Wie kaum andere haben Bloch und Sartre die Philosophie des 20. Jahrhunderts geprägt. Dies in solchem Maße, dass man vermuten konnte, beide zusammen hätten Mustergültiges, Unübertreffliches, kurzum: ein Nonplusultra geschaffen. Zweifellos waren Existenzialismus und (Neo-)Marxismus maßgebend und richtungsweisend für das zeitgenössische Denken und Verhalten. Wobei auffällige Parallelen und Affinitäten zwischen den Lebenswerken von Bloch und Sartre nicht zu übersehen sind, wogegen nur wenige markante Unterschiede ins Gewicht fallen. – Im Mittelpunkt steht dabei der Begriff Freiheit – Dreh- und Angelpunkt bei Sartre – während Bloch in der Freiheit, genauer: im Reich der Freiheit, sogar den Sinn der Geschichte erkennt. Sartre bekannte sich ab 1960 zum Marxismus als „unübertrefflicher Philosophie unserer Zeit“, kehrte aber ab ca. 1972 zu früheren Auffassungen zurück. – Die Frage, ob Bloch und Sartre in ihren Lebenswerken auch eine „Welterklärung“ gelungen ist, kann man nur angehen, wenn man die vielgestaltigen Neuentwicklungen berücksichtigt, die nach ihrem Tod (1977 bzw. 1980) eingetreten sind. Wozu natürlich auch das kolossale Aufkommen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz zu rechnen ist. Ohne KI scheinen umfassende Erklärungen kaum noch möglich zu sein.
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- Klaus Robra (Author), 2025, Bloch und Sartre: das non plus ultra?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1668061