[...] Ziel dieser Arbeit sollte es deshalb sein, erstens eine Basis-Definition von
Coaching zu erarbeiten, worauf die unterschiedlichen Ansätze von Coaching
aufsetzen können sowie zweitens, jene Kriterien zu identifizieren, die Systemisches
Coaching charakterisieren und erkennbar machen.
Das Ergebnis der Arbeit soll eine Übersicht über diese charakteristischen
Kriterien sein, welche die Basistheorie sowie das zugrundeliegende Menschenbild
mit den daraus ableitbaren Grundpositionen und Interventionstechniken
beinhaltet. Die Prozessgestaltung, die sich in bestimmten atmosphärischen
Bedingungen für systemische Coaching-Sitzungen manifestiert,
ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil dieser Darstellung.
Die Erarbeitung der „systemischen“ Kriterien basiert ausschließlich auf dem
Studium derzeit vorhandener wissenschaftlicher Literatur zu den Themenbereichen
Coaching, Systemische Therapie sowie Systemtheorie. Da es den
Versuch einer Idealtypologie darstellt, erhebt diese Arbeit keinen Anspruch
auf empirische Überprüfbarkeit des jeweiligen Nutzens bestimmter Methoden
oder Grundhaltungen für den Erfolg von Coaching. Das bedeutet, diese
Arbeit soll weder als Indikator der Marktbefindlichkeit auf diesem Gebiet
verstanden werden, noch als normative Vorgabe für erfolgreiches Coaching,
sondern versucht die systemische Sichtweise der Welt auf die Coaching-
Dienstleistung in idealtypischer und auf theoretischen Ansätzen begründeter
Weise zu übertragen. Ob Systemisches Coaching in seiner „reinsten“ Form
oder nur in Zusammenwirkung unterschiedlicher Methoden am Markt auftritt,
soll und wird in dieser Arbeit nicht behandelt.
Bei dem Versuch, eine Aufstellung von Kriterien für Systemisches Coaching
zu entwickeln, stellte sich heraus, dass seine Wurzeln eine starke Affinität
zur Familientherapie aufweisen, die sich schon relativ früh mit dem systemischen
Ansatz im therapeutischen Umfeld befasst hat. Aus diesem Grund
wird in der vorliegenden Arbeit des öfteren auf systemischfamilientherapeutische
Ansätze einzugehen sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Aufbau der Arbeit
- Coaching
- Abgrenzung zu anderen Beratungsformen
- Systemische Psychotherapie
- Supervision
- Mentoring
- Herkunft und Entwicklung
- Definitionsversuch
- Der Forschungsstand
- Systemisches Coaching
- Historische Wurzeln
- Menschenbilder
- Psychoanalytische Ansätze
- Verhaltenstherapeutische Ansätze
- Humanistische Ansätze
- Systemischer Ansatz
- Grundbegriffe des Systemischen Coachings
- Definition von Systemen
- Unterscheidung zwischen trivialen und komplexen Systemen
- Triviale Systeme
- Komplexe Systeme
- Problemverständnis
- Was ist ein Problem?
- Wie entsteht ein Problem?
- Interventionsverständnis
- Theoretische Grundpositionen
- Berücksichtigung der Autonomie von Systemen
- Berücksichtigung der Eigendynamik von Systemen
- Berücksichtigung der System-Umwelt
- Die Veränderung innerer Konstrukte und Wirklichkeitskonstruktionen
- Wechselseitiger Bezug (strukturelle Koppelung) zwischen individuellen Problemen und interpersoneller Kommunikation
- Kontext- und Prozessgestaltung
- Rahmenbedingungen für die Durchführung eines Systemischen Coachings
- Formaler Vertrag
- Psychologischer Vertrag
- Technische und räumliche Rahmenbedingungen
- Zeitliche Gestaltung
- Arbeit mit dem Team
- Supervision
- Dokumentation
- Ausbildung
- Prozessgestaltung und grundlegende Vorgehensweisen
- Interventionsmethoden
- Beziehungsarbeit
- Muster erkennen – Hypothesen bilden
- Systemisches Fragen
- Das reflektierende Team
- Das Familienbrett
- Reframing
- Positive Konnotation
- Definition und Abgrenzung von Coaching
- Die systemische Sichtweise auf Coaching
- Grundprinzipien und Interventionstechniken des Systemischen Coachings
- Prozessgestaltung und Rahmenbedingungen im Systemischen Coaching
- Die Relevanz der Familientherapie für das Systemische Coaching
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Coaching
- Kapitel 3: Systemisches Coaching
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit verfolgt das Ziel, die charakteristischen Kriterien des Systemischen Coachings zu identifizieren und zu beschreiben. Sie soll eine Basisdefinition von Coaching entwickeln, auf die sich unterschiedliche Coaching-Ansätze stützen können. Außerdem soll die Arbeit die spezifischen Merkmale des Systemischen Coachings herausarbeiten, die es von anderen Coaching-Formen abheben.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung der Arbeit ein und beleuchtet die aktuelle Entwicklung des Coaching-Begriffs. Es zeigt die vielfältigen Interpretationen und die daraus resultierende Verwirrung für potenzielle Klienten auf.
Dieses Kapitel behandelt den Begriff des Coaching im Allgemeinen. Es setzt sich mit der Abgrenzung zu anderen Beratungsformen wie Systemischer Psychotherapie, Supervision und Mentoring auseinander. Außerdem werden die Herkunft und Entwicklung des Coaching sowie verschiedene Definitionsversuche erläutert.
Dieses Kapitel befasst sich mit den historischen Wurzeln des Systemischen Coachings und den verschiedenen Menschenbildern, die in diesem Ansatz eine Rolle spielen. Es erläutert die Grundbegriffe des Systemischen Coachings wie die Definition von Systemen, die Unterscheidung zwischen trivialen und komplexen Systemen, das Problemverständnis und das Interventionsverständnis.
Schlüsselwörter
Systemisches Coaching, Coaching, Systemtheorie, Familientherapie, Interventionstechniken, Grundprinzipien, Menschenbilder, Problemverständnis, Prozessgestaltung, Kontextgestaltung, Rahmenbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Simone Jiszda (Autor:in), 2001, Systemisches Coaching - Identifizierung charakteristischer Kriterien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16747