Dass die Förderung von Selbststeuerung ein zentrales Ziel des Unterrichts ist, kann nicht bestritten werden. Tatsache ist allerdings, dass Lernen gegenwärtig und besonders im Rahmen institutionalisierter Erziehung, insbesondere aber in der Schule, sehr häufig zu stark fremdgesteuert ist. Der Begriff „Selbststeuerung“ ist derzeit bedingt durch den gesellschaftlichen Wandel wieder hochaktuell. Nicht nur in der aktuellen bildungstheoretischen Diskussion wird immer wieder darauf hingewiesen, dass das selbstgesteuerte Lernen den Anforderungen in unserer Gesellschaft viel besser gerecht wird als der lehrerzentrierte Frontalunterricht. Auch der wissenschaftliche und technologische Fortschritt, die zu einer „Wissensexplosion“ geführt haben, legen die Grenzen des traditionellen Lehrens offenkundig dar. Die dadurch entstandene schnelle „Wissensveraltung“ fordert nach neuen Formen des Lernens.
Die geforderten ständigen Aktualisierungen und Erweiterungen der schulischen und beruflichen Kompetenzen erfordern einen hohen Grad an Lern- und Veränderungsbereitschaft und hinreichend entwickelte Fähigkeiten selbst zu planen und selbst zu steuern.
Die Fähigkeit, für den einen oder anderen Aspekt des Lernens selbst Verantwortung zu übernehmen, ist auf allen Stufen des Bildungssystems wichtig, zumal die jeweils nächste Stufe (Sekundarbereich, Universität, usw.) diese Fähigkeit in zunehmendem Maße voraussetzt.
Die erforderlichen Kenntnisse und Strategien für selbstgesteuertes Lernen können aber weder bei Kindern und Jugendlichen noch bei Erwachsenen als selbstverständlich vorausgesetzt werden.
Es bedarf der gezielten Förderung solcher Fähigkeiten auf allen Ebenen des Bildungswesens.
Im Folgenden sollen einige Bedingungen und Möglichkeiten zur Unterstützung von Selbststeuerung im Bereich Schule vorgestellt und diskutiert werden. Vor diesem Hintergrund soll zunächst geklärt werden, was unter dem Begriff „selbstgesteuertes Lernen“ zu verstehen ist, inwieweit die Schule als geeignet für die Förderung selbstgesteuerten Lernens angesehen werden kann, was selbstgesteuertes Lernen in der Schule möglicherweise verhindert und wie es in der Schule gefördert werden kann.
Danach soll es darum gehen, aufzuzeigen, welche (Lern-) Strategien am selbstgesteuerten Lernen beteiligt sind.
Daran anschließend wird skizziert, wie die Entwicklung der Lernstrategien selbstgesteuerten Lernens angeregt, unterstützt und begleitet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Versuch einer Definition des selbstgesteuerten Lernens
- Selbststeuerung als Voraussetzung, Ziel und Methode
- Selbstgesteuertes Lernen in der Schule
- Selbstgesteuertes Lernen - Warum gerade in der Schule?
- Hindernisse selbstgesteuerten Lernens in der Schule
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Konzept des selbstgesteuerten Lernens im Bildungssystem, insbesondere im schulischen Kontext. Ziel ist es, die Bedeutung und die Herausforderungen von Selbststeuerung im Lernprozess zu beleuchten sowie die Notwendigkeit der Förderung dieser Fähigkeit in der Schule zu verdeutlichen.
- Definition und verschiedene Konzepte des selbstgesteuerten Lernens
- Bedeutung von Selbststeuerung als Voraussetzung, Ziel und Methode des Lernens
- Eignung der Schule für die Förderung von selbstgesteuertem Lernen
- Hindernisse und Herausforderungen für die Umsetzung von selbstgesteuertem Lernen in der Schule
- Lernstrategien und -methoden im Zusammenhang mit selbstgesteuertem Lernen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Der Text stellt die zentrale Bedeutung von Selbststeuerung im Lernprozess heraus, insbesondere in der Schule. Es wird die zunehmende Relevanz des selbstgesteuerten Lernens im Kontext des gesellschaftlichen Wandels und der „Wissensexplosion“ hervorgehoben. Die Fähigkeit zum selbstgesteuerten Lernen wird als „Schlüsselqualifikation“ für das schulische und berufliche Leben betrachtet.
2. Versuch einer Definition des selbstgesteuerten Lernens
In diesem Kapitel werden verschiedene Konzepte und Definitionen des selbstgesteuerten Lernens vorgestellt. Es wird auf die kognitionstheoretische Orientierung der verschiedenen Ansätze hingewiesen und die Rolle des Lernenden als aktiv, selbstreflexiv und verantwortungsbewusst betont. Selbstgesteuertes Lernen wird als ein ideales Modell des Lernens beschrieben, welches eine hohe Autonomie hinsichtlich der Lernziele, -zeit, -ort, -methoden, -strategien und -hilfen, sowie der Selbstbewertung des Lernerfolgs beinhaltet.
3. Selbstgesteuertes Lernen in der Schule
Dieses Kapitel behandelt die Eignung der Schule für die Förderung von selbstgesteuertem Lernen. Die Langfristigkeit des schulischen Lernens, die Möglichkeit zur Kombination von Inhalts- und Strategievermittlung sowie der fach- und altersstufenübergreifende Transfer werden als Argumente für die Schule als geeigneten Ort für die Entwicklung von Fähigkeiten zum selbstgesteuerten Lernen aufgeführt. Außerdem wird auf die Bedeutung von Lernstrategien und -methoden hingewiesen, die bereits in der Schule erlernt werden sollten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen des Textes sind: Selbstgesteuertes Lernen, Fremdsteuerung, Autonomie, Lernmotivation, Lernstrategien, Lernmethoden, Schulsystem, Bildung, Kompetenzentwicklung, Schlüsselqualifikation, Wissensexplosion, gesellschaftlicher Wandel.
- Arbeit zitieren
- Annika Friese (Autor:in), 2010, Selbstgesteuertes Lernen in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165495
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