Diese Arbeit soll den metaphorischen Grundcharakter der Sprachen des Okzident aufzeigen. Dabei ist der Ausgangspunkt bei Nietzsche zu finden, der meint, dass alle Begriffe nur verhärtete Metaphern sind. Dieser Grundcharakter (bswp. das Farbtöne als "warm" wahr genommen werden, oder dass das physikalische Phänomen des Lichts in seiner Struktur wellenartig sei) ist für Nietzsche ein Unbewusster. Für Nietzsche sowie einige andere (Sprach)-Philosophen transportieren Metaphern sprachliche Figuren in einen Organisationsraum, um einer Sprachnot auszuweichen. Oder wie könnte man Musiktöne noch beschreiben und somit "sichtbar" machen, ohne auf die metaphorischen Begriffe von "hoch und niedrig" zurückzugreifen? Durch solch eine Beschreibung wird es dem Menschen möglich Dinge zu sagen (und vorallem zu denken), wo vorher Sprachnot galt.
Inhaltsverzeichnis
- Weshalb die Metaphorik innerhalb der Sprachphilosophie eine so starke Gewichtung hat
- Der Grund für einen Metapherneinsatz (Stichwort Sprachnot)
- Was passiert, wenn eine Metapher gebraucht wird (Stichwort Denk- und Sprachräume)?
- Wie finden Metaphern einen Eingang in unseren Sprachgebrauch (Stichwort: Gelingen, Akzeptanz, Durchsetzen)?
- Donald Davidson, Nelson Goodman und Friedrich Nietzsche
- Nietzsches Wahrheitstheorie
- Goodmans Analyse alltäglicher Metaphern
- Davidsons eklatant wahrer bzw. eklatant falscher Wert einer Metapher
- Die didaktische Funktion einer Metapher
- Beispiel: Forrest Gump
- Der Einsatz von Metaphern durch Sprachnot
- Metaphern als Orientierungshilfe in unbekannten Systemen
- Beispiel: Musiktöne
- Der Stellenwert der Metaphernbildung innerhalb der Wissenschaften
- Beispiel: Lichtbewegungen als Wellenbewegungen
- Metaphern und Wahrheitsbild
- Beispiel: Urknalltheorie
- Gelingen, Akzeptanz und Durchsetzen von Metaphern
- Beispiel: Die Metapher einer wunderschönen Frau mit einem Tier
- Die Bedeutung des kulturellen Verständnisraums
- Beispiel: Die Metapher „Raketengeschwindigkeit“
- Metaphern und ihre emotionale Bedeutung
- Beispiel: Wirtschaftswachstum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz untersucht die Bedeutung der Metaphorik in der Sprachphilosophie. Er analysiert den Grund für den Einsatz von Metaphern, ihre Wirkung auf den Denk- und Sprachraum sowie die Faktoren, die ihren Erfolg und ihre Akzeptanz bestimmen.
- Die Rolle der Metaphorik in der Sprachphilosophie
- Die Bedeutung von Sprachnot für den Metapherneinsatz
- Die Erschließung neuer Denk- und Sprachräume durch Metaphern
- Der Stellenwert von Metaphern in den Wissenschaften
- Die Rolle von Akzeptanz und kulturellem Verständnis für den Erfolg von Metaphern
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Aufsatz stellt zunächst die Bedeutung der Metaphorik innerhalb der Sprachphilosophie heraus und zeigt auf, dass sie weit mehr ist als nur ein didaktisches Werkzeug.
- Im weiteren Verlauf werden drei grundlegende Fragen zur Metaphorik gestellt: Warum werden Metaphern eingesetzt? Was passiert, wenn eine Metapher gebraucht wird? Wie finden Metaphern Eingang in unseren Sprachgebrauch?
- Um diese Fragen zu beantworten, werden die Gedanken von Donald Davidson, Nelson Goodman und Friedrich Nietzsche herangezogen. Nietzsche sieht in Metaphern ein Wahrheitsverständnis, das aus einem „beweglichen Heer von Metaphern“ entsteht.
- Goodman analysiert Metaphern des Alltagslebens und zeigt, dass auch sie einen Prozess der Verblassung und Erstarrung durchlaufen.
- Davidson ordnet Metaphern einen eklatant wahren oder falschen Wert zu, der den Zuhörer dazu motiviert, nach der Bedeutung der Metapher zu suchen.
- Der Aufsatz beleuchtet die didaktische Funktion von Metaphern am Beispiel von Forrest Gump und stellt heraus, dass sie durch Sprachnot bedingt sind und einen neuen Denk- und Sprachraum eröffnen können.
- Anhand von Beispielen aus der Musik und der Farbwahrnehmung wird die Organisation und Struktur gezeigt, die durch Metaphern in verschiedenen Systemen entsteht.
- Der Aufsatz verdeutlicht den Stellenwert der Metaphernbildung innerhalb der Wissenschaften am Beispiel der Lichtbewegungen als Wellenbewegungen.
- Schließlich werden die Faktoren betrachtet, die zum Gelingen und zur Akzeptanz von Metaphern beitragen.
Schlüsselwörter
Metaphorik, Sprachphilosophie, Sprachnot, Denk- und Sprachräume, Wahrheit, Metapherneinsatz, Gelingen, Akzeptanz, Durchsetzen, Donald Davidson, Nelson Goodman, Friedrich Nietzsche, Alltagsmetaphern, Wissenschaften, Paradigmenwechsel, Wahrheitsbild, Kultur, Emotionen
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- Sebastian Schneider (Author), 2009, Die Metaphorik aus sprachphilosophischer Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165681