Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Entwicklung der Auflagen von Tageszeitungen
3. Die Abhängigkeit von Auflage und Anzeigengeschäft
3.1 Entwicklung der Kosten
3.2 Entwicklung der Erlöse aus dem Zeitungsverkauf
3.3 Entwicklung der Erlöse aus dem Anzeigenverkauf
4. Klassische Tagespresse unter Druck durch Onlinemedien
4.1. Wandel des Nutzerverhaltens
4.2. Qualitative Entwicklung des Journalismus seit Aufkommen des Internet
4.3. Anspruch an Aktualität
4.4 Gesellschaftliche Stellung und Akzeptanz
5. Konzepte der Verlage zur Absicherung der Tageszeitungen
6. Einschätzung zur weiteren Entwicklung von Tageszeitungen unter dem Einfluss des Internets
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Auflagenentwicklung Tageszeitungen (05.11.2010)
Abbildung 2: Kosten- und Erlösstruktur bei Zeitungen in Prozent (2008)
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Viele Printmedien leiden unter dem Verlust von Lesern. Dabei fällt auf, dass insbesondere die Blätter unter Druck geraten, die durch Aktualität oder durch Spezialisierung die Leserschaft erreichen wollen. Bei der Tageszeitung steht klar die Aktualität im Vordergrund. Der vermeintlich große Widersacher ist schnell identifiziert, das Internet. Denn Bill Gates prophezeite bereits 1990 das Ende der Zeitung für das Jahr 2000.[1]
In dieser Hausarbeit soll neben dem Wettbewerb mit dem Internet die betriebswirtschaftlichen Fakten von Tageszeitungen erörtert werden. Es werden die Zusammenhänge von Reichweite, Auflage, Kosten und Erlösen dargelegt. Es soll geklärt werden, ob Tageszeitungen und deren Verlage crossmediale Geschäftsmodelle entwickeln.
Nach Darlegung der bisherigen Entwicklung wird der Autor zum Abschluss versuchen, einen Ausblick in eine mögliche Zukunft der Tageszeitung zu geben.
2. Entwicklung der Auflagen von Tageszeitungen
In Deutschland wird die Verbreitung aller Medien durch die IVW[2] gemessen. Sie selbst definiert sich wie folgt: „Die IVW ist eine unabhängige Einrichtung, die von den Medienunternehmen, den Werbungtreibenden sowie den Werbe- und Media-Agenturen getragen wird. Ihr Zweck ist die Bereitstellung valider Daten für die Leistungskontrolle von Werbeträgern.“[3] Die IVW lässt somit die Betrachtung aktueller und historischer Auflagezahlen zu.
Im dritten Quartal 2010 wurden nach IVW Angaben durchschnittlich 22,84 Millionen Auflagen von Tageszeitungen pro Quartal verkauft. Dem entgegen wurden 1998 durchschnittlich 29,4 Millionen Exemplare verkauft. Somit beziffert sich der Rückgang der Tageszeitungen in den letzten 12 Jahren auf 22,3%.[4]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Auflagenentwicklung Tageszeitungen[5]
Bei differenzierter Betrachtung der Entwicklung von Medien, Nutzern der Medien und Änderungen im Nutzerverhalten ist die Ursache sinkender Auflagezahlen von Tageszeitungen nicht auf den ersten Blick auszumachen. Dabei ist nicht jede Tageszeitung in gleicher Weise von dem Rückgang betroffen. Am Beispiel der überregionalen Tageszeitungen lässt sich erkennen, dass die Zeitung Welt ihre Auflage in vergangenen 5 Jahren um 10% steigern konnte. Die Frankfurter Rundschau und Neues Deutschland hingegen verzeichnen rückläufige Verkaufszahlen von ca. 20% im selben Zeitraum. Bei anderen, wie z.B. die Süddeutsche Zeitung oder die Frankfurter Allgemeine Zeitung, stagnierten oder sanken die Auflagen in geringen Mengen.[6] Die Zeitung Bild verlor in den vergangenen 10 Jahren rund ein Viertel ihrer Auflage.[7] Diese generelle Entwicklung lässt in der Tat auf Schwierigkeiten der Branche Rückschlüsse ziehen, jedoch scheint, wie am Beispiel der Zeitung Welt zu sehen, dies nicht nur ein Umstand zum Internet abwandernder Leser zu sein.
Die AWA[8] bezeichnet die Probleme der Printbranche als eine Anzeigenkrise. Gleichzeitig betont sie, dass es sich nicht um eine Nutzungskrise der Zeitungen handelt.[9]
3. Die Abhängigkeit von Auflage und Anzeigengeschäft
Tageszeitungen finanzieren sich aus verschiedenen Geschäftsfeldern. Neben dem Verkauf der Zeitungen werden zudem Verkaufsanzeigen und Werbung in den Zeitungen geschaltet. Es bestehen Abhängigkeiten zwischen dem Absatz von Zeitungen und dem Absatz von Anzeigen oder Werbung. Reichweite und Auflage sind hierbei Schlüsselkriterien.
Erstmals überstiegen 2009 die Erlöse aus dem Zeitungsvertrieb die Erlöse aus Anzeigen und Werbung. Bis Anfang des 21. Jahrhunderts galt die Faustregel, dass zwei Drittel der Erlöse aus Werbung und ein Drittel aus dem Zeitungsverkauf stammen. Dieses Verhältnis hat sich nach Angaben des BDZV[10] in Deutschland bereits umgekehrt.[11]
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Abbildung 2: Kosten- und Erlösstruktur bei Zeitungen in Prozent (2008)[12]
3.1 Entwicklung der Kosten
Die von der BDZV veröffentlichte Darstellung der Kostenstruktur von Zeitungen aus dem Jahr 2008 lässt erkennen, dass ca. 50% aller anfallenden Kosten aus der Herstellung und des Vertriebs des Produkts entstehen. Die Kosten für Herstellung und Vertrieb fallen für Onlinemedien gar nicht oder nur begrenzt an.
[...]
[1] Vgl. Koch (2009), S.37
[2] Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.
[3] www.ivw.de
[4] vgl. www.ivw.de
[5] http://www.ivw.de/index.php?menuid=37&reporeid=10#tageszeitungen (05.11.2010)
[6] vgl. www.meedia.de
[7] vgl. Koch (2009), S.38
[8] Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse
[9] vgl. AWA (2009),S.1
[10] Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V.
[11] vgl. www.bdzv.de
[12] http://www.bdzv.de/schaubilder+M5040d71e30b.html (15.11.2010)