Mangelnde Arbeitszufriedenheit stellt für die bayerische Sozialwirtschaft trotz stinnstiftender Tätigkeit ein zentrales Problem dar. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass insbesondere die Qualität von Führung entscheidenden Einfluss auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden hat. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Fallstudie den Zusammenhang zwischen Führungsstil und Arbeitszufriedenheit in diesem Sektor.
Theoretisch stützt sich die Untersuchung auf klassische Führungsstilansätze (u.a. von Lewin oder Blake & Mouton) sowie auf Theorien der Motivation und Arbeitszufriedenheit (u.a. die Bedürfnispyramide von Maslow, die Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg oder Ansätze der Positiven Psychologie). Empirisch wurde mittels standardisierter Fragebögen („Multifactor Leadership Questionnaire“; „Job Satisfaction Survey“) N = 958 Beschäftigte der bayerischen Sozialwirtschaft befragt. Die Datenauswertung erfolgte durch Korrelationsanalysen nach Pearson, Regressionsanalysen sowie mit t-Tests und einfaktorielle ANOVAs.
Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere der transformationale Führungsstil einen signifikant positiven Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit ausübt und damit als bedeutendster Prädikator gilt. Transaktionale und laissez-faire-orientierte Führung wirken dagegen negativ. Geschlechterspezifische Unterschiede zeigen sich lediglich in einzelnen Facetten der Arbeitszufriedenheit mit geringen Effektstärken, während zwischen Alterskohorten keine signifikanten Differenzen festgestellt wurden.
Die Befunde unterstreichen die Relevanz von beziehungs- und sinnorientierter Führung für die Sicherung von Zufriedenheit und Bindung der Beschäftigten in der Sozialwirtschaft. Daraus ergeben sich praxisrelevante Implikationen für die gezielte Qualifizierung von Führungskräften, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung und Förderung transformationaler Kompetenzen.
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- Michael Reil (Autor), 2025, Führungsstil und Arbeitszufriedenheit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1671002