Bildung und Wissen stellen flüchtige Medien dar. Lernprozesse sind nicht greifbar und somit äußerst schwierig festzuhalten und/oder zu evaluieren. Gütekriterien, wie Validität, Reliabilität
und Objektivität und häufig verwendete, standardisierte Verfahren wie Fragebögen oder Interviews allein gewähren noch keine Wissenschaftlichkeit und Richtigkeit des Evaluationsprozesses,
sowie das Erschaffen eines exaktes Abbilds von Realität.
„Evaluation konstruiert schon mit ihrer ersten Fragestellung eine Wirklichkeit eigener Art“(Ulrich und Wenzel 2003, S. 32). Der Missbrauch von Evaluationen, sowie zum Beispiel mit manipulativer Beeinflussung hinsichtlich eigener Interessen, ist daher weit verbreitet.
Dieser Schieflage will die partizipative Evaluation begegnen, indem sie möglichst viele Betroffene zur Sprache kommen lässt (vgl. ebd., S. 33), die alle ihre ff „unterschiedliche[n] Perspektiven und verschiedene[n] Fragestellungen“ (ebd., S. 33) einbringen können.
„Partizipative Evaluation bedeutet, konstruktiv mit diesen konflikthaften Perspektiven umzugehen“ (Ulrich und Wenzel 2003, S. 33) und nicht nur durch zeitaufwändige Statistiken Sachverhalte zu verdeutlichen und Grafiken zu erstellen, sowie es zum Beispiel bei extrem großen Evaluation wie PISA der Fall ist.
In dieser Arbeit soll zunächst in Abschnitt zwei der Begriff Evaluation näher erläutert und gängige Funktionen sowie die unterschiedlichen Formen genannt werden. In Abschnitt drei
wird der systematische Einbezug der Stakeholder in den Prozess einer partizipativen Evaluation näher untersucht. Dazu wird bezogen auf die einzelnen Phasen des Evaluationsprozesses analysiert, wie die Stakeholder jeweils in die Evaluation einbezogen werden können. Anschließend wird das Konzept der partizipativen Evaluation in Abschnitt vier kritisch auf seine Möglichkeiten und Grenzen hin untersucht bzw. Vor- und Nachteile abgewogen und eine eigene Bewertung, basierend auf dem durchgeführten Miniprojekt, vorgenommen.
Zum Schluss erfolgt eine Zusammenfassung.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Evaluation
- Systematischer Stakeholdereinbezug
- Impuls
- Exploration
- Differenzierung
- Assimilation
- Kritische Reflexion der Vor- und Nachteile des partizipativen Ansatzes
- Nachteile
- Vorteile
- Eigene Beurteilung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit dem systematischen Stakeholdereinbezug in partizipativen Evaluationsverfahren. Die Hauptaufgabe besteht darin, die Funktionsweise des partizipativen Ansatzes in der Praxis zu analysieren und seine Vor- und Nachteile kritisch zu betrachten.
- Der Begriff der Evaluation und seine unterschiedlichen Formen
- Der systematische Einbezug der Stakeholder in den Evaluationsprozess
- Die Phasen der partizipativen Evaluation: Impuls, Exploration, Differenzierung und Assimilation
- Die Vor- und Nachteile des partizipativen Ansatzes
- Eine eigene Bewertung des partizipativen Ansatzes basierend auf einem durchgeführten Miniprojekt
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Evaluation ein und beleuchtet die Problematik der Messung und Bewertung von Lernprozessen. Sie stellt den partizipativen Ansatz als eine Alternative zu traditionellen Evaluationsmethoden vor, der die Einbeziehung aller Stakeholder mit ihren unterschiedlichen Perspektiven betont.
Kapitel 2: Evaluation
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Evaluation und erläutert ihre unterschiedlichen Funktionen, wie z.B. Erkenntnisfunktion, Kontrollfunktion, Dialogfunktion und Legitimitätsfunktion. Es wird auch auf verschiedene Formen von Evaluationen eingegangen, die nach unterschiedlichen Kriterien, wie z.B. dem Bewertungsobjekt oder dem Zweck, unterschieden werden können.
Kapitel 3: Systematischer Stakeholdereinbezug
Dieses Kapitel analysiert die einzelnen Phasen des partizipativen Evaluationsprozesses, nämlich Impuls, Exploration, Differenzierung und Assimilation, im Hinblick auf den Einbezug der Stakeholder. Es geht dabei um die Identifikation der Stakeholder und die Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Interessen und Perspektiven in jeder Phase des Prozesses.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der Evaluation, insbesondere der partizipativen Evaluation. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Evaluation, Partizipation, Stakeholder, Evaluationsprozess, Impuls, Exploration, Differenzierung, Assimilation, Vor- und Nachteile, Miniprojekt.
- Arbeit zitieren
- Jasmin-Nicole Schmid (Autor:in), 2010, Evaluation - Überblick des systematischen Stakeholdereinbezuges mit kritischer Reflexion des partizipativen Ansatzes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168082