So wie sich auf unserer Erde die Großklimate je nach geographischer Lage verändern zeigt sich in verschiedenen Klimazonen auch eine unterschiedliche, für diese Klimazone typische, Vegetation. Der Einfluss des Klimas, und damit des auf Dauer vorherrschenden Wetters auf die Pflanzendecke der Erde liegt also auf der Hand. Das Klima ändert sich aber lokal, je nach geographischer Breite mehr oder weniger, auch über ein Jahr gesehen und bringt so die uns bekannten Jahreszeiten hervor. Die Pflanzendecke unterliegt auch in diesen kurzzeitigen Klimawechseln einer starken Veränderung. Jede Jahreszeit hat also eine für sie typische Vegetation. Die Veränderung des Bewuchses über ein Jahr ist vor allem in den mittleren Breiten gut zu beobachten. Dort sind die Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede der verschiedenen Jahreszeiten am größten, diese zwei Größen sind demnach auch die Hauptmerkmale für die Pflanzenentwicklung.
Die wissenschaftliche Disziplin die sich mit der Veränderung einzelner Pflanzen, aber auch ganzer Pflanzengesellschaften beschäftigt, ist die Phänologie. Untersucht wird die Entwicklung der Vegetation in Abhängigkeit der Klimaänderung im Jahresgang. Es wird beobachtet wann bestimmte Pflanzen oder Gesellschaften bestimmte Entwicklungsstadien durchlaufen, als Beispiel wäre etwa der Zeitpunkt des Erblühens zu nennen. Das Jahresklima folgt aber von Jahr zu Jahr nicht immer dem gleichen Muster, sondern es gibt Veränderungen je nach Entwicklung des Klimas auf der Erde. So können bestimmte Termine wie der genannte Blühbeginn in aufeinanderfolgenden Jahren stark variieren. Der Mensch ist vor allem in der Landwirtschaft stark vom Wissen über das Verhalten der Pflanzen unter bestimmten Witterungsverhältnissen abhängig. Er verändert sie aber auch selbst, durch Eingriffe in den Wuchs etwa beim Züchten und der anschließenden Mahd, oder auch durch allgemeine Eingriffe in die Natur wie etwa der Bau von Städten und Straßen. Der folgende Text befasst sich mit der Phänologie wie sie unter natürlichen Bedingungen zu beobachten ist, aber auch mit dem Einfluss den eine Großstadt auf die Periodizität der Vegetation hat, in diesem Falle München. Im ersten Teil sollen aber zunächst Definitionen einiger in der Phänologie gebräuchlichen Ausdrücke vermittelt werden um das Thema dann später genauer betrachten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Phänologische Grundlagen und Methodik
- I.1. Phänologische Grundbegriffe
- I.1.a. Phänostufen
- I.1.b. phänologische Pflanzentypen
- I.1.c. Phänophasen
- I.2. Aufnahme und Auswertung phänologischer Daten
- I.2.a. Aufnahme von Beobachtungsdaten
- I.2.b. phänologische Tabellen
- I.2.c. Phänospektren
- I.1. Phänologische Grundbegriffe
- II. Das Stadtklima – Einfluss auf die Phänologie am Beispiel München
- II.1. Aufnahmeumstände
- II.2. Datenerfassung und Ergebnisse
- II.2.a. Vergleich der Extremata
- II.2.b. Trends in der Pflanzenentwicklung
- III. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Phänologie, der wissenschaftlichen Disziplin, die sich mit der Veränderung von Pflanzen und Pflanzengesellschaften im Jahresverlauf beschäftigt. Der Text untersucht die Entwicklung der Vegetation in Abhängigkeit von der Klimaänderung und konzentriert sich dabei auf die Beobachtung des Zeitpunkts, zu dem bestimmte Pflanzen oder Gesellschaften bestimmte Entwicklungsstadien durchlaufen. Darüber hinaus wird der Einfluss einer Großstadt, im speziellen München, auf die Periodizität der Vegetation untersucht.
- Definition und Beschreibung phänologischer Grundbegriffe
- Untersuchung der Aufnahme und Auswertung phänologischer Daten
- Analyse des Stadtklimas und dessen Einfluss auf die Phänologie
- Vergleich der Extremata und Trendanalyse der Pflanzenentwicklung
- Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Textes führt in die Thematik der Phänologie ein und erläutert die grundlegende Bedeutung des Klimas für die Pflanzendecke der Erde. Es wird hervorgehoben, dass die Pflanzendecke starken Veränderungen im Jahresverlauf unterliegt und dass die Phänologie sich mit diesen Veränderungen beschäftigt.
Kapitel I behandelt die phänologischen Grundlagen und die Methodik der phänologischen Forschung. Es werden verschiedene phänologische Grundbegriffe definiert, wie beispielsweise die Phänostufen, die verschiedenen Stufen der Entwicklung einer einzelnen Pflanze im Jahresverlauf, und die phänologischen Pflanzentypen, die Gruppen von Pflanzenarten mit gleichem oder ähnlichem Entwicklungsrhythmus. Weiterhin werden die Aufnahme und Auswertung von phänologischen Daten beleuchtet, inklusive der Aufnahme von Beobachtungsdaten, der Erstellung von phänologischen Tabellen und der Analyse von Phänospektren.
Kapitel II widmet sich dem Einfluss des Stadtklimas auf die Phänologie am Beispiel von München. Die Untersuchung umfasst die Aufnahmeumstände, die Datenerfassung und die Analyse der Ergebnisse, inklusive des Vergleichs von Extremata und der Identifizierung von Trends in der Pflanzenentwicklung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusgebiete des Textes sind: Phänologie, Pflanzenentwicklung, Klimaänderung, Stadtklima, München, Phänostufen, phänologische Pflanzentypen, Datenerfassung, Phänospektren, Extremata, Trends.
- Citation du texte
- Dipl. Geogr. (Univ.) Matthias Jüttner (Auteur), 2005, Phänologie - Entwicklung der Vegetation in Abhängigkeit der Klimaänderung im Jahresgang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167742