In der heutigen Informations- und Mediengesellschaft sind wir fast den ganzen Tag von Medien umgeben und müssen mit ihnen umgehen können. Durch unsere individuelle Lebensgestaltung nutzen wir sie jedoch vollkommen unterschiedlich.
In diesem Zusammenhang hat der Begriff der Medienkompetenz in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Doch was genau zeichnet einen medienkompetenten Menschen aus? Ist jemand, der einen Computer mit Internetanschluss besitz, aber keinen Fernseher hat und keine Zeitung liest, medienkompetenter als jemand mit Fernseher und Zeitung, der noch nie im Internet war? Da jeder Einzelne täglich mit Medien umgeht, stellt sich die Frage, ob wir nicht alle medienkompetent sind und ob sich unter diesen Bedingungen überhaut eine allgemeingültige Aussage über den kompetenten Umgang mit Medien machen lässt.
An diesen Beispielen wird deutlich, wie komplex und vielseitig das Thema ist, und dass die folgenden Seiten jediglich ausreichen werden, einen Einblick in das Thema ,Medienkompetenz’ zu geben. Dabei möchte ich mich näher mit der gesellschaftlichen und individuellen Bedeutung eines kompetenten Umgangs mit Medien beschäftigen.
Ziel meiner Arbeit ist es herausfinden, ob es heute für jeden und für die Gesellschaft „überlebenswichtig“ ist mit Medien kompetent umgehen zu können. Mich interessiert hierbei besonders, ob es für einen medienkompetenten Menschen „einfacher“ ist, sich in die Gesellschaft zu integrieren und in ihr zu agieren. In diesem Zusammenhang ist für mich von Bedeutung, ob das Erlernen von Medienkompetenz heute als automatischer oder eher initiierter Lernprozess zu verstehen ist.
Am besten lässt sich dieser Lernprozess an Kindern verdeutlichen, da sie besonders in den ersten Lebensjahren bei jedem Kontakt mit Medien „Neuland“ betreten. So lässt sich leichter nachvollziehen, was sie sich selbst „beigebracht“ haben und was ihnen beigebracht wurde.
Kindliche Lebenswelten sind heute jedoch sehr unterschiedlich und es gibt nur wenige Gemeinsamkeiten. Eine Konstante, mit der zwangsläufig alle Kinder schon sehr früh in Berührung kommen und die sie den Rest ihres Lebens begleiten wird, ist Werbung. Da Werbung durch Medien verbreitet wird, ist Werbekompetenz in gewissem Sinne auch Medienkompetenz.
Analog zur Medienkompetenz ist mir hierbei wichtig herauszufinden, ob es werbekompetente Menschen gesellschaftlich gesehen „einfacher“ haben, als Nichtwerbekompetente.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Pädagogik und Medien - Medienpädagogik
- Sozialisation und Medien
- Kindheit als Sozialisationsinstanz
- Mediale Kindheit – kindliche Medienwelten
- Medienpädagogik
- Konzepte der Medienpädagogik
- Medienkompetenz
- Konzept und Dimensionen der Medienkompetenz
- Herkunft und Positionierung des Kompetenztheorems
- das gesellschaftlich handlungsfähige Subjekt als normative Rahmenidee
- Medienkompetenz als integrierende Theorieperspektive
- Medienkompetenz als gesellschaftliche Lernaufgabe
- Möglichkeiten und Grenzen der Medienkompetenz
- Werbekompetenz
- Kinder und Werbung
- Kinder als Zielgruppe der Werbung
- Werbeinhalte als Sozialisationsfaktoren
- Werbe- und Inszenierungskompetenz kindlicher Lebenswelten
- Rezeptionsstudie zur Medienkompetenz bei Kindern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Medienkompetenz als gesellschaftliche und individuelle Schlüsselqualifikation, insbesondere im Kontext der Entwicklung von Werbekompetenz bei Kindern. Sie zielt darauf ab, herauszufinden, ob Medienkompetenz heute für jeden und für die Gesellschaft „überlebenswichtig“ ist und ob ein medienkompetenter Mensch „einfacher“ in die Gesellschaft integriert werden kann. Darüber hinaus wird der Lernprozess von Medienkompetenz betrachtet, wobei der Schwerpunkt auf Kinder gelegt wird, die „Neuland“ bei jedem Kontakt mit Medien betreten.
- Medienkompetenz als gesellschaftliche und individuelle Schlüsselqualifikation
- Entwicklung der Werbekompetenz bei Kindern
- Sozialisation und Medien
- Medienpädagogik und ihre Konzepte
- Kinder als Zielgruppe der Werbung und die Rolle von Werbeinhalten in der Sozialisation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Medienkompetenz ein und beleuchtet die Bedeutung des Themas in der heutigen Informationsgesellschaft. Sie stellt die Frage, was genau Medienkompetenz ausmacht und ob jeder Einzelne aufgrund des täglichen Umgangs mit Medien bereits als medienkompetent gilt. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die gesellschaftliche und individuelle Bedeutung eines kompetenten Umgangs mit Medien zu untersuchen, insbesondere im Kontext der Werbekompetenz bei Kindern.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Pädagogik und Medien, insbesondere mit der Medienpädagogik. Es werden die historischen Verbindungen zwischen Medien und menschlicher Kultur sowie der Einfluss von Medien auf die Sozialisation hervorgehoben. Der Schwerpunkt liegt auf der Rolle von Medien als Sozialisationsinstanz, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, und dem Einfluss von Medien auf die kognitive Entwicklung von Werten, Normen und Anschauungen. Die enge Verknüpfung von Pädagogik und Medien wird aufgezeigt, wobei das Spannungsfeld zwischen pädagogischen Vorstellungen und der medialen Darstellung von „Gut und Richtig“ deutlich gemacht wird.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der Medienkompetenz. Es werden Definition, Dimensionen und Herkunftsgeschichte des Kompetenztheorems erläutert. Zudem wird die Bedeutung des gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekts als normative Rahmenidee dargestellt und Medienkompetenz als integrierende Theorieperspektive betrachtet. Abschließend werden Möglichkeiten und Grenzen der Medienkompetenz aufgezeigt.
Das vierte Kapitel fokussiert auf das Thema Werbekompetenz. Es werden die besonderen Herausforderungen für Kinder im Umgang mit Werbung behandelt, indem Kinder als Zielgruppe der Werbung und Werbeinhalte als Sozialisationsfaktoren betrachtet werden. Der Abschnitt beleuchtet die Werbe- und Inszenierungskompetenz kindlicher Lebenswelten und befasst sich mit einer Rezeptionsstudie zur Medienkompetenz bei Kindern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Medienkompetenz, Werbekompetenz, Sozialisation, Medienpädagogik, Kindheit, Informationsgesellschaft, gesellschaftliche Schlüsselqualifikation, Kinder als Zielgruppe der Werbung, Werbeinhalte als Sozialisationsfaktoren, Medien als Sozialisationsinstanz, Kompetenztheorie, Handlungsfähigkeit und Rezeptionsstudie.
- Quote paper
- B.A. Liane Giese (Author), 2006, Medienkompetenz als gesellschaftliche und individuelle Schlüsselqualifikation am Beispiel der Entwicklung der Werbekompetenz bei Kindern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166960