Demokratie kann es nur geben, wenn es Bürger gibt, die partizipieren. Sie ist auf Partizipation angewiesen, weil diese erst Demokratie ermöglicht. Das partizipatorische Handeln als wich-tiger Teil einer Demokratie vergibt dieser Arbeit den Titel „Demokratie und Partizipation“.
Reinhold Niebuhr zufolge wird die Demokratie vor allem durch den Wunsch nach Gerechtigkeit gesichert. Der Hang der Menschen zu Ungerechtigkeiten wiederum mache Demokratie notwendig (vgl. Bildungsserver für politische Bildung). Dass Partizipation not-wendig ist, ist offensichtlich, darüber sind sich nahezu alle einig. Das Verständnis darüber, wie die Demokratie genau auszusehen hat, ist allerdings nicht ganz so selbstverständlich. Es gibt nämlich eine Fülle von Demokratieverständnissen, deren unheimlich große Variations-breite die vorliegende Arbeit verdeutlichen wird. Auch Demokratieformen oder Partizipat-ionsmöglichkeiten sind äußerst vielfältig. Diese aufzuzeigen ist ein Anstreben dieser Arbeit.
Zuallererst soll die Arbeit darstellen, wie die Demokratie zu dem geworden ist, was sie heute ist. Der erste Punkt setzt deshalb an ihren Ursprüngen an und zeigt historische Fakten auf, um die heutige Situation besser nachvollziehbar zu machen.
Im Anschluss daran werden beide Begriffe des Themas „Demokratie“ und „Partizipation“ genauer erklärt. Hierfür werden Definitionsversuche gestartet.
Daraufhin werden wichtige Demokratietypen genannt und die Typen, welche besondere Relevanz im Hinblick dieser Seminararbeit haben, näher analysiert.
Nachdem nun ausreichend Grundlagenwissen vermittelt wurde, wird in Punkt 5 mit den demokratietheoretischen Ansätzen fortgefahren.
Hierbei liegt Fokus insbesondere auf der Partizipatorischen Theorie. Deshalb erfolgt darauf-hin in Punkt 6 eine recht ausführliche Auslegung dieses Ansatzes. Es werden unter-schiedliche Vertreter vorgestellt, deren Einfluss und Bedeutung stark ist.
Im Anschluss daran wird in Punkt 7 ein empirischer Einblick gegeben. Die Messung und die empirische Partizipationsforschung sind hierbei die Schwerpunkte.Fragen: Welche Beteiligungschancen bietet die Gesellschaft? Wieso beteiligen sich Bürger so selten? Was sind die Auslösefaktoren hierfür?
Gegen Ende werden problematische Aspekte der Demokratie und speziell einige Schwächen der partizipatorischen Demokratie angeführt. Es soll erfahren werden, welche möglichen Gefahren hierin lauern.
Im letzten Inhaltspunkt wird Demokratie und Partizipation im Hinblick auf die Pädagogik betrachtet.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Ursprünge und die Entstehung der Demokratie
- Begriffsklärung und Definitionen
- Was versteht man unter „Demokratie“?
- Kernelemente der Demokratie
- Was versteht man unter „Partizipation“?
- Demokratietypen
- Direkte Demokratie vs. Repräsentative Demokratie als eine mögliche Form der partizipatorischen Demokratie
- Drei normative Demokratiemodelle
- Demokratietheoretische Ansätze
- Differenzierung der Demokratie – und Partizipationsverständnisse
- Partizipatorische Demokratietheorie
- Ansätze verschiedener Vertreter
- Ansichten bezüglich der Partizipationssteigerung
- Die Position von Jürgen Habermas
- Benjamin Barber und sein Konzept der „Starken Demokratie“
- Ansätze verschiedener Vertreter
- Empirischer Teil
- Messung der Demokratie
- Empirische Partizipationsforschung – Formen der Partizipation
- Befunde
- Das Standardmodell
- Probleme der Demokratie
- Schwächen der partizipatorischen Demokratie
- Starke Gewichtung des Normativen
- Falsches Menschenbild
- Tocqueville - Problem
- Destabilisierungsgefahr der politischen Ordnung
- Einseitige Zielverfolgung
- Überschätzung der Bürgerkompetenzen
- Schwächen der partizipatorischen Demokratie
- Die Pädagogische Ebene - Partizipation als Bildungsziel bei Jugendlichen
- Wieso kommt der Partizipation eine derartig große Rolle zu?
- Befähigung zur Partizipation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit widmet sich dem Zusammenhang zwischen Demokratie und Partizipation und untersucht, wie diese beiden Konzepte miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Sie beleuchtet die Ursprünge und Entwicklung der Demokratie, analysiert verschiedene Demokratieformen und -verständnisse, insbesondere im Hinblick auf die Partizipation. Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit empirischen Aspekten der Partizipationsforschung und beleuchtet die Herausforderungen und Probleme, die mit einer partizipatorischen Demokratie verbunden sind. Ein Schwerpunkt liegt auf der pädagogischen Ebene, wobei untersucht wird, wie Partizipation als Bildungsziel für Jugendliche gefördert werden kann.
- Ursprünge und Entwicklung der Demokratie
- Begriffliche Präzisierung von Demokratie und Partizipation
- Analyse verschiedener Demokratieformen und -verständnisse
- Empirische Partizipationsforschung und ihre Befunde
- Herausforderungen und Probleme der partizipatorischen Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung von Partizipation für die Demokratie betont und den Fokus der Arbeit auf die unterschiedlichen Demokratieverständnisse und Partizipationsmöglichkeiten lenkt.
Kapitel 2 beleuchtet die Ursprünge und die Entstehung der Demokratie in Athen. Es werden die historischen Entwicklungen, die zur Entstehung der Demokratie führten, dargestellt und insbesondere die Rolle der Bürgerbeteiligung im antiken Griechenland herausgestellt.
In Kapitel 3 werden die Begriffe "Demokratie" und "Partizipation" genauer erklärt und definiert. Es werden verschiedene Definitionen diskutiert und die Kernelemente der Demokratie sowie die verschiedenen Arten der Bürgerbeteiligung erläutert.
Kapitel 4 behandelt verschiedene Demokratietypen, wie direkte Demokratie, repräsentative Demokratie und partizipatorische Demokratie. Es werden die jeweiligen Vor- und Nachteile der verschiedenen Demokratieformen analysiert.
Kapitel 5 befasst sich mit den unterschiedlichen demokratietheoretischen Ansätzen. Es werden verschiedene Ansichten zur Demokratie und Partizipation vorgestellt und diskutiert.
Kapitel 6 analysiert die partizipatorische Demokratietheorie und stellt verschiedene Vertreter dieses Ansatzes vor. Es werden die Argumente und Ideen verschiedener Autoren zur Förderung der Bürgerbeteiligung dargelegt.
Kapitel 7 gibt einen empirischen Einblick in die Messung der Demokratie und die empirische Partizipationsforschung. Es werden verschiedene Formen der Bürgerbeteiligung untersucht und die Gründe für die unterschiedliche Partizipationsbereitschaft von Bürgern analysiert.
Kapitel 8 stellt das Standardmodell der Partizipationsforschung vor und erläutert die verschiedenen Faktoren, die die Partizipationsbereitschaft von Bürgern beeinflussen.
Kapitel 9 widmet sich den Problemen und Schwächen der Demokratie, insbesondere der partizipatorischen Demokratie. Es werden mögliche Gefahren und Risiken, die mit einer starken Bürgerbeteiligung verbunden sind, diskutiert.
Kapitel 10 betrachtet die pädagogische Ebene der Partizipation und untersucht, wie Partizipation als Bildungsziel für Jugendliche gefördert werden kann. Es werden die Gründe für die Bedeutung von Partizipation als Bildungsziel und die Möglichkeiten der Vermittlung von Partizipationskompetenzen bei Jugendlichen diskutiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen der politischen Theorie, darunter Demokratie, Partizipation, Bürgerbeteiligung, Repräsentation, Direkte Demokratie, Repräsentative Demokratie, Partizipatorische Demokratietheorie, Standardmodell der Partizipationsforschung, Demokratiedefizit, politische Bildung, Pädagogik, Jugendbeteiligung.
- Arbeit zitieren
- Kevser Ekin (Autor:in), 2008, Demokratie und Partizipation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167766