Die demographische Entwicklung zeigt weltweit seit den letzten Jahrzehnten eine verstärkte Tendenz weg von einer Industrie- und hin zu einer Wissensgesellschaft. Damit verbunden steigt die Wichtigkeit der intellektuellen Werte wie Ausbildung, Erfahrung und Know-how stetig an. Dies wird verstärkt durch den Trend der Abkehr von einer Industriewirtschaft, begleitet von einem gleichzeitigen Aufblühen einer wissensbasierten Dienstleistungswelt. Innovationen, Forschungen und Entwicklungen, sowie immaterielle Werte nehmen an Bedeutung permanent zu. Sie bilden oftmals die Basis für einen langfristigen Erfolg und für die Erreichung, sowie Sicherung eines entsprechenden Wettbewerbsvorteils. So haben jährliche Inves-titionen von kleinen und mittleren Unternehmen in F&E, sowie die Anzahl der damit verbundenen Patentanmeldungen in der Hochtechnologiebranche, in Österreich in den letzten zehn Jahren eine Verdoppelung erfahren. Dies sorgt für einen nachhaltigen Know-how- und Wissensaufbau, eine Steigerung der Wirtschaftsleistung und die notwendigen technologischen Impulse.
Die Finanzierung von technologiegetriebenen Unternehmen, Projekten und F&E verharrt in den traditionellen, fremdfinanzierten Strukturen. Alternative Finanzierungsarten, wie Equity-Finanzierung durch Business-Angels oder Venture Capital sind im deutschsprachigen Raum anteilsmäßig weit hinter dem europäischen Durchschnitt. Finanzierungsvarianten auf Basis des bei KMU oftmals reichlich vor-handenen immateriellen Vermögens, insbesondere auf Basis der Rechte aus dem geistigen Eigentum, befinden sich noch in den ersten Entwicklungsschritten. Erteilte Patente können sowohl aus einer rechtlichen Begründung heraus, als auch aus wirtschaftlichen Überlegungen ohne Probleme, als Sicherheit für einen Investor dienen. Landes- und staatliche Fördereinrichtungen unterstützen diese Möglichkeit massiv und versuchen, speziell Kapital für Equityaufbau selbst anzubieten oder Investoren zu vermitteln. Auf Seiten der Kreditfinanzierung bieten sich hier vielfältige Möglichkeiten für Banken an. Ein Geschäftsmodell zur Fremdfinanzierung auf Basis von Patenten, wurde erst von wenigen Kapitalgebern angeboten, was einerseits auf mangelnde Kenntnis der innovativen Hochtechnologiebranche und dem Fehlen eines akzeptierten Bewertungsverfahrens von Patenten zurückzuführen ist. Diese Gesamtsituation führt dazu, dass erheblicher Kapitalbedarf in technologiegetriebenen KMU entstanden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation
- Ziele der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Intellectual Property
- Immaterielles Vermögen
- Gewerbliche Schutzrechte
- Patentschutz
- Markenschutz
- Designschutz
- Wert und Bewertung von Intellectual Property Rights
- Bedeutung von Intellectual Property in Unternehmen
- Erhöhung des Unternehmenswertes durch Intellectual Property
- Alternative Verwertungen von Intellectual Property
- Bilanzierung von Intellectual Property
- Unternehmensgesetzbuch
- International Financial Reporting Standards
- United States Generally Accepted Accounting Principles
- Problematik bei der Bewertung von Intellectual Property
- Möglichkeiten der Bewertung von Intellectual Property
- Bewertungsansatz einzelner Patente
- Bewertung des gesamten immateriellen Vermögens
- Geschäftsmodelle der Intellectual Property
- Wertschöpfungskette im Geschäftsmodell
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der innovativen Unternehmensfinanzierung für technologieintensive KMU, Start-Ups und Spin-Off Unternehmen mittels Intellectual Property, Patenten und Markenrechten. Ziel ist es, die Bedeutung von Intellectual Property für die Finanzierung von technologiegetriebenen Unternehmen aufzuzeigen und alternative Finanzierungsmodelle zu beleuchten.
- Die Bedeutung von Intellectual Property als strategisches Asset für technologieintensive Unternehmen
- Die Bewertung von Intellectual Property und die Herausforderungen bei der Bilanzierung
- Alternative Finanzierungsmodelle für technologieintensive Unternehmen, die auf Intellectual Property basieren
- Die Rolle von staatlichen Förderungen und Finanzierungsinstitutionen bei der Unterstützung von technologiegetriebenen Unternehmen
- Die Entwicklung eines Geschäftsmodells für die Fremdfinanzierung von technologieintensiven Unternehmen auf Basis von Patenten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation und die Ziele der Arbeit dar. Kapitel 2 befasst sich mit dem Begriff des Intellectual Property und den verschiedenen Formen gewerblicher Schutzrechte wie Patenten, Marken und Designs. Kapitel 3 beleuchtet die Bedeutung von Intellectual Property für Unternehmen, die Herausforderungen bei der Bewertung und Bilanzierung sowie alternative Verwertungsmodelle.
Schlüsselwörter
Intellectual Property, Unternehmensfinanzierung, Technologieintensive KMU, Start-Ups, Spin-Off Unternehmen, Patente, Markenrechte, Bewertung, Bilanzierung, Finanzierungsmodelle, staatliche Förderungen, Geschäftsmodelle.
- Citation du texte
- BSc Thomas Holzschuh (Auteur), 2011, Innovative Unternehmensfinanzierung für technologieintensive KMU, Start Up und Spin-Off Unternehmen mittels Intellectual Property, Patenten und Markenrechten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166909