Hollywood und die amerikanische Politik im 20. Jahrhundert


Hausarbeit (Hauptseminar), 2010

38 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhalt

Einleitung

1. Die Filmindustrie Hollywoods im 20. Jahrhundert (Organisation und inhaltliche Ausrichtung)
1.1. Frühzeit und 'Golden Age' des Hollywood - Kinos
1.2. Hollywood nach dem Ende des Studiosystems

2. Hollywood im Umgang mit politischen Institutionen und Interessengruppen
2.1. 'Film betterment'. Hollywood und die Zensur
2.1.1 Der 'Production Code'
2.1.2 Vom 'Production Code' zum Rating - System
2.2. Hollywood im Zeichen des 'Red Scare' - Das 'House of Representatives Un - American Activities Committee' und die 'Hollywood Blacklist'

3. Hollywood und die amerikanische Politik in Kriegszeiten

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

Einleitung

Auch mehr als hundert Jahre nach der Erfindung der ersten Abspielgeräte, welche das Betrachten bewegter Bilder möglich machen, hat das Medium Film nichts von seiner Faszination verloren. Die US - amerikanische Medienkultur des 20. Jahrhunderts hat es - in Gestalt des Hollywood - Films - entscheidend geprägt. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wird das neue Medium Film in den USA schnell zu einem Massenphänomen. Schon in den Jahren zwischen 1896 und 1950 wird der Kinobesuch zu einem zentralen Punkt der Freizeitgestaltung.[1] Dass der Hollywood - Film bis zum heutigen Tag ein mediales Massenphänomen ist, zeigt sich unter Anderem an den spektakulären Einspielergebnissen großer zeitgenössischer Hollywoodproduktionen.[2]

Ziel dieser Arbeit ist, zu untersuchen, inwieweit der Filmindustrie in diesem Zusammenhang eine politische Bedeutung zukommt. Im Bezug auf die Bewertung der politischen Bedeutung Hollywoods in der Literatur lässt sich feststellen, das Hollywood als eine strikt nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten handelnde Unterhaltungsindustrie beschrieben wird, welche sich im Bezug auf das Produkt, d. h. die produzierten Filme - am Zeitgeschmack der potentiellen Zuschauer orientiert.[3]Zum anderen wird hervorgehoben, das Hollywood als eine generell auf Profit und Wirtschaftlichkeit ausgerichtete Industrie zu jeder Zeit auch Filme mit politischen Inhalten und Botschaften hervorbringt.[4]In diesem Zusammenhang gehen einige Autoren von einer aktiven und bewusst eingenommenen Rolle Hollywoods im Bezug auf die Vermittlung sozialer und politischer Inhalte sowie die Vermittlung politischer Programme aus.[5]

Die Frage nach der politischen Bedeutung Hollywoods beinhaltet zum einen die Frage nach der inhaltlichen Orientierung der Filmindustrie im Bezug auf die durch sie produzierten Filme. Schon in der frühen Zeit sowie der klassischen Zeit des Hollywood - Kinos werden Filme produziert, welche sich mit zeitgenössischen politischen Inhalten auseinandersetzen.[6]Inwieweit behandeln die im System Hollywood tätigen Akteure in ihren Filmen politische und gesellschaftlich relevante Themen? Welche Zielsetzungen sind damit verbunden?

Im Zuge der Beantwortung dieser Fragen soll im ersten Teil dieser Arbeit zunächst auf die organisatorische Struktur der Filmindustrie eingegangen werden, um vor diesem Hintergrund die inhaltliche Ausrichtung des Hollywood - Kinos zu besprechen.

Die Frage nach der politischen Relevanz Hollywoods beinhaltet auch die Frage nach der Beziehung zwischen der Filmindustrie und staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen. In Hollywood werden auch im Auftrag staatlicher und gesellschaftlicher Institutionen Filme produziert. Dies geschieht mit dem Ziel politische Überzeugungen und politisches Handeln bestimmter Zielgruppen zu beeinflussen.[7]Im zweiten Teil dieser Arbeit sollen zentrale Beispiele herangezogen werden, welche für die Beziehung zwischen der Filmindustrie Hollywoods und den politischen Institutionen und Interessengruppen in der Zeit des 20. Jahrhunderts als prägend angesehen werden können. Bei der Literaturauswahl wurde versucht, den verschiedenen in der Forschungsliteratur vertretenen Einschätzungen im Bezug auf die politische Bedeutung Hollywoods Rechnung zu tragen. Die verwendete Literatur ist in der Literaturliste vermerkt.

1. Die Filmindustrie Hollywoods im 20. Jahrhundert (Organisation und inhaltliche Ausrichtung)

1.1 Frühzeit und 'Golden Age' des Hollywood - Kinos

Die Geschichte des Hollywood - Kinos beginnt in New York, Chicago und Philadelphia. In New York gründen im Jahr 1908 die großen Produktionsfirmen Edison Company, American Mutoscope & Biograph und Vitagraph mit den kleinen Firmen Selig, Essany, Lubin und Kalem die Motion Picture Patents Company (MPPC) Zu ihnen gehören auch die Franzosen George Méliès und Charles Pathé. Dieser Zusammenschluss dient dem Schutz von Patenten, welche die Kontrolle über die Herstellung, den Vertrieb und die Vorführung von Filmen und dadurch die Beteiligung an den daraus resultierenden finanziellen Erträgen ermöglichen.[8]Als Reaktion darauf beginnen unabhängige Filmbetriebe und - Händler, die keine Filme von der MPCC kaufen können, mit dem Aufbau eigener Filmproduktionen. Diese sogenannten 'Independents' schließen sich 1909 unter der Führung der 'Independent Motion Picture Company' zu einer eigenen Organisation zusammen und kopieren im Wesentlichen die Methoden der MPPC im Bezug auf Produktion, Vertrieb und Vorführung.[9] Im Ergebnis streiten zwei Großunternehmen um die Vormacht auf dem Filmmarkt.[10] Hollywood als Vorort von Los Angeles ist für die 'Independents' in diesem Zusammenhang der ideale Ausweichort. Es ist weit genug von New York entfernt und bietet darüber hinaus sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus künstlerischer Sicht zahlreiche Vorteile.[11] Im Jahr 1915 wird das Monopol der MPPC durch den 'Sherman Anti - Trust Act' für illegal erklärt und die MPPC aufgelöst.[12] Die unabhängigen Produzenten erobern in der Folge nach und nach den gesamten US - amerikanischen Markt. Im Jahr 1915 findet bereits 60 Prozent der amerikanischen Filmproduktion in Hollywood statt. Die Schwächung der europäischen Filmindustrie durch den Ersten Weltkrieg ermöglicht Hollywood, durch Niederlassungen und Kooperationen in Europa, die Grundlagen für den internationalen wirtschaftlichen Erfolg zu schaffen.[13] Neben der Konsolidierung der einheimischen Filmwirtschaft gelingt so auch die internationale Expansion. Zwischen 1916 und 1918 erlebt der europäische Filmmarkt einen Boom US - amerikanischer Filme.[14]

Im Zuge der Konsolidierung der US - amerikanischen Filmproduktion werden auch die organisatorischen und strukturellen Grundlagen für die Prinzipien der Produktion gelegt, welche das 'System Hollywood' bis zum Ende der 1940er Jahre bestimmen. Hierzu gehört zum einen das sogenannte 'Studiosystem'. Im Zuge zahlreicher Firmenzusammenschlüsse entsteht in den Jahren zwischen 1912 und 1924 mit Universal Pictures, der Fox Film Corporation, Paramount Pictures, MGM, Warner Brothers, Columbia, United Artists und den Studios der sogenannten 'poverty row' ein System großer und kleinerer Studios, in denen Filme produziert werden.[15]Diese Studios und ihre Angestellten sind die wesentlichen Akteure innerhalb des bis zum Jahr 1948 bestehenden Studiosystems. Die Studios kontrollierten alle betriebswirtschaftlich wichtigen Bereiche des Filmgeschäfts, von der Produktion über den Vertrieb und das Marketing bis hin zur Vorführung in eigenen Kinoketten.[16]Aufgrund des - insbesondere in der Zeit bis zum Ende der der 1920er Jahre - rapide ansteigenden Bedarfs werden effizientere Arbeitsabläufe und schließlich die Massenproduktion von Filmen nötig. Dies führt zur Standardisierung von Erzählmustern, Inhalten und Charakteren. In diesem Zusammenhang entstehen bis etwa 1917 die den klassischen Hollywood - Stil prägenden Erzählmuster. Im Zuge der notwendigen Vermarktung der produzierten Filme entsteht zudem bereits in der Frühzeit des Hollywood - Kinos das sogenannte Starsystem.[17]Die Vermarktung der Filme über die Schauspieler legitimiert - durch den Bezug zum Theater - die Schauspielerei im Film und sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert.[18]Die Besetzung mit einem etablierten Schauspieler sichert so feste Einnahmen. Die Filmfirmen gehen in der Folge dazu über, eigene Stars aufzubauen, anstatt kostspielige etablierte Stars mit langfristigen Verträgen an die Studios zu binden.[19]Die Entwicklung dieser zentralen organisatorischen und inhaltlichen Elemente des Hollywood - Kinos sind im Wesentlichen das Resultat wirtschaftlicher Überlegungen. Inwieweit und mit welcher Zielsetzung behandeln die im System Hollywood zur dieser Zeit tätigen Akteure vor diesem Hintergrund in ihren Filmen politische und gesellschaftlich relevante Themen?

Der Anteil der von Hollywood produzierten politischen Filme an der gesamten Produktion ist - nicht nur für den hier angesprochenen Zeitraum, sondern generell für das gesamte 20. Jahrhundert - relativ gering.[20]Die Darstellung kontroverser Themen oder ideologischer Positionen wird schon von den Studios der Frühzeit als finanzielles Risiko eingeschätzt, denn auch das frühe Hollywood - Kino bemüht, ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Dennoch werden in der Frühzeit des Hollywood - Kinos Filme produziert, welche sich mit politischen relevanten Themen oder politischen Institutionen auseinandersetzen und als ideologisch, propagandistisch, oder politisch motiviert eingeordnet werden können.[21]D. W. Griffiths selbst produzierter und im Jahr 1915 erschienener Film 'Birth of a Nation', welcher die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs behandelt, kann hier als das für die Frühzeit des politischen Hollywood - Films prägende Beispiel angeführt werden.[22]Der Film vertritt explizit politische Ideen und Ideale.[23] Aufgrund der subjektiven Darstellung der insbesondere in der Phase der 'radikalen Rekonstruktion' durchgeführten politischen Maßnahmen, die negative Darstellung der Afro - Amerikaner und die Darstellung des Ku - Klux - Klan als einer Art Selbsthilfeorganisation der weißen Bevölkerung kann der Film als politisch aber auch als ideologisch und propagandistisch eingeordnet werden,[24] da er bestimmte politische Ideen und Ideale deutlich und mit einer bestimmten Intention vertritt.[25] Er spiegelt in diesem Zusammenhang auch den zeitgenössischen gesellschaftlichen Wertekonflikt zwischen den antimodernistischen, konservativen oder reaktionären Strömungen und den Anhängern des 'progressive movement' wieder.[26]Filme mit politischen Themen finden sich für den gesamten Zeitraum von der Frühzeit des Hollywood - Kinos bis zum Ende des Studiosystems. Die politisch konservativ orientierten Inhaber der großen Studios unterstützen hierbei auch - aus wirtschaftlichen aber auch aus ideologischen Gründen - die Vermittlung politischer Programme sowie einzelne politische Kandidaten und Amtsinhaber[27]. Die Vertretung traditioneller politischer Ideale der amerikanischen politischen Tradition wie Liberalismus, Demokratie und Pluralismus sind in diesem Zusammenhang zum einen als ideologisch motivierter Loyalitätsbeweis gegenüber der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung zu sehen.[28]Gleichzeitig sind diese Loyalitätsbekundungen aber auch Ausdruck wirtschaftlicher Interessen und Überlegungen.[29]

Die in diesem Zusammenhang erkennbare Vermischung bzw. Koexistenz von politischen und wirtschaftlichen Motiven zeigt sich auch in der ablehnenden Position Hollywoods gegenüber der - in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg an Einfluss gewinnenden - Arbeiterbewegung und den Gewerkschaft.[30]Das in den von Hollywood produzierten Stummfilmen vermittelte negative Bild kann zum einen als ein politisches Bekenntnis zur bestehenden politischen und gesellschaftlichen Ordnung und zur - eher bürgerlich orientierten - Politik der Regierung und des 'Progressive Movement' gewertet werden.[31]Auf der anderen Seite vertreten die Studios ihre abweisende Position gegenüber den Gewerkschaften eindeutig aus wirtschaftlichem Interesse.[32]

[...]


[1]D., Kellner, Hollywood Film and Society, in: P., Church Gibson/J., Hill, American

Cinema and Hollywood, Critical Approaches, New York 2000, S.128;

Zuschauerzahlen im Bezug auf die 20er und 30er Jahre finden sich auch bei: J., Heideking, Geschichte der USA, Tübingen 1999, S.279.

[2]B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.140 - 141.

[3]D., Kellner, Hollywood Film and Society, S.128; B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, Köln 2003, S.7.

[4]E., Giglio, Here's looking at you, Hollywood, Film & Politics, New York 2005, S.7/S.20. Giglio nimmt an, das der politische Film 10 Prozent der jährlichen Produktion ausmacht; D., Kellner, Hollywood Film and Society, S.128 - 129. Für beide Autoren steht im Bezug auf die Produktion von Filmen der Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit eindeutig im Vordergrund.

[5]Die Annahme einer bewusst gewählten Vermittlung politischer Inhalte findet sich bei: I., Scott, American Politics in Hollywood Film, Edinburgh 2000, S.1; siehe auch: D., Kellner, Hollywood film and society, S.128 - 129. Kellner sieht die Bearbeitung zeitgenössischer moralischer und politischer Fragen, Hoffnungen und Ängste im Zusammenhang mit dem - wirtschaftlich motivierten Bedürfnis der Filmindustrie, breite Zuschauerzahlen anzusprechen: „Since films had to attract lage audiences. They needed to resonate to audiences dreams (...) and social concerns (...).

[6]E., Giglio, Here's looking at you, S.7/S.20/S.22. David W. Griffith's film 'Birth of a Nation' (1915) und Charlie Chaplin's film 'The Great Dictator' sind Beispiele für die Vermittlung politischer Botschaften, während die hier von Giglio genannten von Warner Brothers in den 1930er Jahren produzierten Filme ein Beispiel für die Darstellung gesellschaftlicher Mißstände - hier zur Zeit der 'Great Depression' - sind.

[7]Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen Filmindustrie und amerikanischer Regierung in der Zeit zwischen 1942 - 1945. Das Medium Film wird von beiden Seiten aufgrund seiner Massenwirkung als Mittel gesehen, um in der amerikanischen Bevölkerung um Verständnis für die amerikanische Kriegsbeteiligung zu werben: C. R., Koppes/G. D., Black, The Office of War Information and Hollywood, 1942 - 1945, in: The Journal of American History, 64, 1 (1977), S.89 - 105.

[8]B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.10. Insbesondere ab dem Jahr 1906 setzt in den USA ein regelrechter Boom - insbesondere der kleinen 'Nickelodeons', der 'fünf - cent Kinos', ein. Hierzu: B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.20.; D., Parkinson, History of Film, New York 1997, S.28 - 29.

[9]B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.10 - 11.

[10]ebd., S.29.

[11]D., Parkinson, History of Film, S.29; B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood,

S.12.

[12]B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.11.

[13]D., Parkinson, History of Film, S.29 - 30; B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.23 - 24; E. Giglio, Here's looking at you, S.177. Giglio weist auf den Entwicklungsvorsprung der europäischen gegenüber der US - amerikanischen Filmindustrie zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs im Jahr 1914 hin.

[14]B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.23 - 24.

[15]Eine detaillierte Darstellung Entwicklungen und Veränderungen innerhalb des Studiosystems in der Zeit von 1912 bis 1948 findet sich bei: B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.25 - 49; D., Parkinson, History of Film, S.30.

[16]B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.26 - 27; Zu den Herausforderungen des damaligen Filmmarktes äußert sich: B. B., Hampton, History of the American Film Industry, from its beginnings to 1931, New York 1970, S.304 - 306.

[17]Während einige Autoren davon ausgehen, dass die Vermarktung von Schauspielern im Zuge des sogenannten 'Starsystems' im Wesentlichen auf die in Hollywood ansässigen Produktionsfirmen, die sogenannten Independents - mit Florence Lawrence als erstem vermarkteten Star - zurückgeht, weisen andere Autoren darauf hin, das das Werben mit Schauspielern bei Theater und Oper schon gebräuchlich war und zudem auch von den in New York ansässigen Filmfirmen bereits praktiziert wurde: B, Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.88 - 91; D., Parkinson, History of Film, S.42 - 43; J. G. Butler, The star system and Hollywood, in: J., Hill/P. C., Gibson, American Cinema and Hollywood, Critical Aproaches, S.118 - 119.

[18]J. G., Butler, The star system and Hollywood, S.118; B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.90.

9 B., Röwekamp, Schnellkurs Hollywood, S.15/S.88 - 89.

[20]E., Giglio, Here's looking at you, Hollywood, Film & Politics, New York 2005, S.7/S.20.

[21]ebd., S.18 - 20. Zur in diesem Zusammenhang verwendeten inhaltlichen Bestimmung des ideologischen bzw. Propaganda - Films, siehe: E., Giglio, Here's looking at you, S.20; Eine einheitliche Definition des Begriffs 'politischer Film' existiert schlichtweg nicht, siehe: E., Giglio, Here's looking at you, S.28 - 42. Der Begriff wird hier auf Filme angewendet, welche zeitgenössische politisch relevante Inhalte oder Themen, politische Ideologien oder Propaganda vermitteln. Filme beschäftigten sich schon in der Frühzeit Hollywood mit dem Thema Politik, E., Giglio, Here's looking at you, S.121.

[22]E., Giglio, Here's looking at you, S.7. Griffith gründete aufgrund mangelnden Interesses der etablierten Studios an der Produktion des Films eine eigene Filmgesellschaft: D., Krusche, Reclams Filmführer, Stuttgart 2008, S.104.

[23]I., Scott, American Politics in Hollywood Film, S.16 - 17.

[24]Griffith gibt hier ein ideologisch verbrämtes Bild der historischen Ereignisse wieder: E., Giglio, Here's looking at you, S.7; J., Heideking, Geschichte der USA, S.166 - 185.

[25]I., Scott, American Politics in Hollywood Film, S.16 - 17.

[26]J., Heideking, Geschichte der USA, S.244 - 255/S.276 - 284. Zwischen 1915 und der Mitte der 1920er Jahre kommt es in diesem Zusammenhang auch zu einer Renaissance des Ku - Klux - Klan, ebd., S.283 - 284.

[27]So unterstützt MGM den Präsidentschaftswahlkampf Hoovers im Jahr 1928: E., Giglio, Here's looking at you, S.11 - 12; Jack Warner engagiert sich ab dem Jahr 1932 im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfes von Franklin D. Roosevelt und die Politik des 'New Deal': I., Scott, American Politics in Hollywood Film, S.28.

[28]E., Giglio, Here's looking at you, S.6/S.18 - 20; I., Scott, American Politics in Hollywood Film, S.16 - 17. Giglio betont, dass die Chefs der großen Studios Einwanderer sind, welche sich als 'self - made - men' den mit den Idealen des 'American Dream' verbunden fühlen. In der bewussten Ausbildung der eigenen Monopolstellung zeigt sich allerdings ein - wirtschaftlich motivierter - Opportunismus, der mit den Grundwerten des Liberalismus, etwa in Gestalt eines freien Marktes, nichts zu tun hat.

[29]Ein Beispiel hierfür ist das Vorgehen der Filmindustrie gegen Hoovers Gegenkandidaten Upton Sinclair im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfes 1928. Jack Warner erhoffte sich von Roosevelts Politik eine schnelle Überwindung der Wirtschaftskrise, I., Scott, American Politics in Hollywood Film, S.28.

[30]Hollywood produziert in dem Zeitraum zwischen 1917 und 1920 Filme, welche Gewerkschafter als Bolschewiken und anti - amerikanische Radikale charakterisieren: E., Giglio, Here's looking at you, S.46. Die 'American Federation of Labor' (AFL) produziert daraufhin mehrere Stummfilme, um insbesondere Immigranten für die Arbeiterbewegung zu gewinnen: E., Gilgio, Here's looking at you, S.44; J., Heideking, Geschichte der USA, S.256 - 557.

[31] Zu den politischen Differenzen und Interessenskonflikten zwischen 'Progressive Movement' und Gewerkschaften, siehe: J. Heideking, Geschichte der USA, S.252 - 253/S.257 - 258.

[32]Niedrige Löhne und die geringe gewerkschaftliche Organisation liegen im Interesse der Industrie. Dementsprechend wendet sich die Industrie schon früh gegen die gewerkschaftliche Organisation der Filmschaffenden: M., Nielsen/G., Mailes, Hollywoods Other Blacklist, Union Struggles in the Studio System, London 1995, S.2 - 7.

Ende der Leseprobe aus 38 Seiten

Details

Titel
Hollywood und die amerikanische Politik im 20. Jahrhundert
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Historisches Institut)
Veranstaltung
US - amerikanische Metropolen im Vergleich
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
38
Katalognummer
V165730
ISBN (eBook)
9783640815531
ISBN (Buch)
9783640815227
Dateigröße
477 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hollywood, amerikanische Filmindustrie, amerikanische Politik des 20. Jahrhunderts, Production Code, House of Representatives Un American Activities Committee, HUAC, Hollywood blacklist, politischer Film
Arbeit zitieren
Simon Muss (Autor:in), 2010, Hollywood und die amerikanische Politik im 20. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165730

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