Die Ansprüche der heutigen Medienwelt an Kinder und Jugendliche werden immer größer und vielfältiger: Während vor zehn Jahren noch nicht einmal jeder fünfte Jugendliche im Alter zwischen 13 und 19 Jahren mindestens einmal in der Woche das Internet genutzt hat, ist das World Wide Web heutzutage nicht mehr aus dem täglichen Leben dieser Altersgruppe wegzudenken. Nahezu in fast jedem Haushalt kann mittlerweile ungehindert gesurft, gemailt und gechattet werden. Hinzu kommen viele weitere Medien, die Einzug in die Kinder- und Jugendzimmer gehalten haben, wie zum Beispiel MP3-Player, Handy, Spielkonsole, eigenes Fernsehgerät, etc.
Aufgrund dieser Ergebnisse stellen sich folgende Fragen: Wie kam es zu dieser Explosion der verfügbaren Medien? Wie binden Jugendliche die verschiedenen Medien in ihr Freizeitverhalten ein? Wie wirkt sich diese veränderte Mediennutzung auf die Sozialisation und Individualisierung junger Menschen aus? Welche Schwerpunkte legen Heranwachsende während ihrer Mediennutzung? Finden sich Jugendliche wirklich in dieser Vielzahl von Medien zurecht? Und inwiefern bestätigen sich die Befürchtungen Mancher, dass das multimediale Leben der heutigen Zeit eine gesamte Generation in die Krise stürzen könnte?
Zur Themenanalyse und zur Rekonstruktion des Jugendfreizeitverhaltens seit 1998 werden mehrere Studien verglichen, wobei die JIM- („Jugend, Information und („Multi-)Media“) und KIM- („Kinder und Medien“) Studien des Medienpädagogischen Forschungsverbandes Südwest (MPFS) den Schwerpunkt bilden. Seit 1998 hat keine andere Studie in Deutschland den jugendlichen Medienkonsum so regelmäßig und detailliert mit einer Grundgesamtheit von mehr als 1.000 Befragten untersucht wie der MPFS.
Ferner werden aber auch die Shell-Jugendstudien in diese Untersuchung mit einbezogen, die seit 1997 erschienen sind, genauso wie die „Giving the Beat“-Studien des kommerziellen Programmveranstalters MTV und seines Eigentümers Viacom. Diese sollen zeigen, wie Medienveranstalter gemäß ihrem Selbstverständnis Jugendszenen definieren, wie sie versuchen in diese Szenen mit Hilfe der Trendforschung einzugreifen und wie sie Jugendszenen beeinflussen wollen.
Die aktuellsten Studien in dieser Arbeit stammen aus dem Jahr 2010. Diese Diplomarbeit wurde im Frühjahr 2010 abgegeben und mit 1,6 am Institut für praxisorientierte Sozialwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen benotet.
Inhaltsverzeichnis
- Anliegen und Methoden der Arbeit
- Freizeitgestaltung Jugendlicher im Wandel seit 1998
- Non-mediale Aktivitäten
- Freizeitbeschäftigungen
- Ideale und Werte
- Mediale Aktivitäten und Geräteausstattung
- Fernsehen
- Computer und Internet
- Mobiltelefone
- Radio und MP3-Player
- Non-mediale Aktivitäten
- Inhalte, Funktionen und Motivationen der Mediennutzung
- Fernsehen
- Dauerbrenner „Daily Soap“
- Der Weg zur Serie
- Computer und Internet
- Social Web - Internet als Lebenswelt
- PC- und Videospiele
- Mobiltelefone
- Radio, MP3-Player und Musiknutzung
- Fernsehen
- Sozialisation Jugendlicher in der Medienwelt
- Identitätsbildung im Multimedia-Zeitalter
- Jugendsubkulturen im Wandel
- Konzept der Bricolage
- Der Weg zum neuen Trend in den Medien
- Entstehung von Trends
- Vom „Core“ zum „Mainstream“
- Beispiele für die Trendentwicklung
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Veränderungen im Freizeitverhalten von Jugendlichen seit 1998 und analysiert den Einfluss der Medien auf die Sozialisation junger Menschen. Im Fokus stehen die Nutzung von Medien wie Fernsehen, Internet, Mobiltelefonen und MP3-Playern sowie die Entwicklung von Trends in der Medienlandschaft.
- Entwicklung des Freizeitverhaltens von Jugendlichen
- Einfluss der Mediennutzung auf die Sozialisation
- Analyse von medialen Inhalten und Funktionen
- Entwicklung von Trends in der Medienlandschaft
- Veränderungen in Jugendsubkulturen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel betrachtet das Freizeitverhalten von Jugendlichen seit 1998, wobei der Fokus auf non-medialen Aktivitäten liegt. Hier werden die wichtigsten Freizeitbeschäftigungen sowie die Werte und Ideale junger Menschen analysiert.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die medialen Aktivitäten von Jugendlichen, einschließlich der Nutzung von Fernsehen, Computer und Internet, Mobiltelefonen sowie Radio und MP3-Playern. Es werden Inhalte, Funktionen und Motivationen der Mediennutzung untersucht.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit der Sozialisation von Jugendlichen in der Medienwelt und beleuchtet die Bedeutung der Medien für die Identitätsbildung, die Entwicklung von Jugendsubkulturen und das Konzept der Bricolage.
- Das vierte Kapitel analysiert die Entstehung und Verbreitung von Trends in der Medienlandschaft, vom „Core“ zum „Mainstream“, und beleuchtet Beispiele für die Entwicklung neuer Trends.
Schlüsselwörter
Jugendliche, Mediennutzung, Freizeitverhalten, Sozialisation, Identitätsbildung, Jugendsubkulturen, Bricolage, Trends, Medienlandschaft, Fernsehen, Internet, Mobiltelefone, MP3-Player, JIM-Studie, KIM-Studie, Shell-Jugendstudie, MTV-Mindset-Studie, Sinus Milieus.
- Citar trabajo
- Sebastian Filipowski (Autor), 2010, Chaos oder alles unter Kontrolle? - Mediennutzung von Jugendlichen im Wandel, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167199