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Das Phänomen der Scham und der Blick des Anderen im digitalen Zeitalter

Zur Übertragbarkeit von Sartres Blickkonzept auf digitale Räume und zur Erweiterung seiner Schamtheorie im Kontext sozialer Medien

Titre: Das Phänomen der Scham und der Blick des Anderen im digitalen Zeitalter

Thèse de Bachelor , 2025 , 59 Pages , Note: 1.3

Autor:in: Stella Scholaja (Auteur)

Philosophie - Divers
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Im digitalen Zeitalter hat sich die Struktur sozialer Beziehungen tiefgreifend verändert. Menschen sehen und bewerten einander nicht mehr nur in realen Begegnungen, sondern permanent in digitalen Räumen, in denen Sichtbarkeit zu einer zentralen sozialen Währung geworden ist. Diese Bachelorarbeit untersucht, inwiefern sich Jean-Paul Sartres Konzept des „Blicks des Anderen“ und seine Schamtheorie auf diese neuen Bedingungen übertragen lassen. Sartres Analyse der Objektivierung, Fremdwahrnehmung und existenziellen Scham bildet das Fundament, um heutige Formen digitaler Identität, Selbstinszenierung und Anerkennung zu verstehen.
Die Arbeit zeigt, dass digitale Plattformen wie Instagram oder TikTok eine neue Art des Blicks hervorbringen: den algorithmischen Blick, der Nutzerinnen und Nutzer nicht nur beobachtet, sondern klassifiziert, bewertet und in Rankings übersetzt. Diese Form des Blicks ist weder vollständig menschlich noch anonym, sie erzeugt einen Hybrid aus öffentlicher Sichtbarkeit und maschineller Objektivierung. Dadurch entsteht eine neue Dimension der Scham, die nicht mehr allein aus zwischenmenschlicher Begegnung entsteht, sondern aus der ständigen Möglichkeit, digital gesehen, missverstanden oder verurteilt zu werden.
Anhand existenzphilosophischer Begriffe wie Für-Andere-Sein, Unaufrichtigkeit, Objektwerdung und Freiheitsverlust analysiert die Arbeit, wie soziale Medien das Selbstverständnis des Individuums verändern. Ergänzend dazu wird Goffmans Rollentheorie herangezogen, um die digitale Bühne und die damit verbundene Notwendigkeit permanenter Selbstinszenierung zu beschreiben. Phänomene wie digitale Schönheitsideale, Influencer-Kultur, parasoziale Beziehungen, Cancel Culture und die Rolle künstlicher Intelligenz verdeutlichen, wie tief Sartres Gedanken im Kontext moderner Medien greifen, gleichzeitig aber auch, wo sie erweitert werden müssen.
Die zentrale These lautet: Digitale Räume erzeugen nicht nur neue Formen der Freiheit, sondern vor allem neue Formen der Fremdbestimmung. Der Blick des Anderen ist im digitalen Zeitalter nicht mehr punktuell, sondern allgegenwärtig und mit ihm eine verstärkte Vulnerabilität gegenüber Scham, Bewertung und sozialem Druck. Sartres Theorie bleibt daher hochrelevant, muss jedoch um den algorithmischen Blick ergänzt werden, um die komplexen Mechanismen digitaler Sichtbarkeit zu erklären.

Résumé des informations

Titre
Das Phänomen der Scham und der Blick des Anderen im digitalen Zeitalter
Sous-titre
Zur Übertragbarkeit von Sartres Blickkonzept auf digitale Räume und zur Erweiterung seiner Schamtheorie im Kontext sozialer Medien
Université
University of Hagen  (Kulturwissenschaften)
Note
1.3
Auteur
Stella Scholaja (Auteur)
Année de publication
2025
Pages
59
N° de catalogue
V1676761
ISBN (PDF)
9783389168080
ISBN (Livre)
9783389168097
Langue
allemand
mots-clé
Jean-Paul Sartre Existenzialismus Scham Blick des Anderen Digitale Scham Digitale Selbstinszenierung Soziale Medien Algorithmischer Blick Digitale Objektivierung Intersubjektivität Freiheit und Fremdbestimmung Digitale Identität Anerkennung im Netz Cancel Culture Parasoziale Beziehungen Virtual Identity Algorithmische Macht Digitale Körperbilder Digitale Öffentlichkeit Privatsphäre
Sécurité des produits
GRIN Publishing GmbH
Citation du texte
Stella Scholaja (Auteur), 2025, Das Phänomen der Scham und der Blick des Anderen im digitalen Zeitalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1676761
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Extrait de  59  pages
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