Aufgrund der hybriden Erzählstruktur, intertextuellen Bezügen, der Verwendung von visuellen Darstellungen sowie der Integration von historischem Wissen verschwimmen räumliche und zeitliche Grenzen in Sebalds Werken.
Einflussgebend soll, so der Wissenschaftsdiskurs, Walter Benjamin für Sebalds fragmentarischen Schreib- und Erzählstil gewesen sein. Nicht nur wegen der omnipräsenten Melancholie in Sebalds Texten, sondern auch aufgrund seines Geschichtsbegriffs.
In "Die Ringe des Saturn" wird das Gemälde Rembrandts "Die Anatomie des Dr. Tulp" als erste doppelseitige Abbildung eingeführt und vom Erzähler hinsichtlich einer authentischen Darstellung kritisch kommentiert. Insofern soll in dieser Arbeit der Forschungsfrage nachgegangen werden, inwiefern sich in dieser Darstellung Bezüge zu Benjamins Ausführungen hinsichtlich seines Geschichts-, Melancholie- und Allegorieverständnisses finden lassen.
Dafür wird im ersten Kapitel zunächst Sebalds Erzählstil sowie die Einflüsse durch Walter Benjamin in den für diese Arbeit zentralen Merkmalen aufgegriffen, im Anschluss daran erfolgt eine pointierte Darstellung des Geschichtsbegriffs Benjamins, bevor zuletzt die gewonnenen Erkenntnisse auf die Darstellung des Gemäldes "Die Anatomie des Dr. Tulp" angewandt werden.
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- Anonym (Author), 2024, Walter Benjamins Geschichtsbegriff als allegorische Visualisierung in W.G. Sebalds "Die Ringe des Saturn" durch die Darstellung von Rembrandts Gemälde "Die Anatomie des Dr. Tulp", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1667047