Nicht nur die modernen Denker unserer Zeit haben Einfluss auf die politische Theorie der Gegenwart, sondern vor allem auch die Philosophen vergangener Epochen. Aristoteles als einer der wirkungsmächtigsten antiken Denker gilt bis heute als Begründer der politischen Wissenschaft und darf trotz einiger überholter Ansichten, zum Beispiel der Rechtfertigung der Sklaverei, bei den theoretischen Untersuchungen der Politik nicht unbeachtet bleiben. Natürlich hat das Erbe des Aristoteles in Form seiner Lehrschriften vor allem aus diesem Grund nicht nur Verehrung, sondern auch zahlreichen Widerspruch gefordert.
Im Folgenden werde ich mich dem aristotelischen Werk „Politik“ widmen und anschließend bezugnehmend auf dessen Kernaussagen auch die Aktualität des Philosophen in unserer heutigen Zeit betrachten. Zu diesem Zweck werfe ich zunächst einen Blick auf das Leben und das Werk des Aristoteles, um danach seine Auffassung vom Menschen als „zoon politikon“ und seine Theorie der Polis aufzuzeigen. Auch seine bekannte Verfassungstypologie und Aristoteles‘ Antwort auf die Frage nach der besten Verfassung spielen in meiner Betrachtung eine wichtige Rolle. Abschließend werde ich, bezugnehmend auf einige fundamentale Einwände gegen Aristoteles, die Bedeutung seiner politischen Lehre in unserer heutigen Zeit darlegen.
Inhaltsverzeichnis:
I. Einleitung
II. Aristoteles: Leben und Werk
III. Hauptaussagen der „Politik“
1. Aristoteles‘ politische Anthropologie –
Der Mensch als politisches Lebewesen
2. Polisordnung
a) Formen der menschlichen Gemeinschaft
b) Charakteristik der Polis
c) Definition des Bürgers
3. Die Verfassungstypologie
4. Die Suche nach der besten Polis
IV. Aktualität des aristotelischen Politikverständnisses
V. Abschlussbetrachtungen
VI. Quellen- und Literaturverzeichnis
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- I. Einleitung
- II. Aristoteles - Leben und Werk
- III. Hauptaussagen der „Politik❝
- 1. Aristoteles politische Anthropologie – Der Mensch als politisches Lebewesen
- 2. Polisordnung
- a) Formen der menschlichen Gemeinschaft
- b) Charakteristik der Polis
- c) Definition des Bürgers
- 3. Die Verfassungstypologie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Dieser Text befasst sich mit dem Werk „Politik“ von Aristoteles und beleuchtet die Aktualität des Philosophen in unserer heutigen Zeit. Die Untersuchung befasst sich mit Aristoteles' Leben und Werk, seiner Auffassung vom Menschen als „zoon politikon“, seiner Theorie der Polis, seiner bekannten Verfassungstypologie und seiner Antwort auf die Frage nach der besten Verfassung. Schließlich werden fundamentale Einwände gegen Aristoteles und die Bedeutung seiner politischen Lehre in unserer heutigen Zeit betrachtet.
- Der Mensch als politisches Lebewesen ("zoon politikon")
- Aristoteles' Theorie der Polis
- Verfassungstypologie und die Suche nach der besten Verfassung
- Die Rolle von Freundschaft (philia) im politischen Zusammenleben
- Die Bedeutung des aristotelischen Denkens für die politische Theorie der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
I. Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des aristotelischen Werkes „Politik“ für die politische Theorie der Gegenwart heraus und skizziert die Themen, die in der Untersuchung behandelt werden.
II. Aristoteles - Leben und Werk: Dieser Abschnitt beleuchtet die Lebensgeschichte des Aristoteles und die Einordnung seiner politischen Schriften in sein Gesamtwerk.
III. Hauptaussagen der „Politik“:
- 1. Aristoteles politische Anthropologie – Der Mensch als politisches Lebewesen: Aristoteles definiert den Menschen als ein „von Natur her auf das Leben in der geordneten politischen Gemeinschaft angelegtes Lebewesen“ (Weber-Schäfer 1976: 38). Die Fähigkeit zur Sprache und zur Unterscheidung von Gut und Böse, sowie Gerecht und Ungerecht zeichnet den Menschen als politisches Lebewesen aus.
- 2. Polisordnung:
- a) Formen der menschlichen Gemeinschaft: Aristoteles unterscheidet verschiedene Formen des menschlichen Zusammenlebens, beginnend mit dem Haushalt (oikos) und der Dorfgemeinschaft (kome), bis hin zur Polis als vollendete menschliche Gemeinschaft.
- b) Charakteristik der Polis: Die Polis ist für Aristoteles ein „naturgemäßes Gebilde“ (Aristoteles 2006: 11), das die Verwirklichung des vollkommenen Lebens für den Menschen und die gesamte Gemeinschaft zum Ziel hat. Sie stellt die Lebensgrundlage ihrer Bürger dar und ermöglicht die Entfaltung aller menschlichen Fähigkeiten.
- c) Definition des Bürgers: Bürger sind freie und von Natur aus Gleiche, die das Recht haben, an der Regierung teilzunehmen. Sie zeichnen sich durch die Tugend aus, gut zu regieren und sich gut regieren zu lassen. Frauen, Sklaven und Tagelöhner werden nicht als Bürger betrachtet.
- 3. Die Verfassungstypologie: Aristoteles unterscheidet verschiedene Verfassungsformen anhand der institutionellen Regeln der Polis, der Zusammensetzung ihrer Bürger und der Fähigkeit der Polisordnung, das gute Leben zu ermöglichen. Er unterscheidet 3 gesunde Verfassungen (Königtum, Aristokratie, Politie) und 3 verfehlte Verfassungen (Tyrannis, Oligarchie, Demokratie).
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Begriffe dieses Textes sind: „zoon politikon“, Polis, Verfassung, Tyrannis, Oligarchie, Demokratie, Freundschaft (philia), Tugend, Gerechtigkeit, politisches Lebewesen, Staatsbürger, Verfassungstypologie, aristotelische Politik.
- Arbeit zitieren
- Franziska Letzel (Autor:in), 2009, Aristoteles: Ist der Mensch ein politisches Lebewesen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168074