Fast kein anderer Text der christlichen Literatur wurde öfter zitiert und ausgelegt, so dass es sich in Anbetracht der niederschmetternden Quantität an Literatur über die Bergpredigt etwas schwieriger gestalten lässt neue Forschungsimpulse liefern zu wollen. Überdies habe ich den Fokus dieser Arbeit deshalb enger fassen müssen, weil es nicht gelingen kann sämtliche Aspekte der Bergpredigt in einer Hauptseminararbeit abzuhandeln.
Herausheben möchte ich deshalb vier Schwerpunkte: Während die hermeneutischen Einleitungsfragen der historisch-kritischen Betrachtung Rechnung tragen und versuchen wollen die Ebene des historischen Jesus und des Verfassers zum umreißen, wird der zusammenfassende Abriss über die zwei besonders herausstechenden Elemente der Bergpredigt, die Seligpreisungen und die Antithesen, eine zusammengefasste Programmatik verdichten. Schließlich bildet die Verdichtung ein geeignete Basis den ethischen Deutungskanon der Bergpredigt auszubreiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einleitungsfragen zum Matthäusevangelium und der Bergpredigt
- Autor, Abfassungszeit, -ort und Adressaten
- Quellen
- Aufbau
- Theologische Betrachtung der Bergpredigt
- Die Seligpreisungen (Mt 5,3-12) als Auftakt der Bergpredigt
- Die Torakritik Jesu in den Antithesen
- Die Legitimationsfrage
- Zur Form der Antithesen
- Der Inhalt der Antithesen
- Ergebnis der inhaltlichen Prüfung auf Antithetik der Thesen
- Auslegungstypen, Praxis und Realität
- Die Bergpredigt als erfüllbare Forderung (schwärmerisch)
- Die Bergpredigt als Gesetz und Evangelium (lutherisch)
- Der religionsgeschichtliche Horizont der Bergpredigt (historisch-kritisch)
- Die Bergpredigt unter dem Einfluss dialektischer Theologie
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bergpredigt im Matthäusevangelium, einem der bedeutendsten Texte der christlichen Literatur. Sie strebt danach, ein tieferes Verständnis für die Bergpredigt im Kontext ihrer Entstehung und Rezeption zu gewinnen, indem sie historische und theologische Aspekte beleuchtet.
- Die historische Einordnung der Bergpredigt im Kontext des Matthäusevangeliums
- Die theologische Bedeutung der Seligpreisungen und Antithesen in der Bergpredigt
- Die verschiedenen Auslegungstypen der Bergpredigt in der Geschichte
- Die Bedeutung der Bergpredigt für die ethische Praxis des christlichen Lebens
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Arbeit und erläutert die Schwerpunkte der Untersuchung. Kapitel zwei befasst sich mit den Einleitungsfragen zum Matthäusevangelium und zur Bergpredigt, wobei Autor, Abfassungszeit, -ort und Adressaten sowie die Quellen des Textes analysiert werden. Kapitel drei widmet sich der theologischen Betrachtung der Bergpredigt, mit besonderem Fokus auf die Seligpreisungen und die Torakritik Jesu in den Antithesen. Das vierte Kapitel beleuchtet verschiedene Auslegungstypen der Bergpredigt, darunter die schwärmerische, die lutherische, die historisch-kritische und die dialektische Perspektive. Die Arbeit schließt mit einer Schlussbetrachtung, in der die Ergebnisse zusammengefasst und reflektiert werden.
Schlüsselwörter
Matthäusevangelium, Bergpredigt, Seligpreisungen, Antithesen, Torakritik, Auslegungstypen, christliche Ethik, historische Einordnung, theologische Bedeutung, historische Jesusforschung
- Arbeit zitieren
- Oliver Siegemund (Autor:in), 2010, Die Bergpredigt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166712