A. Währungsrisiken im Kontext der Immobilienwirtschaft und deren Entstehung
Währungsrisiken und damit verbundene Wechselkursschwankungen stellen wichtige Determinanten in der Immobilienwirtschaft dar. Abbildung 1 demonstriert die unterschiedlichen Ausprägungen von Wechselkursrisiken. Konvertierungs- und Transferrisiko wird im Rahmen dieser Arbeit nicht weiter ausgeführt, da hierbei nur eine geringe Relevanz für die Immobilienwirtschaft vermutet wird. Nachfolgend ist aus diesem Grund der Begriff Währungsrisiko mit dem Begriff Wechselkursrisiko gleichgesetzt. In der Immobilienwirtschaft erfolgt durch ausländische Investments eine langfristige Kapitalbindung, wodurch die zukünftigen Rücklaufwerte (z.B. in Form von Mietzahlungen) von volatilen Währungsparitäten im erhöhten Maße betroffen sind. Eine Analyse von Währungsrisiken ist aufgrund dessen unabdingbar und sollte in das Management von Immobilienunternehmen insbesondere bei hohem Auslandsengagement verstärkt betrachtet werden, um den Erfolg einer Unternehmung nicht zu gefährden.
Währungsrisiken entstehen durch Positionen (Forderungen oder Verbindlichkeiten) einer Unternehmung in Fremdwährungen und ergeben sich aus Veränderungen der Wechselkursparitäten zwischen der heimischen und der ausländischen Währung. Die aus Wechselkurschwankungen entstehenden Risiken lassen sich in drei bzw. vier Gruppen untergliedern, die sich in ihrem zeitlichen Wirkungszusammenhang unterscheiden. Zusätzliche besteht eine Differenzierung zwischen direkten und indirekten Währungsrisiken. Während direkte Währungsrisiken unmittelbar durch ökonomische Schlüsselgrößen messbar sind, beeinflussen indirekte eher „versteckt“ die ökonomische Situation eines Unternehmens.
B. Unterschiedliche Ausprägungen von Währungsrisiken
Das Translationsrisiko, auch als Umrechnungsrisiko bezeichnet, beschreibt dabei eine in Fremdwährung ausgewiesene Bilanzposition, welche zu einem in Zukunft liegenden Stichtagwechselkurs bewertet wird. Dadurch verändert das Translationsexposure das vergangenheitsorientierte buchhalterische Reinvermögen, was sich in diesem Sinne eigenkapitalverändernd auswirkt und je nach der jeweiligen Bilanzierungsvorschrift verbucht wird. Ein erhöhtes Risiko ergibt sich vor allem bei der stichtagsbasierten Bewertung einzelner Bilanzpositionen, welche hohe Abschreibungsbeträge nach sich ziehen können.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Abschnitt: Problemstellung und Ursachen von Währungsrisiken
- A. Währungsrisiken im Kontext der Immobilienwirtschaft und deren Entstehung
- B. Unterschiedliche Ausprägungen von Währungsrisiken
- C. Beispielhafte Darstellung ergebniswirksamer Auswirkungen von Wechselkursveränderungen
- I. Institutionelle Immobilieninvestoren und relevante Zahlungsströme
- II. Beispielhafte Berechnung relevanter Zahlungsströme auf Grundlage der Veränderung des DM bzw. € / USD - Wechselkurses
- 2. Abschnitt: Darstellung ausgewählter Lösungsmöglichkeiten von Währungsrisiken
- A. Risikosteuerungsmaßnahmen
- I. Begriffliche Abgrenzung
- II. Aktive Risikosteuerungsmaßnahmen
- III. Passive Risikosteuerungsmaßnahmen
- B. Risikobegrenzung durch Diversifikation
- C. Hedging von Wechselkursrisiken
- I. Forwards und Futures
- II. Optionen
- III. Swaps
- D. Synopse
- 3. Abschnitt: Ausblick auf die Prognosemöglichkeiten von flexiblen Wechselkursen
- A. Theoretische Ansätze zur Wechselkursprognose
- I. Angebot und Nachfrage nach Devisen im Kontext der Handelsbilanz
- II. Fundamentale Ansätze der Wechselkursbestimmung
- III. Andere Theoretische Modelle zur Wechselkurprognose
- B. Aussagekraft theoretischer Modelle zur Wechselkursprognose
- C. Chartanalyse
- D. Synopse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Analyse von Währungsrisiken im Kontext der Immobilienwirtschaft. Ziel ist es, die verschiedenen Ausprägungen von Währungsrisiken zu identifizieren, deren Auswirkungen auf institutionelle Immobilieninvestoren zu beleuchten und geeignete Lösungsansätze zur Risikosteuerung aufzuzeigen.
- Analyse von Währungsrisiken in der Immobilienwirtschaft
- Einfluss von Wechselkursveränderungen auf institutionelle Immobilieninvestoren
- Vorstellung verschiedener Risikosteuerungsmaßnahmen
- Bewertung von Prognosemethoden für flexible Wechselkurse
- Zusammenfassung und Synopse der wichtigsten Erkenntnisse
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Der erste Abschnitt der Arbeit behandelt die Problemstellung von Währungsrisiken und deren Ursachen. Es werden die verschiedenen Ausprägungen von Währungsrisiken im Kontext der Immobilienwirtschaft erläutert und beispielhaft die Auswirkungen von Wechselkursveränderungen auf institutionelle Immobilieninvestoren dargestellt.
Im zweiten Abschnitt werden ausgewählte Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung von Währungsrisiken vorgestellt. Hierzu zählen neben Risikosteuerungsmaßnahmen durch Diversifikation insbesondere Hedging-Strategien wie Forwards, Futures, Optionen und Swaps.
Der dritte Abschnitt widmet sich dem Ausblick auf die Prognosemöglichkeiten von flexiblen Wechselkursen. Es werden verschiedene theoretische Ansätze zur Wechselkursprognose sowie deren Aussagekraft beleuchtet. Abschließend wird die Chartanalyse als ergänzende Methode zur Prognose von Wechselkursen dargestellt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Schlüsselbegriffe der Arbeit sind Währungsrisiken, Immobilienwirtschaft, institutionelle Immobilieninvestoren, Risikosteuerung, Hedging, Wechselkursprognose und Chartanalyse. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse von Währungsrisiken in der Immobilienwirtschaft und stellt geeignete Lösungsansätze zur Risikosteuerung vor.
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- Bobby Buchhardt (Autor), 2011, Analyse von Währungsrisiken, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168126