Im Frankreich des 18 Jahrhunderts zurzeit des strengen Ancien Régimes war es für die Gesellschaft nicht Kritik an der herrschenden Gesellschaftsform zu äußern. Die drei Ständegesellschaft erlaubte es dem Adel seine Privilegien auf Kosten seiner Untertanen auszunutzen.
Der Autor Caron de Beaumarchais versucht dieser ungleichen Verteilung von Machtverhältnissen literarisch entgegenzuwirken und kritisiert mit seinem Theaterstück "Le Mariage ou La folle journée" den Machtmissbrauch des Adels. Mit den Mittel der italienischen Comédie dell' arte bringt er seine Komödie auf die Bühne der Comédie française und revolutioniert damit nicht nur die vorherrschende Darstellungsform des antiken Theaters auf der Bühne, sondern lässt auch die kommende Französische Revolution im Jahr 1789 in Frankreich anklingen. Diese Form der Gesellschaftskritik verpackt in einer Komödie ist bezeichneten für das Siècle de Lumières in Frankreich des 18.Jahrhunderts. Vor diesem Hintergrund wird in der Arbeit der Frage nachgegangen : Inwiefern prangert Beaumarchais in "Le Mariage de Figaro" die Ungerechtigkeiten und Privilegien des Adels an und stellt zugleich den Witz und die Intelligenz des Dieners Figaro als Mittel des Widerstands gegen den Machtmissbrauch des Grafen Almaviva heraus?
Im ersten Tiel liegt das Hauptaugenmerk auf der Kritik an den Adelsprivilegien, gefolgt von der Analyse der Figuren Suzanne und Figaro als Verkörperung bürgerlicher Intelligenz. Anschließend wird die Komödie als Mittel der gesellschaftlichen Kritik betrachtet, wobei insbesondere Sprachwitz, Ironie und Maskerade näher betrachtet werden.
Im Fazit werden die Ergebnisse der Analyse diskutiert, um die historische und gesellschaftsrelevante Funktion des Stücks kurz vor der Revolution in Frankreich zu beleuchten.
- Arbeit zitieren
- Natalie Paggel (Autor:in), 2025, Theater und Gesellschaftskritik. Beaumarchais' "Le Mariage de Figaro" im Kontext des französischen 18. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1667984