Sparta und Athen, die beiden bedeutendsten und mächtigsten griechischen Poleis im 5. Jhdt. v. Chr., teilen ein grundsätzlich ähnliches Verständnis davon, wer sie sind, und die Liebe zur Freiheit, und dennoch sind sie so verschieden. Der Militärstaat Sparta auf der einen Seite ist eine Aristokratie, deren Vollbürger weithin für Aufopferungsbereitschaft, Mut und Kampfesstärke bekannt sind, und auf der anderen Seite steht das demokratische Athen, das stolz auf seine wunderschönen Bauten und das angenehme Leben ist, das es seinen Bürgern bietet, wobei auch seine militärische Stärke zu würdigen ist. Die einen richten ihr gesamtes Leben darauf aus, die Autonomie ihrer Stadt und die eigene Herrschaft zu sichern; die anderen fühlen sich erst dann frei, wenn sie in ihrer unabhängigen Stadt auch selbst als Individuum zur Geltung kommen und ein luxuriöses Leben führen können. Diese Differenzen und das menschliche Streben nach Macht führen zu einem verheerenden Krieg, der allen Beteiligten nur schadet.
Was können wir für unser Leben also aus der Geschichte lernen?
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- Anonym (Author), 2024, Selbstverständnis und Freiheit bei den Griechen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1675822