Das Wort Medium wird als ein “vermittelndes Element von Kommunikation oder Informationsübertragung [und] Funktionsträger der Informationsübermittlung in der Ge-
sellschaft (z.B. Rundfunk, Fernsehen, Zeitung, Zeitschrift)” definiert (Langenscheidt Fremdwörterlexikon). Als einigermaßen medienerfahrener und reflektierender Rezipient unserer Massenmedieninhalte ist man sich jedoch zumindest schemenhaft um die vielfältigere Komplexität ihrer Ziele und Funktionen bewusst. Medien konstituieren in wesentlichem Maße unsere Meinungsbildungsprozesse und konstruieren unsere erlebte Wirklichkeit mit. Sie vermögen auf der einen Seite gesellschaftliche Konstruktionen und deren Diskurse zu verstärken und auf der anderen eine Problematik im öffentlichen Diskurs sogar gänzlich auszublenden (vgl. Yildiz 2006: 38). Medien reproduzieren eigenständig Bilder, die sich in den Köpfen der Menschen manifestieren. Und dabei selektieren sie bevorzugt solche Themen, die Konfliktpotential haben, schockieren und emotional aufwühlen und dabei immer auf die Erregung des Publikums erzielen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Die Rolle und Folgen der Medienberichterstattung im Migrationsdiskurs
- Fallbeispiel
- Die BILD-Zeitung
- Roland Koch und seine Wahlkampfstrategie
- Auswirkungen der Medienberichterstattung
- Ethnisierungsprozesse und impliziter Rassismus
- Selbstethnisierung
- Ein “Wir-Gefühl” als Ziel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Dieser Essay analysiert die Rolle und Folgen der Medienberichterstattung im Migrationsdiskurs. Er untersucht, wie die Medien das Bild von "Migrantenkindern" in der Gesellschaft konstruieren und welche Auswirkungen dies auf die Integration und das Zusammenleben hat.
- Die Konstruktion von "Migrantenkindern" in der Medienberichterstattung
- Die Rolle der Medien im Migrationsdiskurs
- Die Folgen der Medienberichterstattung für die Integration
- Ethnisierungsprozesse und impliziter Rassismus
- Selbstethnisierung als Reaktion auf negative Medienbilder
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Der Essay beginnt mit einer Definition des Begriffs "Medium" und zeigt die Bedeutung der Medien für die Meinungsbildung und Konstruktion der erlebten Wirklichkeit auf. Er stellt fest, dass die Medien oft auf Konfliktpotential und negative Aspekte setzen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
- Als Fallbeispiel wird die Berichterstattung der BILD-Zeitung über einen Überfall eines Rentners durch zwei junge Männer mit Migrationshintergrund herangezogen. Die Analyse der Berichterstattung zeigt, wie die Nationalität der Täter in den Vordergrund gestellt wird und die Forderung nach härteren Strafen und Abschiebung verstärkt wird.
- Der Essay beleuchtet, wie die Medienberichterstattung im Zusammenhang mit dem Fallbeispiel die politische Agenda beeinflusst hat. Hessens Ministerpräsident Roland Koch nutzte die medienwirksame Thematik für seinen Wahlkampf.
- Der Essay diskutiert die Folgen der Medienberichterstattung für die Integration von Migranten. Er argumentiert, dass negative Bilder von "Migrantenkindern" Vorurteile verstärken und ein "Wir-Sie-Konstrukt" fördern, das die Integration erschwert.
- Der Essay stellt die Bedeutung eines "Wir-Gefühls" für eine erfolgreiche Integration heraus und betont die Notwendigkeit, kulturelle Andersartigkeit zu akzeptieren und zu fördern.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Schlüsselwörter des Essays sind: Medienberichterstattung, Migrationsdiskurs, Konstruktion von "Migrantenkindern", Integration, Ethnisierungsprozesse, impliziter Rassismus, Selbstethnisierung, "Wir-Gefühl".
- Arbeit zitieren
- Verena Mühlenbeck (Autor:in), 2010, Die Rolle und Folgen der Medienberichterstattung im Migrationsdiskurs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167782