1. Personenkult in der Populärkultur
Studien zeigen, dass der Erfolg von Filmen zum großen Teil vom Bekanntheitsgrad der beteiligten Schauspieler abhängt. In der Filmbranche ist man sich dieses Zusammen-hangs seit den frühen 20er Jahren bewusst. Mit der Zeit wurden Filme deshalb immer stärker an Personen ausgerichtet. Ausgehend vom Film hielt der Trend der Personalisierung in anderen Sparten Einzug. Auch Kunst, Musik, Literatur und Sport setzten bald mehr und mehr auf große Namen. In der Gegenwart sind die Folgen dieser Entwicklung unverkennbar. Bestimmte Formen populärer Kultur sind so eng an Personen gebunden, dass sie sich kaum von ihnen trennen lassen. Ist Pop-Musik ohne Michael Jackson und Madonna denkbar? Kann es Fußball ohne Spieler wie Beckham, Ballack oder Podolski geben? – Fragt man das Publikum, so lautet die Antwort auf beide Fragen mit Sicherheit ‚Nein’. Die Populäre Kultur ist heute mehr denn je von Einzelpersonen geprägt. Es sind die sogenannten Stars, die die Popularität eines Films, eines Bildes, eines Liedes, eines Buches oder einer Sportart ausmachen. Dabei sind die Personen hinter der populären Kultur längst selbst zu populären Kulturen geworden. Während Film, Literatur und Co. mehr und mehr vom Star abhängig werden, hat sich der Star emanzipiert. Musiker sind mittlerweile mehr als Sänger, Autoren mehr als Schreiberlinge. Sie schauspielern, singen, schreiben, malen, und treten manchmal sogar bei sportlichen Wettkämpfen an. Diese Entwicklung vom Monotalent hin zum Multitalent, zum Allround-Star, erscheint uns als modernes Phänomen und wird häufig als solches untersucht. Dass aber auch die Stars der 20er, 30er und 40er Jahre nicht nur auf einen Bereich festgelegt waren, dass ihr Star-Image nicht so eintönig war, wie man heute glauben mag, ist in Vergessenheit geraten.
Inhaltsverzeichnis
- Personenkult in der Populärkultur
- Ernst Udet & die Populärkultur
- Udet - Der Flugbegeisterte
- Udet - Der Kriegsheld
- Udet - Der Kunstflieger
- Udet - Der Playboy
- Udet - Der Star
- Udet - Der Schauspieler
- Udet - Der Werbeträger
- Udet - Der Propagandaheld
- Udet - Die Identifikationsfigur
- Udet - Der Unsterbliche
- Erkenntnisse, Tendenzen, Forschungsfragen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Personenkult in der Populärkultur am Beispiel des deutschen Fliegers Ernst Udet. Ziel ist es, die Wechselwirkungen zwischen Udet als Individuum und der populären Kultur aufzuzeigen und zu analysieren, wie sein öffentliches Bild konstruiert und instrumentalisiert wurde.
- Der Personenkult in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus
- Die Konstruktion des öffentlichen Bildes Ernst Udets
- Udets Rolle als Kriegsheld, Kunstflieger und Propagandafigur
- Die Instrumentalisierung Udets durch die populäre Kultur
- Udet als Identifikationsfigur
Zusammenfassung der Kapitel
Personenkult in der Populärkultur: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss von Persönlichkeiten auf den Erfolg von Filmen und anderen Bereichen der Populärkultur. Es wird gezeigt, wie sich der Trend der Personalisierung im Laufe der Zeit verstärkt hat und wie eng bestimmte Formen populärer Kultur heute an bestimmte Personen gebunden sind. Der Wandel vom Monotalent zum Multitalent, zum Allround-Star, wird als ein zentrales Thema herausgestellt, wobei auch der Fokus auf den Stars der 20er, 30er und 40er Jahre gelegt wird, welche nicht nur auf ein Talent beschränkt waren.
Ernst Udet & die Populärkultur: Dieses Kapitel führt Ernst Udet als Beispiel für einen frühen Allround-Star ein. Es wird die Absicht geäußert, die Wechselwirkungen zwischen Udet und der populären Kultur zu untersuchen und zu analysieren, wie sein öffentliches Bild konstruiert und für verschiedene Zwecke genutzt wurde. Die verschiedenen Bilder Udets werden angekündigt, und die Arbeit kündigt an, aufzuzeigen wie diese das Bild des "wahren" Udets verzerrt haben.
Udet - Der Flugbegeisterte: Dieses Kapitel beschreibt Udets frühe Begeisterung für das Fliegen, beginnend mit dem Bau von Modellflugzeugen in seiner Jugend. Es wird der Bezug zu dem NS-Propagandafilm "Das Wunder des Fliegens" hergestellt, in dem Udets Kindheit und Jugend als prägend für seine spätere Karriere dargestellt werden. Die Parallelen zwischen Udet und der Figur Heinz Muthesius im Film werden hervorgehoben und die damit verbundene Konstruktion eines Heldenbildes analysiert. Die kritische Auseinandersetzung mit der vorhandenen Literatur und Biografien über Udet wird betont.
Udet - Der Kriegsheld: Dieses Kapitel behandelt Udets Beteiligung am Ersten Weltkrieg und seinen Aufstieg zum Kriegshelden. Es wird der Kontext der Kriegspropaganda erläutert und die Rolle der Luftwaffe im Schaffen von Heldenfiguren hervorgehoben. Udets Bedeutung als einer der bekanntesten und wichtigsten lebenden Kriegshelden nach dem Tod von Manfred von Richthofen wird betont. Der Fokus liegt auf der gezielten Instrumentalisierung von Heldenfiguren in der Propaganda.
Udet - Der Kunstflieger: Dieses Kapitel beschreibt Udets Gründung des Udet Flugzeugbau nach dem Ersten Weltkrieg trotz der Einschränkungen des Versailler Vertrages. Es wird der Widerspruch zwischen der geheimen Produktion und der späteren öffentlichen Wahrnehmung beleuchtet. Die Lockerung des Versailler Vertrags und die damit verbundene Rückkehr Udets zum Fliegen werden ebenfalls thematisiert. Der Kapitelteil betont Udets unternehmerisches und fliegerisches Talent trotz der politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Personenkult, Populärkultur, Ernst Udet, Weimarer Republik, NS-Zeit, Kriegspropaganda, Identifikationsfigur, Allround-Star, Flugzeuge, Film, Autobiografie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Personenkult in der Populärkultur am Beispiel Ernst Udets"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Personenkult in der Populärkultur, speziell am Beispiel des deutschen Fliegers Ernst Udet. Sie analysiert die Wechselwirkungen zwischen Udet als Individuum und der populären Kultur seiner Zeit (Weimarer Republik und NS-Zeit) und untersucht, wie sein öffentliches Bild konstruiert und instrumentalisiert wurde.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte von Udets Leben und Karriere, die zu seinem Personenkult beitrugen: seine frühe Begeisterung für das Fliegen, seine Rolle als Kriegsheld im Ersten Weltkrieg, seine Tätigkeit als Kunstflieger und Unternehmer, seine Nutzung als Propagandafigur und seine Funktion als Identifikationsfigur für die Bevölkerung. Zusätzlich wird der Personenkult in der Populärkultur allgemein betrachtet, mit einem Fokus auf den Wandel vom Monotalent zum Allround-Star im 20., 30. und 40. Jahrhundert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel, die jeweils einen Aspekt von Udets Leben und seiner öffentlichen Wahrnehmung beleuchten. Dies umfasst Kapitel zu Udets Rolle als Flugbegeisterter, Kriegsheld, Kunstflieger, Playboy, Star, Schauspieler, Werbeträger, Propagandaheld und Identifikationsfigur. Zusätzlich gibt es Kapitel zum Personenkult in der Populärkultur allgemein und ein abschließendes Kapitel mit Erkenntnissen, Tendenzen und Forschungsfragen.
Wie wird das öffentliche Bild Ernst Udets konstruiert und analysiert?
Die Arbeit analysiert, wie Udets öffentliches Bild durch verschiedene Medien (z.B. Film, Propaganda) konstruiert und für politische und wirtschaftliche Zwecke instrumentalisiert wurde. Sie untersucht die Diskrepanz zwischen dem "wahren" Udet und dem Bild, das in der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Dabei werden sowohl positive als auch negative Aspekte beleuchtet und kritisch hinterfragt.
Welche Rolle spielte die Propaganda?
Die Arbeit hebt die bedeutende Rolle der Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg und der NS-Propaganda hervor, um Udets Bild als Kriegsheld und Identifikationsfigur zu formen und zu festigen. Die gezielte Instrumentalisierung von Heldenfiguren im Kontext der jeweiligen politischen Systeme wird detailliert untersucht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Personenkult, Populärkultur, Ernst Udet, Weimarer Republik, NS-Zeit, Kriegspropaganda, Identifikationsfigur, Allround-Star, Flugzeuge, Film, und Autobiografie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Wechselwirkungen zwischen Ernst Udet als Individuum und der populären Kultur aufzuzeigen und zu analysieren, wie sein öffentliches Bild konstruiert und instrumentalisiert wurde. Sie leistet einen Beitrag zum Verständnis von Personenkultphänomenen in der Geschichte und den Mechanismen der Medienwirkung.
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- Stefan Noack (Author), 2009, Personenkult in der Populärkultur , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166168