Queer bedeutet, abgrenzbar sein, konfrontieren, herausfordern, eine Gegenreaktion provozieren und selber eine darstellen und genau darum soll es gehen in diesem Essay mit der Fragestellung ‚beabsichtigte Gott in seiner ‚Queere‘ Schöpfung ein heterogenes Ensemble?‘. Die Schöpfungserzählung bewegt unsere Welt, solange sie besteht. Sie hat immer wieder zu unterschiedlichen Interpretationen geführt. Es ist ein Versuch Gottes Absichten in der Schöpfung herauszufiltern, sie zu hinterfragen um weitere mögliche Absichten zu entdecken, die bis dato unausgesprochen blieben. Es ist ein interessanter Versuch und hoffe auch fündig zu werden. Foucault spricht von einem heterogenen Ensemble, das unser ständiger Begleiter ist. Dieses heterogene Ensemble besteht seit der Schöpfung, es funktioniert sehr gut und hat sich zur Normativität entwickelt, sich in verschiedenen Bereichen ausgebreitet, es umfasst Institutionen, Denkstrukturen und Wahrnehmungsmuster. Den meisten Menschen ist vermutlich nicht bewusst, dass wir in einer heteronormativen Welt leben.
Ein kleines Beispiel dazu? Einem Mädchen zu sagen, dass es später einmal einen tollen Mann finden wird, oder das Farbe Rosa für Mädchen und Blau für Jungen gedacht ist fällt unter den Sammelbegriff Heteronormativität.
Natürlich ist es nicht so leicht Gottes Absichten in seiner ‚Queere‘ Schöpfung herausfinden, doch möchte ich es probieren, einerseits durch Zerlegung der Texte, andererseits mit gezielter Fragestellung, indem ich andere Kulturen und Meinungen anderer Personen einfließen lasse, um damit zu begründen, dass auch andere Absichten herauszulesen sind. Unterstreichen möchte ich, dass dieses Essay nicht auf alle Verschränkungen eingehen kann und nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erfüllt.
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- Kurt Gewessler (Author), 2022, Beabsichtigte Gott in seiner "Queere" Schöpfung ein heterogenes Ensemble?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1665788