Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Theoretische und praktische Ansichten
2.1 Bedeutung im Kundenservice
2.2 Bedeutung im Beruf und Unternehmen
3. Soft-Skills
4. Kompetenz
5. Die Arten der Kompetenz
5.1 Personale Kompetenz
5.2 Fachlich-Methodische Kompetenz
5.3 Aktivitäts- und Umsetzungsorientierte Kompetenz
5.4 Sozial-kommunikative Kompetenz
6. Sozial-kommunikative Kompetenz in Führungsstilen
6.1 Autoritärer Führungsstil
6.2 Demokratischer Führungsstil
7. Praxisbeispiel
8. Fazit
Abbildungsverzeichnis
keine Abbildungen enthalten
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Abkürzungsverzeichnis
keine Abkürzungen enthalten
1. Einleitung
Heute machen diejenigen nur noch selten Karri ere, die allein mit uberqualifiziertem Fachwissen glanzen. Einzelkampfer und „reine" Fachberater sind in der Wirtschaft mittlerweile nicht mehr so gefragt. Immer wieder beklagen Unternehmen, dass es fachlich gut ausgebildeten Bewerbern zum Beispiel an sozial-kommunikativer Kompetenz mangelt.1
Die Bedeutung des Fachwissens ist naturlich nicht zu vernachlassigen: Sie ist ein wichtiges Element im Berufsleben und damit eine primare Voraussetzung, um den Beruf oder die Tatigkeit richtig und ordentlich auszufuhren. „Einen Beruf ausuben heiBt ihn einuben."22 Ohne das Fachwissen können Berufe nicht ausgeführt werden. Jeder Beruf verfügt über ein großes Potenzial an Fachwissen, das der Berufausübende beherrschen und anwenden können sollte.
2. Theoretische und praktische Ansichten
Dennoch reicht die fachliche Kompetenz im Sinne eines ausgeprägten Fachwissens in unserer heutigen Zeit nicht mehr aus. In unserer in Richtung tertiärem Sektor beziehungsweise Dienstleistungssektor gerichteten Wirtschaft besitzen die meisten Berufe überaus viele Kundenkontakte, die ein hohes Maß an sozial-kommunikativer Kompetenz erfordern. Es werden nicht nur Leistungen direkt beim Kunden erbracht, sondern auch Kundengespräche, Verkaufsgespräche und Beratungsgespräche geführt. Aber nicht nur im Bereich Kundenservice spielt dabei die Kompetenz eine Rolle: Innerbetriebliche Prozesse die vor allem in Gruppen, Teams und Abteilungen durchgeführt werden, können in unserer heutigen Zeit oftmals nur noch mit ausreichender Teamfähigkeit und ausgeprägter Zusammenarbeit der Angestellten und Arbeiter erfolgreich stattfinden.
2.1 Bedeutung im Kundenservice
Für den Kunden zählt weniger die Tatsache, dass er als Kunde (Leistungsempfänger) vom Leistungsersteller (Verkäufer, Berater,...) bedient wird oder dass der Leistungsersteller über ein besonderes fachliches Know-How verfügt, sondern viel mehr der individuelle Umgang mit ihm. Die persönliche Eigenschaft des Leistungserstellers im Hinblick auf seinen Charakter, seine persönliche Einstellung und das Umgehen mit seiner Umwelt und der Gesellschaft ist ausschlaggebend. Das sogenannte zwischenmenschliche Verhältnis jeden Individuums gegenüber einem Anderen ist heute mehr gefragt als je zuvor. Aber nicht nur im Kundenservice oder im Moment, in dem der Kunde bedient wird, ist diese Eigenschaft wichtig.
2.2 Bedeutung im Beruf und Unternehmen
Vor allem wird darauf sehr viel Wert innerhalb der Unternehmung gelegt: Beispielsweise soll der Beschäftigte in den innerbetrieblichen Arbeiten (Teamwork, Abteilungen, Gruppenarbeiten,...), von seinen persönlichen Eigenschaften, die er als Individuum mitbringt, geleitet und positiv beeinflusst werden. In die Zusammenarbeit mehrerer Angestellten oder Arbeiter soll die Individualität des einzelnen Charakters einfließen. Das Zusammenarbeiten mehrerer Angestellter soll professionell und kompetent mit zwischenmenschlichen Kontakten und ausreichender Kommunikation gestaltet werden. Heutzutage wird viel Gewicht in die Persönlichkeit des einzelnen Kandidaten gelegt, deshalb legen unternehmerische Personalabteilungen großen Wert auf direkte Bewerbungsgespräche, in denen sie Neuankömmlinge persönlich kennenlernen können.
3. Soft-Skills
Sogenannte Soft-Skills - zu deutsch „weiche Fahigkeiten" - sind fur die Bewerberauswahl im Bereich Personalbeschaffungswesen und besonders für ihren Beruf ausübende Angestellten sehr wichtig und von großer Bedeutung. Unter Soft-Skills versteht man einerseits Schlüsselqualifikationen, wie zum Beispiel persönliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Einstellungen, die dafür sorgen, dass zwischenmenschliche Beziehungen erfolgreich funktionieren.3 Andererseits versteht die Literatur unter dem Begriff das Wissen um den Umgang mit Menschen und Entscheidungen.4 Aber es gibt auch die Auffassung, dass darunter das Potenzial zu verstehen ist, mit dem man gut mit Menschen und deren Handlungsweisen, aber auch gut mit sich selbst umgehen kann. Soft-Skills bezeichnete man vor den 90er Jahren als „soziale Kompetenzen", worunter man aber noch heute die gleichen Faktoren wie Zusammenarbeit, Kommunikation, Konfliktfähigkeit und so weiter versteht. Die moderne Definition zeigt eine neue Einstellung zu diesen Faktoren: Ohne den Nachweis seiner Stärken und Schwächen, der ein Nachdenken über die eigene emotionalen Fähigkeiten zwingend voraussetzt, kann ein Angestellter in Personalgesprächen, Team- und Gruppenarbeiten, ... heute nicht mehr bestehen.5 Der Begriff definiert also alle individuellen Charakteristiken, die einen Menschen als Ganzes ausmachen. Ein wichtiger Bestandteil der Soft-Skills sind die Kompetenzen, wie die sozial-kommunikative Kompetenz, die neben anderen Kompetenzen (der reinen Fachkompetenz) den beruflichen und privaten Erfolg bestimmen.
4. Kompetenz
Eindeutige Definitionen des Begriffs „Kompetenz" lassen sich in der Literatur nicht finden. Die Begriffserklarungen sind sehr vielfaltig und zum Teil sogar sehr unterschiedlich: Kompetenz ist ein viel gebrauchlicher Begriff in unserer Gesellschaft. Es gehort in die personliche Charakteristik jedes Einzelnen. Allgemein versteht man unter „Kompetenz" (von lateinisch competere = zu etwas fahig sein) die Fahigkeit etwas zu tun oder zu erledigen. Also die Moglichkeit einer Person durch ihren Einsatzaufwand etwas zu schaffen oder zu erreichen. Der Begriff „Kompetenz" verkorpert aber auch andere Definitionen wie zum Beispiel:
Ein „Personlichkeitsmerkmal des Individuums und eine Disposition selbstorganisierten Handelns"6 Jedoch ergeben sich auch noch andere Beschreibungen, die in unserem Fall von größerer Bedeutung sind: Die Kompetenz umfasst zum Beispiel alles, was ein Mensch wirklich kann und weiß: Alle Fähigkeiten, Wissensbestände und Denkmethoden, die ein Mensch in seinem Leben erwirbt und ihm zur Verfügung stehen.7 Damit ist Kompetenz nicht nur ein Begriff, sondern ein bedeutendes individuelles Vermögen jedes Einzelnen an Befähigung und Potenzial. Die Leistungsfähigkeit und Erfolge einer Volkswirtschaft beruhen heute auf Kreativität, Innovation und Flexibilität, also vor allem auf menschlichen Potentialen.
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1 Vgl. Moritz, A., Rimbach, F. (2006), S. 7.
2 Dr. phil. Hinrich, M.
3 Vgl. Niermeyer, R. (2006), S. 6.
4 Vgl. Zellweger, H. (2004), S. 13.
5 Vgl. Peters-Kühlinger, G., John, F. (2006), S. 9.
6 Kaltenegger, J. (2008), S. 105.
7 Clement, U., Arnold, R. (Hrsg.) (2002), S. 153.