Bereits 153 Staaten sind Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO), doch Russland, das größte Flächenland der Welt, ist dieser wirtschaftlichen Organisation immer noch nicht beigetreten. Seit 14 Jahren führt Russland Verhandlungen über den WTO-Beitritt. Der Beitrittstermin wurde schon einige Male bekannt gegeben, aber stets verzögerte er sich. Inzwischen sind die wichtigsten Vereinbarungen über Russlands Aufnahme in die WTO abgeschlossen. Nur der letzte entscheidende Schritt fehlt.
In all den Jahren, nach dem Russland die WTO-Mitgliedschaft beantragt hatte, betonte die russische Regierung die Notwendigkeit und die Bedeutung des WTO-Beitritts mit folgenden Argumenten: Fast alle Staaten der Welt sind Mitglieder der WTO, nur Russland ist von der Weltwirtschaft ausgegrenzt. Die Mitgliedschaft in der WTO hilft Handelsbarrieren abzubauen und bringt dadurch Präferenzen für die russische Exportwirtschaft.
Von den russischen Unternehmen, die sich erst ab 2001 intensiver mit dem Thema beschäftigten, wurde dies nicht so positiv gesehen. Sie kritisierten vor allem, dass die russische Wirtschaft auf den WTO-Beitritt noch nicht vorbereit ist. Die Unternehmen argumentierten, dass die WTO-Mitgliedschaft nicht nur den Abbau von Handelsbarrieren bedeutet, sondern gleichzeitig eine Marktöffnung für alle anderen WTO-Mitglieder. Durch den WTO-Beitritt würden mehr Importwaren auf den russischen Markt gelangen. Diese Konkurrenz sei eine große Herausforderung für die russische Wirtschaft. Besser sei es, den WTO-Beitritt so lange zu verschieben, bis die russische Wirtschaft konkurrenzfähig ist, so die Position der russischen Unternehmer.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verlauf der Verhandlungen über den WTO-Beitritt Russlands
- Ziele des WTO-Beitritts Russlands
- Kernbereiche der Verhandlungen über den russischen WTO-Beitritt
- Positionen und Argumentation der russischen Interessensgruppen
- Die Regierung als Vertreter der Politik
- Die Unternehmen als Vertreter der Wirtschaft
- Die Verbraucher als Vertreter der Gesellschaft
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Gründe für Russlands bisher gescheiterten WTO-Beitritt. Die Analyse konzentriert sich auf die Verhandlungen über den Beitritt und die Positionen der wichtigsten Interessengruppen in Russland. Die Arbeit beleuchtet die jeweiligen Interessen und Argumentationen der Regierung, der Unternehmen und der Verbraucher.
- Die Bedeutung des WTO-Beitritts für Russland
- Die Herausforderungen und Chancen des WTO-Beitritts für die russische Wirtschaft
- Die Rolle der russischen Interessengruppen bei den WTO-Verhandlungen
- Die Auswirkungen des WTO-Beitritts auf die russische Politik und Gesellschaft
- Die Herausforderungen bei der Anpassung der russischen Gesetzgebung an die WTO-Normen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor. Kapitel zwei analysiert die Verhandlungen über den WTO-Beitritt Russlands. Dabei werden die offiziellen Ziele der russischen Regierung und die wichtigsten Verhandlungsbereiche beleuchtet. Kapitel drei befasst sich mit den Positionen und Argumentationen der russischen Interessengruppen, insbesondere der Regierung, der Unternehmen und der Verbraucher. Die Interessen und Erwartungen dieser Akteure im Zusammenhang mit dem WTO-Beitritt werden detailliert dargestellt. Das vierte Kapitel fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die Fragestellung der Hausarbeit.
Schlüsselwörter
WTO-Beitritt, Russland, Interessensgruppen, Regierung, Unternehmen, Verbraucher, Handelsbarrieren, Marktöffnung, Exportwirtschaft, Importwaren, Wettbewerb, Gesetzgebung, Investitionen, Streitschlichtung.
- Arbeit zitieren
- Olga Siemers (Autor:in), 2008, Interessensgruppen in Russland im Zusammenhang mit dem WTO-Beitritt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167572