Deutschland gilt seit langem als Einwanderungsland. Die jüngsten Zuwanderungsbewegungen – primär aus Syrien seit 2015 und aus der Ukraine seit 2022 – haben die Heterogenität in den Klassenzimmern weiter verstärkt. In internationalen Vergleichsstudien wie PISA zeigte die Bildungsforschung erstmals deutlich, in welchem Ausmaß Migration die deutsche Schülerschaft prägt und welche strukturellen Probleme damit verbunden sind. So verdeutlicht etwa der Rückgang der Lesekompetenz deutscher Schüler – insbesondere seit 2015 – welchen Einfluss die Migrationsbewegung auf das deutsche Schulsystem hat. Migration
ist dabei nicht die alleinige Ursache dieser Entwicklung, sondern macht bereits bestehende Defizite sichtbar und verschärft sie. In der postmigrantischen Gesellschaft, in der Migration nicht als abgeschlossene Phase, sondern als dauerhafte Normalität gilt, sind Bildung und Erziehung damit doppelt gefordert: zum einen als Krisenlösungsinstanz zur Sicherung gesellschaftlicher Integration, zum anderen als besonders betroffener Bereich.
Bildungsmanagement steht auf schulischer und politischer Ebene vor der Aufgabe, Lösungen zu entwickeln, die Chancengleichheit sichern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Diese Arbeit untersucht deshalb die integrationsbedingten Herausforderungen im deutschen Bildungssystem und welche Handlungsmöglichkeiten sich daraus für das Bildungsmanagement ergeben.
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- Tobias D. Ueckert (Auteur), 2025, Bildungsmanagement in der postmigrantischen Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1665900