Wenn es darum geht eine Aussage über Wahrheit zu treffen, so bleiben nach jetzigen Gesichtspunkten der Philosophie, in Bezug auf die Erkennbarkeit von Wahrheit, insgesamt drei Möglichkeiten. Entweder Wahrheit lässt sich erkennen, oder eben nicht. Somit können wir sagen „Ich habe die Wahrheit erkannt.“, „Ich bin mir sicher, dass sich Wahrheit erkennen lässt, habe sie aber noch nicht gefunden und
befinde mich deshalb auf der Suche nach Wahrheit.“ oder aber ich vertrete die These, dass sich Wahrheit nicht erkennen lässt. Ausgehend von diesen Positionen haben sich verschiedene philosophische Disziplinen entwickelt. Diese wurden auch schon in der
Antike vertreten. Ich werde mich im Folgenden mit der Position Sextus Empiricus auseinander setzen. Dieser befasst sich in seinem „Grundriß der pyrrhonischen Skepsis“ mit der Position des Suchenden.
Zu Beginn meiner Arbeit werde ich in (II) auf die Grundpositionen Sextus eingehen. Hier werden im Verlaufe des besagten Kapitels zwei Kernthesen hervortreten, die zum einen Einfluss auf das praktische Leben der Menschen nehmen, und zweitens Konsequenzen für die Philosophie verlangen. Den zweiten der beiden Aspekte werde ich in meiner Arbeit jedoch kaum große Beachtung schenken. Ich
werde mich vornehmlich mit den Konsequenzen der ersten These beschäftigen. Dabei wird der Begriff der Erscheinungen eine wichtige Rolle spielen, weswegen ich den Hauptthesen zu eben diesen Erscheinungen Kapitel (III) zukommen lasse. Im Anschluss daran werde ich, ausgehend vom Handlungsbegriff von Katja Maria Vogt, untersuchen, zu welchen Verhaltensweisen der Pyrrhoneer berechtigt ist, ob er entgegen der Behauptung von Sextus Empiricus doch Meinungen vertritt und inwiefern ein praktisches Leben als Pyrrhoneer überhaupt möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- (I) Einleitung
- (II) Positionen Sextus Empiricus
- (II.1) Die Hauptthesen Sextus
- (III) Die zehn Tropen
- (III.1) Die Tropen der Erscheinungen
- (III.2) Der achte Tropus
- (III.3) Der zehnte Tropus
- (IV) Ist praktisches Leben möglich?
- (IV.1) Ein Handlungsbegriff
- (IV.2) Das Leben des Skeptikers nach Sextus
- (IV.3) Praktisches Leben ohne Handlungen?
- (IV.4) Weitere Konsequenzen
- (IV.5) Pyrrhon heute
- (V) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der pyrrhonischen Skepsis, insbesondere mit den Positionen Sextus Empiricus. Sie untersucht die Möglichkeit eines praktischen Lebens als Pyrrhoneer und die Konsequenzen der Skepsis für das menschliche Handeln und Denken.
- Die Hauptthesen der pyrrhonischen Skepsis nach Sextus Empiricus
- Die Anwendung der zehn Tropen auf die Erscheinungen der Welt
- Die Frage, ob ein praktisches Leben als Pyrrhoneer möglich ist
- Die philosophischen und praktischen Implikationen der pyrrhonischen Skepsis
- Die Relevanz der pyrrhonischen Skepsis für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
(I) Einleitung: Die Arbeit stellt die drei möglichen Positionen zur Erkennbarkeit von Wahrheit vor: Wahrheit lässt sich erkennen, Wahrheit lässt sich nicht erkennen, oder man befindet sich auf der Suche nach Wahrheit. Die Arbeit konzentriert sich auf die Position des Suchenden, die durch Sextus Empiricus vertreten wird.
(II) Positionen Sextus Empiricus: Dieses Kapitel untersucht die Hauptthesen von Sextus Empiricus, die sowohl praktische als auch theoretische Konsequenzen für das Leben des Menschen haben. Die Arbeit konzentriert sich auf die praktische Seite, insbesondere auf den Einfluss der Skepsis auf das menschliche Handeln.
(III) Die zehn Tropen: Das Kapitel untersucht die zehn Tropen der pyrrhonischen Skepsis und ihre Anwendung auf die Erscheinungen der Welt. Dabei werden insbesondere der achte und der zehnte Tropus hervorgehoben.
(IV) Ist praktisches Leben möglich?: Dieses Kapitel untersucht die Frage, ob ein praktisches Leben als Pyrrhoneer möglich ist. Ausgehend vom Handlungsbegriff von Katja Maria Vogt wird analysiert, ob der Pyrrhoneer entgegen der Behauptung von Sextus Empiricus doch Meinungen vertritt und inwiefern ein praktisches Leben ohne Handlungen möglich ist.
Schlüsselwörter
Pyrrhonische Skepsis, Sextus Empiricus, Tropen, Erscheinungen, Seelenruhe, praktisches Leben, Handlung, Philosophie, Wahrheit, Skepsis, Zweifel, Gegenargumente, Zurückhaltung.
- Citation du texte
- Andreas Sommer (Auteur), 2008, Ein Leben als Pyrrhoneer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166262