Auszuge aus der Einleitung:
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Das Thema in eine Frage umformuliert lautet wie folgt:
„Ist Mills Freiheitsbegriff die Auflösung des Dilemmas des bestehenden Spannungsverhältnisses zwischen Theorie und Praxis bei Kant hervorgerufen durch die Problematik über die Vorstellung der Existenz einer absoluten Moral und der entscheidende Schritt zum modernen Freiheits-, Staats- und Demokratieverständnis?“
Die Vermutung, welche Anlass zu dieser Arbeit ist, ist ein klares „Ja“ auf die eben gestellte Frage. Habermas sagt im Zusammenhang zu dieser Entwicklungslinie, deren Teil beide Autoren sind: „Die Pointe dieser Überlegung[en] ist die Vereinigung von praktischer Vernunft und souveränen Willen, von Menschenrechten und Demokratie.“ Die dem Autor im Vorfeld dieser Arbeit bekannte Literatur, nährte die Annahme, dass vielleicht Mills weiter Freiheitsbegriff, das entscheidende „Puzzleteil“ ist, welches die aufgeklärte Staats- und Moraltheorie eines Kant, nach heutigen Maßstäben sinnvoll erweitert und vor dem Missbrauch aufgrund konzeptioneller Schwächen schützt und somit zur entscheidenden Wende, vor allem im gesellschaftlichen Verständnis , über den Liberalismus hin zum heutigen Demokratieverständnis führt. Diese Annahme wird anhand ausgewählter Literatur untersucht."
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Zur „Fragestellung“ und thematischen Relevanz.
- Aufbau der Arbeit
- Zeitlich-historische Einordnung
- Auswahl der Literatur
- Die Theorie: Das Verhältnis von Freiheit, Gesellschaft und Moral
- Einleitung zum Hauptteil
- Kant: Freiheit und Vernunft
- Mill: Freiheit und Gesellschaft
- Kurzfazit I (a)
- Moral und Glück/Glückseligkeit
- Kant und die Moral
- Mill und das Glück des Einzelnen
- Kurzfazit I (b)
- Die Praxis: Politik/Staat/Recht und Gesetz
- Einleitung
- Kant: Gesetz und Vernunft
- Mill: „On Representative Government“
- Kurzfazit II
- Ergebnisse, Thesen, Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das Spannungsverhältnis zwischen Kants Vorstellung einer absoluten Moral und objektiven Vernunft und der praktischen Umsetzung dieser Ideen in der Staatsphilosophie. Ziel ist es, die durch dieses Spannungsfeld entstehenden Probleme zu identifizieren und die Auflösung dieses Dilemmas durch Mills Freiheitsbegriff zu untersuchen. Die Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, ob Mills erweiterter Freiheitsbegriff den entscheidenden Schritt zum modernen Freiheits-, Staats- und Demokratieverständnis darstellt.
- Kants Philosophie der absoluten Moral und objektiven Vernunft
- Die Probleme der praktischen Umsetzung von Kants Ideen in der Staatsphilosophie
- Mills Freiheitsbegriff als möglicher Lösungsansatz
- Der Einfluss von Mills Freiheitsbegriff auf das moderne Freiheits-, Staats- und Demokratieverständnis
- Die Verbindung von praktischer Vernunft und souveränem Willen im Kontext von Menschenrechten und Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erklärt ihre Relevanz. Zudem wird die Arbeitshypothese erläutert und der Aufbau der Arbeit skizziert. Das zweite Kapitel analysiert das Verhältnis von Freiheit, Gesellschaft und Moral aus der Sicht von Kant und Mill. Dabei werden die beiden Philosophen im Hinblick auf ihre Freiheitskonzeptionen und ihre Vorstellungen von Moral und Glück verglichen. Das dritte Kapitel widmet sich der praktischen Umsetzung der philosophischen Ideen in der Politik, dem Staat und dem Recht. Hier werden insbesondere Kants Konzept von Gesetz und Vernunft und Mills Schrift „On Representative Government“ im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf das Staats- und Gesellschaftsmodell untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind Kant, Mill, Freiheit, Vernunft, Moral, Gesellschaft, Politik, Staat, Demokratie, Liberalismus, Aufklärung, Menschenrechte, und die Verbindung von praktischer Vernunft und souveränem Willen.
- Citar trabajo
- Saltan Gindulin (Autor), 2010, Kants objektive Vernunft im Diskurs mit Mills weitem Freiheitsbegriff , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167029