„Ich hab halt einfach drauflos studiert, aber hab überhaupt nicht drüber nachgedacht, was willst du überhaupt später machen(...)“
Während der vorlesungsfreien Zeit diesen Jahres (2010) entstand das dieser Arbeit zugrunde liegende Forschungsinteresse. Erschien das Phänomen der beruflichen Orientierungslosigkeit eines Soziologie-Studierenden im fortgeschrittenen Semester an der Bergischen Universität in Wuppertal(BUW) bis zu diesem Zeitpunkt nicht auf eine breite Personengruppe zu zutreffen, so stellte sich während dieser vorlesungsfreien Zeit doch durch einige Gespräche unter Kommilitonen des Studienganges B.A Soziologie heraus, dass dieses, als zuvor individueller Natur wahrgenommene Problem doch viele Soziologie-Studierende beschäftigt. Denn als zunächst lediglich eine Kommilitonin über ihre Probleme bezüglich ihres Studiums sprach, rückten dann nach und nach weitere Soziologie-Studierende mit ihren Ängsten rund um ihr Studium heraus. Ihre Stimmung, so sagten sie, wäre in den letzten Monaten rapide gesunken. Sie würden nur noch darüber nachdenken, welchen Sinn ihr Studium überhaupt habe, das heisst, was sie mit ihrem Bachelor Soziologie Abschluss im Berufsleben einmal anfangen können. Und während sie darüber nachdenken, würde ihnen immer klarer werden, dass sie so gut wie keine Idee haben, was man als Soziologe überhaupt beruflich machen kann. Eine Soziologiestudentin wählte sogar den Begriff der absinkenden Spirale um ihre aktuelle Situation bezüglich des Studiums zu verbildlichen, denn seit dem sich ihr Studium dem Ende nähert falle sie immer mehr in Depressionen. Zu Beginn des Studiums sei noch alles gut gelaufen, man habe sich einfach keine Gedanken darüber gemacht, was nach dem Studium kommt, wie die berufliche Zukunft einmal aussehen könnte. Vielleicht, so fügte ein Kommilitone hinzu, machen wir uns aber auch einfach nur zu viele Gedanken und sollten das ganze einfach einmal positiver sehen. Komisch aber, so viel einem weiteren Studienkollegen ein, dass sich gerade in unserem Studiengang scheinbar besonders viele Personen mit dem Problem herumschlagen, nicht zu wissen was sie später einmal beruflich
machen möchten. Ob dieses Phänomen tatsächlich „komisch“ ist, als das es für die Tatsache, dass Soziologie-Studierende im Gegensatz zu Studierenden anderer Fachrichtungen vermehrt an beruflicher Orientierungslosigkeit „leiden“, keine trifftigen Gründe gibt, soll im Folgenden behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Gliederung der Arbeit
- 2. Präzisierung des Forschungsgegenstandes
- 2.1 Berufliche Orientierungslosigkeit
- 2.2 Begründung der Wahl der Interviewpartner
- 2.3 Hypothesenauftstellung - Gründe für die berufliche Orientierungslosigkeit
- 2.3.1 Vor dem Studium ist nach dem Abi
- 2.3.2 Das Studium
- 2.3.3 Fazit
- 3. Forschungsdesign
- 3.1 Der Feldzugang
- 3.2 Form der Datengenerierung
- 3.2.1 Das leitfadengestütze Interview
- 3.2.2 Leitfaden
- 3.3 Methode der Datenanalyse
- 3.3.1 Die Sequenzanalyse
- 4. Interpretation
- 4.1 Sequenzen zur Zeit nach dem Abi und vor dem Soziologiestudium
- 4.1.1 Resumé
- 4.2 Sequenzen zur Zeit während des Studiums der Soziologie
- 4.2.1 Resumé
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die berufliche Orientierungslosigkeit von fortgeschrittenen Soziologie-Studierenden an der Bergischen Universität Wuppertal. Ziel ist es, die Gründe für dieses Phänomen zu verstehen und zu erklären. Die Untersuchung basiert auf Interviews mit betroffenen Studierenden.
- Berufliche Orientierungslosigkeit von Soziologiestudierenden
- Ursachen der Orientierungslosigkeit vor und während des Studiums
- Analyse von Interviewdaten zur Identifizierung relevanter Faktoren
- Zusammenhang zwischen Studium und beruflicher Unsicherheit
- Mögliche Erklärungen für das spezifische Auftreten bei Soziologie-Studierenden
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Entstehung des Forschungsinteresses aufgrund von Gesprächen mit Kommilitonen, die über ihre berufliche Orientierungslosigkeit klagen. Es wird die Frage aufgeworfen, ob dieses Phänomen bei Soziologie-Studierenden häufiger vorkommt als bei Studierenden anderer Fachrichtungen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Ursachen dieser Orientierungslosigkeit zu untersuchen und zu analysieren, ob bereits bestehende Theorien auf die spezifische Situation an der Bergischen Universität Wuppertal übertragbar sind. Die Autorin reflektiert ihre eigene Position als Soziologin und betont die Bedeutung der Auseinandersetzung mit diesem Problem.
2. Präzisierung des Forschungsgegenstandes: Dieses Kapitel präzisiert den Begriff der beruflichen Orientierungslosigkeit und begründet die Auswahl der Interviewpartner. Es formuliert Hypothesen zu den Ursachen der Orientierungslosigkeit, sowohl im Hinblick auf die Zeit vor dem Studium als auch während des Studiums. Hier werden potentielle Gründe für die Unsicherheit in Bezug auf die berufliche Zukunft der Studenten erörtert, welche dann in den folgenden Kapiteln genauer untersucht werden.
3. Forschungsdesign: Dieses Kapitel beschreibt das methodische Vorgehen der Studie. Es erläutert den Zugang zum Feld, die Wahl des leitfadengestützten Interviews als Methode der Datenerhebung und die Sequenzanalyse als Methode der Datenanalyse. Die detaillierte Beschreibung des Leitfadens und der methodischen Herangehensweise an die Sequenzanalyse sorgt für Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse.
4. Interpretation: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Sequenzanalyse der Interviews. Es analysiert Sequenzen, die sich auf die Zeit vor und während des Studiums beziehen, um die Ursachen der beruflichen Orientierungslosigkeit zu identifizieren und zu interpretieren. Die Interpretation der einzelnen Sequenzen wird detailliert dargestellt und in den Kontext der gesamten Studie eingeordnet. Die Kapitel fokussieren auf die Resümees der vor und während des Studiums statt auf die einzelnen Sequenzen.
Schlüsselwörter
Berufliche Orientierungslosigkeit, Soziologie-Studium, Qualitative Forschung, Leitfadengespräch, Sequenzanalyse, Berufswahl, Studienverlauf, Hochschulabschluss, Berufsperspektiven, Wuppertal.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie: Berufliche Orientierungslosigkeit von Soziologiestudierenden
Was ist das Thema der Studie?
Die Studie untersucht die berufliche Orientierungslosigkeit von fortgeschrittenen Soziologiestudierenden an der Bergischen Universität Wuppertal. Sie will die Gründe für dieses Phänomen verstehen und erklären.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Studie basiert auf qualitativen Interviews mit betroffenen Studierenden. Als Methode der Datenerhebung wurde das leitfadengestützte Interview gewählt, und die Daten wurden mittels Sequenzanalyse ausgewertet. Der detaillierte Leitfaden und die methodische Herangehensweise an die Sequenzanalyse sind transparent dargestellt.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Studie untersucht die Ursachen der beruflichen Orientierungslosigkeit vor und während des Studiums. Sie analysiert den Zusammenhang zwischen Studium und beruflicher Unsicherheit und sucht nach Erklärungen für das spezifische Auftreten bei Soziologiestudierenden.
Wie ist die Studie aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Gliederung), Präzisierung des Forschungsgegenstandes (berufliche Orientierungslosigkeit, Auswahl der Interviewpartner, Hypothesen), Forschungsdesign (Feldzugang, Datengenerierung, Datenanalyse), Interpretation (Sequenzanalyse der Interviews, Fokus auf die Zeit vor und während des Studiums) und Fazit.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der Sequenzanalyse der Interviews werden im Kapitel "Interpretation" präsentiert. Der Fokus liegt auf den Resümees der Sequenzen zur Zeit vor und während des Studiums, um die Ursachen der beruflichen Orientierungslosigkeit zu identifizieren und zu interpretieren.
Wer sind die Interviewpartner?
Die Studie interviewt fortgeschrittene Soziologiestudierende der Bergischen Universität Wuppertal, die von beruflicher Orientierungslosigkeit betroffen sind. Die Begründung der Auswahl der Interviewpartner ist im Kapitel "Präzisierung des Forschungsgegenstandes" erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie?
Schlüsselwörter sind: Berufliche Orientierungslosigkeit, Soziologie-Studium, Qualitative Forschung, Leitfadengespräch, Sequenzanalyse, Berufswahl, Studienverlauf, Hochschulabschluss, Berufsperspektiven, Wuppertal.
Welche Hypothesen werden aufgestellt?
Die Studie formuliert Hypothesen zu den Ursachen der Orientierungslosigkeit, sowohl für die Zeit vor dem Studium als auch während des Studiums. Diese potentiellen Gründe für die Unsicherheit in Bezug auf die berufliche Zukunft werden im Kapitel 2 detailliert erörtert und in den folgenden Kapiteln untersucht.
Wie wird der Begriff "berufliche Orientierungslosigkeit" definiert?
Eine präzise Definition des Begriffs "berufliche Orientierungslosigkeit" findet sich im Kapitel "Präzisierung des Forschungsgegenstandes".
Welche Schlussfolgerungen zieht die Studie?
Das Fazit der Studie (Kapitel 5) fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und zieht Schlussfolgerungen aus der Analyse der Daten. Es wird ein Resümee der gefundenen Ursachen der beruflichen Orientierungslosigkeit bei den befragten Soziologiestudierenden gegeben.
- Quote paper
- Franziska Klett (Author), 2010, Gründe für die berufliche Orientierungslosigkeit von Soziologie-Studierenden fortgeschrittener Semester an der Bergischen Universität Wuppertal, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167440