Flugasche ist ein fiktiver Roman mit autobiographischen Zügen. Die Autorin stellt sich vor, was passiert wäre, wenn sie selbst anders gehandelt hätte. Flugasche beinhaltet jedoch vielmehr als nur die Antwort auf die Frage ‚Was-Wäre-Wenn’. Als erster anerkannter Umweltroman der DDR beschäftigt sich Marons Werk mit der Stadt Bitterfeld. Wie konnte es allerdings so weit kommen, dass Monika Maron in ihren Reportagen nicht die ganze Wahrheit schreiben konnte, sondern diese beschönigte? Flugasche zeigt deutlich diesen inneren Kampf von Josefa. Um ihre journalistischen Handlungen nachvollziehen zu können, ist es notwendig, die Umstände, unter welchen Maron ihre Reportagen und später auch ihren Roman Flugasche schrieb und veröffentlichen wollte, zu kennen. Denn die Schriftsteller der DDR mussten eine so genannte „Wertetreue“ einhalten. Auf diesem Weg sollte die politische und soziale Ordnung der DDR als bestmögliche beschrieben werden. In den siebziger und achtziger Jahren traten dann neue Themen in der Literatur in den Vordergrund. Vor allem Schriftstellerinnen beschäftigten sich mit der Identität und Individualität. Zu dieser Zeit entstanden auch Marons Reportagen über Bitterfeld und ihr Roman Flugasche. Monika Maron beschreibt deutlich die Identitätskrise der Protagonistin, die sich nicht länger den Regeln und Vorgaben des Staates unterwerfen, sondern ihr eigenes Ich finden will. Doch ihr Umfeld lässt dies nicht zu, weshalb Josefa sich völlig zurückzieht. Sie scheitert sowohl beruflich als auch privat. Zu diesem Zeitpunkt tritt der Ich-Erzähler zurück und ein auktorialer Erzähler übernimmt. Der Erzähler macht darauf aufmerksam, dass sich von nun auch die Anzahl der Träume Josefas steigert. Doch was hat dies zu bedeuten und wofür stehen die Träume Josefas? Darüber hinaus steht die Individualität der einzelnen Figuren, jedoch hauptsächlich die der Protagonistin Josefa Nadler, im Mittelpunkt dieser Arbeit. Diese Individualität äußert sich vor allem durch die unterschiedlichen Bereitschaften zum Risiko, mit der sich diese Arbeit noch näher auseinandersetzen wird. Innerhalb dieser Arbeit soll verdeutlicht werden, dass es in Marons Flugasche zwar zu einer Verschmelzung von Fiktion und Realität kommt, es der Autorin auf diesem Weg aber dennoch gelingt, Kritik an Missständen wie der Umweltverschmutzung durch veraltete Technik, die staatlichen Kontrollen der DDR sowie den Verlust der Individualität durch das Kollektiv aufzuwerfen und damit anzuprangern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik
- Frauen in der DDR
- Politisierung der Kunst
- Die Bitterfelder Konferenz
- Die Autorin Monika Maron
- Autobiographische Züge in Flugasche
- Die Industriestadt Bitterfeld
- Die Technikkritik Monika Marons
- Die Identitätskrise Josefas
- Die Identitätskrise auf ihrem Höhepunkt
- Konflikte zwischen Josefa und ihren Kollegen
- Die Träume Josefas
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Monika Marons Roman „Flugasche“ und beleuchtet seine Bedeutung als Umweltroman, sein autobiographisches Potenzial und die Darstellung der Identitätskrise der Protagonistin Josefa Nadler im Kontext der DDR-Gesellschaft.
- Die Darstellung der Umweltverschmutzung in Bitterfeld und die Kritik an der DDR-Industriepolitik
- Die Auseinandersetzung mit der Zensur und den Auswirkungen auf die künstlerische Freiheit in der DDR
- Die Identitätskrise der Protagonistin Josefa und ihre Suche nach individueller Freiheit im totalitären Staat
- Die Rolle von Träumen als Ausdruck von Unterdrückung und Sehnsucht
- Die Ambivalenz des Verhältnisses zwischen Fiktion und Realität in Marons Roman
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema des Romans „Flugasche“ ein und stellt die wichtigsten Themen und Forschungsfragen vor, die in dieser Arbeit behandelt werden.
- Die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik: Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über die DDR und ihre Entwicklung, mit besonderem Fokus auf die Auswirkungen der staatlichen Politik auf die Frauen und die Kunst.
- Die Autorin Monika Maron: Dieses Kapitel stellt die Autorin Monika Maron vor und untersucht die autobiographischen Elemente in ihrem Roman „Flugasche“.
- Die Industriestadt Bitterfeld: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung der Industriestadt Bitterfeld im Roman und die Kritik an der Umweltverschmutzung, die von der Industrie verursacht wird.
- Die Identitätskrise Josefas: Dieses Kapitel befasst sich mit der Identitätskrise der Protagonistin Josefa Nadler und untersucht ihre Konflikte mit ihrem Umfeld und ihre Versuche, ihre eigene Identität zu finden.
- Die Träume Josefas: Dieses Kapitel interpretiert die Träume der Protagonistin als Ausdruck ihrer Unterdrückung und ihrer Sehnsüchte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt wichtige Themen wie Umweltverschmutzung, Zensur, künstlerische Freiheit, Identitätskrise, Individualität, Träume, Fiktion und Realität im Kontext der DDR. Zentrale Figuren sind Monika Maron, Josefa Nadler und die Bitterfelder Bevölkerung. Die Arbeit befasst sich zudem mit zentralen Konzepten wie Umweltroman, autobiographisches Schreiben und die Rolle der Literatur in der DDR-Gesellschaft.
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- Rebecca Schwarz (Author), 2011, Wider jede Zensur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166125