandlung. Die Ausübung der Psychotherapie ist seit 1991 gesetzlich geregelt.
Psychotherapie findet in der Beziehung zwischen der Psychotherapeutin bzw. dem Psychotherapeuten und der Patientin bzw. dem Patienten statt. [Hervorh. d. Verf.]“

Martin Buber (1878-1965) schreibt in seinem Vorwort zu Hans Trübs „Heilung aus der Begegnung“ über den Beruf des Psychotherapeuten:„…dieser hier, der „Psychotherapeut“, dem es aufgetragen ist, Warter und Heiler kranker Seelen zu sein, begegnet jeweils der nackten Abgründigkeit des Menschen, seiner abgründigen Labilität, der schlimmen Zugabe, die bei der Erwerbung jenes der Natur unbekannten Prozesses mit in den Kauf genommen werden musste, den man im spezifischen Sinne als Psychik bezeichnen darf; und zwar begegnet er ihr nicht wie der Priester mit heiligem Gnadengut oder doch heiligem Wortgut ausgerüstet, sondern als bloße Person, über nichts anderes verfügend als über die Tradition seiner Wissenschaft und die Theorie seiner Schule. (…) …dass von ihm gefordert ist,…dass er zunächst den Fall aus der methodengerechten Versachlichung ziehe und selber, aus der in langer Lehre und Übung errungenen und durch sie verbürgten professionellen Überlegenheit tretend, in die elementare Situation zwischen einem anrufenden und einem angerufenen Menschen eingehe. (…) …und ist mit jenen in die Luft der Welt getreten, wo Selbheit der Selbheit ausgesetzt ist.“(Trüb, 1962, 9ff)

2.2. Entstehung psychischer Erkrankungen

2.2.1. Erkenntnisse aus der Bindungstheorie und Säuglingsforschung

Nach aktuellem Forschungsstand der modernen Bindungstheorie und Säuglingsforschung ist erwiesen, dass (neben möglichen genetischen Prädispositionen für bestimmte Krankheiten) gewisse Formen der Interaktion in der frühen Mutter-Kind-Beziehung[5]sowohl einen positiven als auch einen negativen Einfluss auf die psychische Entwicklung des Menschen haben.

Zum näheren Verständnis der immensen Bedeutung, welche die Erkenntnisse aus der Bindungstheorie und Säuglingsforschung für die Psychotherapie (und im speziellen für das therapeutischeBeziehungsgeschehen) haben, sollen die Pioniere dieses Forschungsgebietes sowie deren Theorien im folgenden kurz dargestellt werden.

John Bowlby(1907-1990), ein britischer Kinderarzt, Kinderpsychiater und Psychoanalytiker, machte bereits in den 50er Jahren darauf aufmerksam, dass Säuglinge und Kleinkinder aufgrund von Deprivation und Unterbringung in Heimen und anderen Institutionen Entwicklungsschäden davontragen können. Er beschäftigte sich in Folge in seinen zahlreichen Studien sowohl mit den schädlichen Folgen der Mutterentbehrung als auch mit fördernden Faktoren in der Mutter-Kind-Beziehung. Gemeinsam mit Mary D. Salter Ainsworth gilt Bowlby als Begründer der Bindungsforschung und Bindungstheorie.

Mary D. Salter Ainsworth(1913-1999) begann ihre Forschungstätigkeit in den 50er Jahren unter der Leitung von John Bowlby und führte später selbständig eine Reihe von bis heute höchst bedeutungsvollen Studien über die Mutter-Kind-Bindung durch. Diese Untersuchungen sind heute unter dem Begriff "Strange Situation Test" (deutsch: „Fremde Situation Test“) bekannt und ist dieser zu einem Standard Test zur Beurteilung der Bindung von Kindern geworden:

Im sogenannten „Fremde-Situations-Test“ wird eine künstliche Trennungssituation zwischen Mutter und Kind hergestellt und das Verhalten des Kindes beobachtet. Je nach der Reaktion des Kindes wird das Verhalten in drei Kategorien eingeteilt: Kinder mit sicherer Bindung, Kinder mit unsicher-vermeidender Bindung und Kinder mit unsicher-ambivalenter Bindung. Nachträglich wurde eine vierte Kategorie eingeführt für Kinder mit desorganisiertem Verhaltensmuster.

René Arpad Spitz(1887-1974) war ein österreichisch-amerikanischer Psychoanalytiker und Wegbereiter der Säuglingsforschung und Entwicklungspsychologie.

Am bekanntesten sind seine Untersuchungen in Waisenhäusern der 40er Jahre in Wien, in denen Säuglinge ihre Mutter unterschiedlich lang entbehren mussten und daher keine oder zu wenig Zuwendung bekamen. Dies führte in Folge zu massiven Deprivationserscheinungen und in letzter Konsequenz sogar zum Tod. (vgl. Spitz, 1945/1946)

Mittels empirischer Untersuchungsmethoden (direkte Beobachtung, Filmaufnahmen, Säuglingstests und Verbindung von Langzeitstudien und Quervergleichen) und unter Heranziehung von Kulturvergleichen des frühkindlichen Erlebens konzentrierte sich Spitz im Laufe seiner wissenschaftlichen Laufbahn vor allem auf die Entwicklung der zwischenmenschlichen Kommunikation, den Erwerb von Sprache und die Entwicklung der Beziehung zwischen Mutter und Kind im ersten Lebensjahr. Die Wechselbeziehung zwischen Mutter und Kind war für Spitz die prägende Erfahrung zur Entwicklung von späteren sozialen Beziehungen. Große Beachtung erlangten seine empirischen Untersuchungsergebnisse der gestörten Mutterbeziehungen des Säuglings bei inkohärenten Stimuli wie aktive und passive Ablehnung des Kindes, Überfürsorglichkeit, abwechselnde Feindseligkeit und Verwöhnung oder mit Freundlichkeit verdeckte Ablehnung. Solche Bedrohungen der Objektkonstanz führen in Folge je nach Art der gestörten Objektbeziehung zu verschiedenen psychischen und psychosomatischen Störungen beim Kind (z.B. Säuglingsekzeme, anaklitische Depression, psychotoxische Störung, Hospitalismus)[6]. (vgl. Spitz, 1992)

2.2.2. Die Bedeutung der frühen Mutter-Kind-Beziehung

Hans Trübschrieb über die Ursachen für die Entstehung von Neurosen bereits 1951, „dass das kindliche Selbst sich doch dereinst mit holdseligem Vertrauen in die echte Beziehung zur Welt schon eingelassen hatte! Erst am Unverständnis und an den sinnlosen Schranken dieser partnerisch ihm zubestimmten, aber sich ihm versagenden Welt, insbesondere des Elternhauses, ist es irre geworden…“ (1962 [1951], 77)

Rich Hycner(Gestalttherapeut) definiert „Psychopathologie“ als Ergebnis eines„früh abgebrochenen Dialogs“. (vgl. Hycner, 1989, 60).

Martin Buber[7](Philosoph) vertrat eine ähnliche Sichtweise und formulierte diese mit folgenden Worten:„Die Krankheiten der Seele sind Krankheiten der Beziehung.“(1965, 155)

2.3. Beispiel einer idealtypischen Mutter-Kind-Beziehung

Jean Liedloff, eine aus Amerika stammende Publizistin und Psychotherapeutin, schrieb nach fünf Expeditionen zum indigenen Volk der Yequana in Venezuela ihre ethnologischen Feldbeobachtungen in dem Buch „Continuum concept“[8]nieder, das 1977 zum ersten Mal veröffentlicht wurde und dessen Grundlagen hier zusammengefasst werden sollen:

Bei den Yequana gilt – wie bei vielen Naturvölkern – die Geburt als Teil des Lebens und wird von der Frau alleine oder im Beisein einer oder mehrerer anderer Stammesfrauen vollzogen. Anschließend wird dem neugeborenen Säugling sofort nach dem Austritt aus dem Mutterleib ein enger Körperkontakt gewährt. Liedloff beschreibt dieses Ereignis mit folgenden Worten:

„Wenn es selbständig zu atmen begonnen hat, und friedlich auf seiner Mutter ausruht, nachdem es von ihr gestreichelt wurde bis es ganz ruhig ist, und wenn die Nabelschnur gänzlich aufgehört hat zu pulsieren und danach durchgeschnitten wurde, wird das kleine Wesen an die Brust gelegt, ohne Verzögerungen irgendeiner Art – sei es zum Waschen, Wiegen oder Untersuchen, oder was auch sonst. Genau zu diesem Zeitpunkt, sobald die Geburt vollendet ist, wenn die Mutter und das Baby sich zum ersten Mal als getrennte Einzelwesen begegnen, muss das erfolgreiche Ereignis der Prägung stattfinden.“(Liedloff, 1986, 81)[9]

In Folge wird der Säugling praktisch das ganze erste Lebensjahr von der Mutter oder anderen Stammesmitgliedern an der Brust oder auf dem Rücken getragen. So kann das Kind überall hin mitgenommen werden und ist sein Leben geprägt von ständiger Nähe, unterschiedlichen Reizen und zahlreichen Anregungen. Die direkte Zugriffsnähe zur Mutterbrust ermöglicht dem Säugling, sich bei Bedarf selbst zu nähren und so Sicherheit, Vertrauen und Autonomie zu erfahren. Durch diese intensive und von Sicherheit getragene Beziehung zur Mutter entwickelt sich die Selbstsicherheit des Kindes, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst wahrgenommen, jedoch später auf selbstverständliche Weise im Erwachsenenleben genützt werden kann.

„In der Phase des Getragenwerdens, in der Zeit zwischen der Geburt und dem freiwilligen Beginn des Krabbelns, gewinnt ein Säugling Erfahrungen und erfüllt damit seine ihm angeborenen Erwartungen; von hieraus gelangt er zu neuen Erwartungen oder Wünschen, die er dann ihrerseits erfüllt. Wenn er wach ist, bewegt er sich sehr wenig und ist gewöhnlich in entspanntem und passivem Zustand. Seine Muskeln haben Spannkraft; er ist nicht in der stoffpuppenähnlichen Verfassung, in der er schläft, aber er wendet nur das Minimum an Muskelaktivität auf, das erforderlich ist, um die Dinge zu tun, die in dem jeweiligen Stadium getan werden müssen: zu essen oder defäkieren.“(ebd., 71)

Die Kinder der Yequana werden am Körper getragen, bis sie von selbst zu kriechen, dann zu krabbeln beginnen und so nach und nach ihre Umwelt erkunden. Dabei wird ihnen ein großes Maß an Autonomie und Selbstverantwortung zugemutet beziehungsweise zugestanden. Sie schlafen gemeinsam mit den Eltern, bis sie selbst aus dem Familienbett ausziehen, meist zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr. Liedloff konnte keinerlei Ermahnungen oder Tadel durch Eltern oder andere Stammesmitglieder beobachten, wie sie bei uns in der Erziehung üblich sind.

Liedloffs Beobachtungen nach wachsen Yequana Kinder zu freundlichen, friedlichen und selbstbewussten Menschen heran und sind psychische Krankheiten dem Volk unbekannt.

„Wenn man so lebt, wie es die Evolution bestimmt hat, verläuft die eigene Lebensgeschichte ganz anders. Die Wünsche der Säuglingszeit weichen jenen der aufeinander folgenden Phasen der Kindheit; und jede erfüllte Reihe von Wünschen macht der nächstfolgenden Platz. (…) Jede Lebensphase hat besondere Freuden; (…) Schmerz und Krankheit, der Tod jener, die man liebt, und die Unbequemlichkeiten und Enttäuschungen beeinträchtigen die glückliche Norm, jedoch ändern sie nichts daran, dass Glücklichseintatsächlichdie Norm ist, noch beeinträchtigen sie die Bestrebung des Kontinuums, diese nach jeder Störung wiederherzustellen, zu heilen.“(ebd., 190f.)

Zusammenfassend kann der Schluss gezogen werden, dass die von Liedloff beschriebene Mutter-Kind-Beziehung im Stamm der Yequana eine für die menschliche Entwicklung idealtypische ist. Ihre Beobachtungen stellen somit eine bedeutungsvolle Erkenntnisgrundlage für die Psychotherapie (- sowie natürlich auch für andere Wissenschaften wie die Pädagogik, Entwicklungspsychologie u.a. -) dar.

Eine positiv und sicher erlebte Mutter-Kind-Beziehung in den ersten Lebensmonaten und -jahren stellt den stärksten Schutzfaktor für eine gesunde Entwicklung von Körper, Geist und Seele des Menschen dar.Primäres Anliegen von Psychotherapie muss daher die Heilung beziehungsweise Wiedergutmachung der als ungenügend erlebten Mutter-Kind-Beziehung (beziehungsweise anderer negativer Beziehungserfahrungen) des Klienten sein.

2.4. Wie wirkt Psychotherapie?

Als Hans Jürgen Eysenck (1916-1997), ein britischer Persönlichkeitspsychologe deutscher Herkunft, in seiner Abhandlung von 1952 "The Effects of Psychotherapy" die Wirksamkeit von Psychotherapie generell in Frage gestellt hatte[10], begann bald darauf die empirische und statistisch orientierte Psychotherapieforschung. Diese beschäftigt sich seitdem mit der Wirksamkeit und Wirkweise psychotherapeutischer Verfahren mittels empirischer wissenschaftlicher Methoden und Meta-Analysen und wird seit einigen Jahren ergänzt durch Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften (auf diese wird in den folgenden Kapiteln noch detailliert eingegangen).

Klaus Grawe (1942-2005), einer der bekanntesten Psychotherapieforscher des deutschen Sprachraumes, hat über die unterschiedlichen Therapieschulen hinweg grundlegende Wirkfaktoren der Psychotherapie erkannt und nachgewiesen:

Therapeutische Beziehung:Die Qualität der Beziehung zwischen dem Psychotherapeuten und dem Klienten trägt signifikant zu einem besseren oder schlechteren Therapieergebnis bei.

Ressourcenaktivierung:Die Eigenarten, die ein Klient in die Therapie mitbringt, werden als positive Ressource für das therapeutische Vorgehen genutzt. Das betrifft vorhandene motivationale Bereitschaften, Fähigkeiten und Interessen des Klienten.

Problemaktualisierung:Die Probleme, die in der Therapie verändert werden sollen, werden unmittelbar erfahrbar. Das kann z.B. dadurch geschehen, dass Therapeut und Klient reale Situationen aufsuchen, in denen die Probleme auftreten, oder dass sie durch besondere therapeutische Techniken wie intensives Erzählen, Imaginationsübungen, Rollenspiele o.ä. die Probleme erlebnismäßig aktualisieren.

Motivationale Klärung:Die Therapie fördert mit geeigneten Maßnahmen, dass der Klient ein klareres Bewusstsein der Determinanten (Ursprünge, Hintergründe, aufrechterhaltende Faktoren) seines problematischen Erlebens und Verhaltens gewinnt.

Problembewältigung:Die Behandlung unterstützt den Klienten mit bewährten problemspezifischen Maßnahmen (direkt oder indirekt) darin, positive Bewältigungserfahrungen im Umgang mit seinen Problemen zu machen. (vgl. Grawe, 2005)

2.5. Zusammenfassung

Wie bereits zu Beginn dieser Arbeit deutlich wird – obwohl bisher lediglich einige wichtige Begriffe definiert und die allgemeinen psychotherapeutischen Grundlagen vorgestellt wurden –, ist ein wesentlicher Bestandteil und Wirkfaktor der Psychotherapie dieBeziehungzwischen Therapeut und Klient. Dieser Annahme zufolge kann Psychotherapie nur dann anhaltenden Erfolg zeigen, wenn es dem Therapeuten gelingt, ein für den Klienten hilfreiches und kongruentes Beziehungsangebot zu bieten, in welchem verunsichernde frühkindliche Beziehungserfahrungen durch eine neue – für den Klienten positiv erlebbare – Beziehung integriert, beziehungsweise auf neuronaler Ebene sogar „überschrieben“[11]werden können.

Im nächsten Kapitel wird aufgezeigt, wie unter der großen Vielfalt der in Österreich anerkannten psychotherapeutischen Schulen besonders die Integrative Gestalttherapie der Bedeutung des Beziehungselementes in der Psychotherapie besondere Beachtung schenkt und wie sich daraus die hohe Wirksamkeit und Qualität dieser Therapierichtung ableiten und (heute auch neurowissenschaftlich) nachweisen lässt.

3. Theoretische Grundlagen der Integrativen Gestalttherapie

Mit diesem Kapitel soll nun eine Einführung in die Geschichte und Theorie der Integrativen Gestalttherapie gegeben und die Bedeutung des Beziehungsaspektes besonders hervorgehoben werden.

Die Integrative Gestalttherapie gehört zu den phänomenologisch ausgerichteten, ganzheitlichen und humanistischen Psychotherapieverfahren. Ihr historischer Ursprung geht auf ihre Begründer Fritz und Lore Perls zurück, die in den 40er Jahren in Südafrika gemeinsam an dem Buch „Das Ich, der Hunger und die Aggression“ arbeiteten und sich damals noch als Psychoanalytiker betrachteten. Der Begriff „Gestalttherapie“ tauchte erstmals Anfang der 50er Jahre auf und erschien 1951 das zweite grundlegende Werk „Gestalttherapie“ von Fritz Perls, Paul Goodman und Ralph F. Hefferline.

3.1. Wurzeln der Integrativen Gestalttherapie

3.1.1. Die Psychoanalyse

Die Gestalttherapie hat ihre theoretischen Wurzeln unter anderem in der Psychoanalyse von Sigmund Freud (1856-1939). Der Begriff „Psychoanalyse“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich „Zerlegung der Seele“, meint also die Untersuchung und Enträtselung von unbewussten, mentalen Prozessen. Sigmund Freud war der erste, der im Unbewussten als dem Ort der verdrängten Triebe und der verdrängten und vergessenen frühkindlichen Erfahrungen eine Ursache für spätere Störungen sah. Damit ist er Begründer der Psychotherapie überhaupt und war mit seiner Entwicklung einer ersten strukturellen Neurosenlehre für alle späteren Therapierichtungen Richtung weisend.

3.1.2. Die Gestalttheorie/Gestaltpsychologie

Fritz und Lore Perls sahen in dem Begriff „Gestalt“ den zentralen Grundgedanken ihrer Therapierichtung und griffen damit auf die Gestalttheorie und Gestaltpsychologie von Max Wertheimer (1880-1943), Kurt Koffka (1886-1941), Kurt Lewin (1890-1947) und Wolfgang Köhler (1887-1967) zurück. Die Gestalttheorie basiert hauptsächlich auf Untersuchungen der ganzheitlich orientierten Wahrnehmungspsychologie (v.a. am Beispiel des visuellen Bereiches) und beschäftigt sich dabei mit den Organisationsprinzipien der menschlichten Wahrnehmung und der Informationsverarbeitung im menschlichen Zentralnervensystem.

Das Bilden von Gestalten entsteht auf einem sogenanntenHintergrund, von dem sich die eigentlicheGestaltoderFigurabhebt. So kann zum Beispiel ein weißer Kreis nur auf dem Hintergrund einer farbigen Fläche wahrgenommen werden.

Das Verdienst von Fritz und Laura Perls war es nun, dass sie diesen Gestaltbegriff auf die Psychotherapie übertragen haben: In der Therapie bildet zum Beispiel das Setting (inklusive der Beziehung zwischen Therapeut und Klient) denHintergrund, vor dem das zu bearbeitende Problem/SymptomFigurundGestaltwird.

Unter dem Begriff „Gestalt“ lässt sich eine Gesamtheit verstehen, die in sich kohärent ist. „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ (Aristoteles). Auf diese Annahme stützt sich auch das Prinzip desHolismus.Holismus in der integrativen Gestalttherapie meint einen Ansatz der Ganzheitlichkeit, der sich einerseits auf das Menschenbild bezieht – nämlich den Menschen als unteilbare Einheit von Körper, Geist und Seele zu betrachten –, andererseits auch auf die Ganzheit des Organismus im Feld; das heißt, das Individuum kann nie isoliert von seiner Umgebung gesehen und verstanden werden (vgl. Feldtheorie von Kurt Lewin). Aus diesem Grund sind in der Gestalttherapie die Umwelt und die Beziehungen eines Menschen von enormer Bedeutung für dessen Entwicklung. (vgl. Hartmann-Kottek, 2004)

3.1.3. Der Existentialismus und das Prinzip des „Hier und Jetzt“

Als Reaktion auf die positivistischen Naturwissenschaften, die eine immer stärkere Trennung zwischen Subjekt und Objekt – und damit eine immer radikaler mechanisierte und kasualistisch determinierte Weltsicht – forderten, entstand eine philosophische Gegenbewegung, die den erfahrenden Menschen wieder in den Mittelpunkt ihrer Gedankenlehre zu stellen begann. Die herausragenden Vertreter des Existentialismus waren Martin Heidegger (1889-1976), Jean-Paul Sartre (1905-1980), Albert Camus (1913-1969), Simone de Beauvoir (1908-1986) und Gabriel Marcel (1889-1973).

Das zentrale Thema des Existentialismus stellt die Frage nach dem Sein („Existenz“). An diese Kernfrage knüpfen sich für Existenzphilosophen weitreichende Themen wie Angst, Tod, Freiheit, Verantwortung und Handeln als elementar menschliche Erfahrungen und daraus folgend die Erkenntnis, dass sich der Mensch nur im Erleben seiner selbst verstehen kann.

Für die Integrative Gestalttherapie hat der existentialistische Einfluss auf folgende Grundgedanken erheblichen Einfluss (vgl. Grillmeier-Rehder, 2001):

- auf die Idee der Selbstverantwortlichkeit jedes Menschen
- auf die Idee des Akzeptierens des Daseins als solchem, wie es zu einem gegebenen Zeitpunkt ist - ausgedrückt in der „paradoxen Theorie der Veränderung“ von Arnold Beisser (1970):„Veränderung geschieht dann, wenn jemand wird, was er ist, nicht dann, wenn er versucht zu werden, was er nicht ist.“
- auf die Fähigkeit zu wacher Bewusstheit (awareness)
- auf die Aufhebung der Leib-Seele-Dichotomie Descartes’scher Prägung im „Körper-Sein“ sowie die Aufhebung der Spaltung zwischen innerer und äußerer realer Welt.“ (Süss-Martin, 1978)
- auf die Betonung des „Hier und Jetzt“ als dem einzigen Ort, an dem Kontakt und Veränderung stattfinden können.

3.1.4. Psychodrama

Jacob Levy Moreno (1889-1974) war Arzt, Psychiater und Psychologe und gilt als Begründer des Psychodramas, der Soziometrie und der Gruppenpsychotherapie.

Moreno verstand Psychodrama als „Einladung zur Begegnung“: Der Psychodrama-Therapeut organisiert im Gruppensetting heilsame Begegnungsmöglichkeiten zwischen den Gruppenmitgliedern. Dies geschieht, indem frühere schädigende Beziehungserfahrungen oder ein aktuelles Thema mithilfe der Gruppe in einem therapeutischen Setting im Hier-und-Jetzt neu inszeniert und so neue Handlungs- und Erlebensweisen ausprobiert und erfahren werden können. Diese Technik beruht auf der Annahme, dass der Mensch sowohl in seinen realen zwischenmenschlichen Beziehungen als auch in der psychodramatischen Inszenierung „role-giver“ und „role-receiver“ ist. (vgl. ÖAGG, Fachsektion Psychodrama, 2009)

„Ziel des Psychodramas ist die Aktivierung und Integration von Spontaneität und Kreativität. Konstruktives spontanes Handeln ist zustande gekommen, wenn der Protagonist für eine neue oder bereits bekannte Situation eine neue und angemessene Reaktion findet“(Moreno, 1959, 34).

Perls bezieht sich in „Das Ich, der Hunger und die Aggresssion“ (1944) sehr positiv auf Jacob Levy Moreno. Er ist angetan von Morenos Ansatz, den Klienten nicht – wie bisher in der Psychoanalyse – zum passiven Objekt der Interpretation des Therapeuten zu machen, sondern ihn zu ermutigen, seine„eigenen Dramen zu schreiben, zu inszenieren und darzustellen, was für ihn ein Mittel zum Selbstausdruck und zur Selbstverwirklichung ist.“(Perls, 1944, 266)

Perls Kontakt zu Künstlerkreisen sowie seine Theaterleidenschaft führen ihn 1947 und 1949 zu persönlichen Begegnungen mit Jakob Moreno. Perls übernimmt von ihm die Technik des „Leeren Stuhls“ und wandelt das Rollenspiel für seine Arbeitsweise passend ab: Anstatt andere Gruppenmitglieder einzuladen, die unterschiedlichen Rollen einer unerledigten Situation oder eines Traumes darzustellen (wie es Moreno 1964 vorgeschlagen hat) fordert Perls den Klienten auf, alle Rollen selbst zu spielen.[12]Diese Technik ermöglicht es dem Klienten, alle Aspekte der Situation selbst zu erfahren und ein Gespür für etwaige Selbstidentifikationen und Projektionen zu entwickeln sowie die Verantwortung dafür zu übernehmen. „If I let the patient doallthe roles, we get a realer picture than when we use Moreno’s technique of psychodrama, pulling people in who know very little about you.”(Perls, 1977, 121)

Perls lernt bei Moreno die Monodrama-Technik kennen und entwickelt seinen Schwerpunkt in derintrapsychischen Inszenierungim Rollenspiel (vgl. Hartmann-Kottek, 2004, 46), worunter die Identifikation mit verschiedenen eigenen Persönlichkeitsanteilen im Rollenspiel zu verstehen ist.

3.1.5. Satori, Wu Wei, Awareness und Mittlerer Bewusstseinsmodus

Satori, Wu Wei, Awarenessundmittlerer Bewusstseinsmodusstellen zentrale Begriffe sowohl in der älteren als auch in der neueren Gestaltliteratur dar und sind sie sich in ihrer tieferen Bedeutung alle ähnlich; in der Theorie der Gestalttherapie finden wir sie im „Prinzip des Hier-und-Jetzt“ wieder. Ihre philosophischen und historischen Ursprünge können jedenfalls zu den Wurzeln der Integrativen Gestalttherapie gezählt werden und sollen die einzelnen Begriffe deshalb kurz erläutert werden:

[...]


[1]Durch meine Schwester Katharina Turecek, die Medizin und Neurowissenschaften studiert hat und heute auf diesem Gebiet selbstständig tätig ist, hatte ich schon seit langem Zugang zu aktueller neurowissenschaftlicher Literatur: die Erkenntnisse der Gehirnforschung – gerade auch in Hinblick auf meine Ausbildung zur Psychotherapeutin – haben mich von Anfang an sehr interessiert.

[2]vgl. Studien berühmter Psychotherapieforscher, u.a. Fonagy, 2004/2008, Grawe, 1994-2005, Greenberg, 1979/1981, Kernberg, 2008, Orlinsky, 1994,…

[3]Auf diese Theorie wird im Kapitel „Allgemeine Grundlagen der Psychotherapie“ sowie im Exkurs zum Begriff „Heilung“ ausführlich eingegangen.

[4]Mehr dazu lesen Sie im dritten Kapitel „Theoretische Grundlagen der Integrativen Gestalttherapie“.

[5]Selbstverständlich haben auch spätere Beziehungs- und Bindungserfahrungen sowie die Beziehung zu anderen Bezugspersonen als zur leiblichen Mutter erheblichen Einfluss auf die menschliche Persönlichkeitsentwicklung, jedoch ist dieerste und wichtigsteBezugsperson eines Kindes in der Regel die Mutter und hat daher diefrühe Mutter-Kind-Beziehungprägende Auswirkungen auf das gesamte Leben.

[6]Diese Erkenntnisse aus der frühen Bindungsforschung wurden später immer wieder durch neuere Untersuchungen bestätigt, z.B. ganz aktuell in Langzeitstudien an Adoptivkindern aus rumänischen Waisenhäusern (vgl. Marshall, 2008; Nelson, 2007a,b; Zeanah et al., 2009)

[7]Mehr zu Martin Buber lesen Sie im dritten Kapitel „Theoretische Grundlagen der Integrativen Gestalttherapie“

[8]Dt.: Jean Liedloff, Auf der Suche nach dem verlorenen Glück: Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit, 1986

[9]In der modernen Geburtspraxis wird versucht, diese Erkenntnis zu integrieren.

[10]1993 revidierte er diese Ansicht in Eysenck, H. J.: Creativity and personality: Suggestions for a theory, 1993

[11]Solche „neuronalen Überschreibungen“ meinen neurophysiologische Veränderungen des Gehirns, die nach erfolgreicher Psychotherapie mittels spezieller Untersuchungsmethoden messbar und nachweisbar sind und in den folgenden Kapiteln noch genauer erläutert werden.

[12]Bei der Technik des „Leeren Stuhls“ in der Gestalttherapie werden ein oder mehrere leere Stühle als Platzhalter für verschiedene Persönlichkeitsanteile des Klienten oder für wichtige (frühere oder aktuelle) Bezugspersonen in den Raum gestellt. Der Klient kann die Persönlichkeitsanteile oder Personen nun auf den leeren Stühlen visualisieren und mit ihnen in Dialog treten (eventuell mit mehrmaligem Platzwechsel).

Ende der Leseprobe aus 105 Seiten

Details

Titel
Heilung durch Beziehung
Untertitel
Zur Bedeutung des Beziehungsangebotes in der Integrativen Gestalttherapie unter besonderer Berücksichtigung aktueller neurowissenschaftlicher Erkenntnisse
Hochschule
Institut für Integrative Gestalttherapie, Wien
Veranstaltung
Psychotherapieausbildung
Note
keine
Autor
Jahr
2010
Seiten
105
Katalognummer
V165345
ISBN (eBook)
9783640810291
ISBN (Buch)
9783640810482
Dateigröße
1294 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
heilung, durch, beziehung, bedeutung, beziehungsangebotes, integrativen, gestalttherapie, berücksichtigung, erkenntnisse
Arbeit zitieren
Dipl. Soz.päd. Elisabeth Turecek (Autor:in), 2010, Heilung durch Beziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165345

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