Unterrichtsstunde - Gedicht: Wir schreiben ein Elfchen zum Frühling (3. Klasse)


Plan d'enseignement, 2003

15 Pages, Note: 1,6


Extrait


Inhaltsübersicht

1. Bemerkungen zur Lerngruppe und zur Unterrichtssituation
1.1. Eigenarten der Lerngruppe
1.2. Lernverhalten und Leistungsvermögen
1.3. Zur Lernausgangslage der Lerngruppe

2. Die themenrelevanten Sachverhalte

3. Die Ziel-/Inhaltsentscheidungen
3.1. Die Themenwahl
3.2. Die zentrale Aufgabenstellung

4. Die methodischen Entscheidungen
4.1. Zentrale methodische Entscheidungen
4.2. Medieneinsatz
4.3. Differenzierung

5. Unterrichtsplan

6. Literatur

1. Bemerkungen zur Lerngruppe und zur Unterrichtssituation

1.1. Eigenarten der Lerngruppe

Seit Beginn meines Vorbereitungsdienstes unterrichte ich die Klasse 3, die Kinder sind mir inzwischen sehr vertraut. Im Rahmen des eigenverantwortlichen Unterrichts erteilte ich drei Wochenstunden im Fach Deutsch und zwei Wochenstunden im Fach Kunst. Seit Februar 2003 unterrichte ich in dieser Klasse innerhalb meines Ausbildungsunterrichts nur noch das Fach Deutsch mit je drei Unterrichtsstunden pro Woche.

Die Lerngruppe besteht insgesamt aus 22 Kindern und setzt sich aus 10 Mädchen und 12 Jungen zusammen. Die Altersstruktur der Klasse ist jahrgangstypisch. Die einzige Ausnahme stellt Patrick dar, der im letzten Jahr nach den Osterferien von der 3. Klasse in die 2. Klasse zurückgestuft wurde und somit älter ist als die anderen Kinder.

Das Sozialverhalten in der Klasse ist insgesamt als gut zu bezeichnen. Die Schüler[1] helfen sich meist bereitwillig und unterstützen sich gegenseitig in unterschiedlichen Problembereichen. Der Großteil der Kinder ist in der Lage, Mitschülern im Unterricht zu helfen.

Im Unterricht fällt der Schüler Kevin durch sein unruhiges und unkonzentriertes Verhalten auf. Häufig versucht er, sich durch Gespräche mit anderen Schülern dem Unterricht und der entsprechenden Arbeitsphase zu entziehen. Die Gründe für dieses Verhalten resultieren überwiegend aus dem fehlenden Verständnis der Aufgabenstellung und der mangelnden Konzentrationsfähigkeit. Kevin benötigt oft Zuwendung und Ermutigung meinerseits, um mit einer Aufgabe zu beginnen bzw. konzentriert an ihr weiterzuarbeiten. Ebenso ist der Schüler Lars auf Unterstützung und Aufmunterung angewiesen. Häufig spielt er in den Stunden mit verschiedenen Dingen und beteiligt sich somit wenig am Unterricht, sodass ich ihn darauf hinweisen muss, dem Unterricht wieder konzentriert zu folgen bzw. weiter an einer Aufgabe zu arbeiten.

1.2. Lernverhalten und Leistungsvermögen

Der überwiegende Teil der äußerst lebhaften Klasse 3 zeichnet sich durch ein positiv zu bewertendes Arbeits- bzw. Lernverhalten aus und steht dem Fach Deutsch aufgeschlossen und motiviert gegenüber. In mündlichen Phasen ist die Mitarbeit und Aufmerksamkeit der Schüler gut. Das Gesprächsverhalten ist ausdauernd und wird durch vielfältige Ideen der Kinder bereichert. Insbesondere die Schüler Leona, Meike, Marisa, Sarah, Christina, Dominik und Georg fallen in diesen Phasen positiv auf.

Hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit ist die Klasse als heterogen zu bezeichnen. Einerseits sind leistungsstarke Schüler in der Lerngruppe vertreten, die ihre schriftlichen Aufgaben schnell und gewissenhaft erledigen. Andererseits gibt es leistungsschwache Schüler, deren Bereitschaft eine Aufgabe zu bearbeiten zwar vorhanden ist, denen jedoch häufig die Ausdauer und das Verständnis zum Erledigen einer Aufgabe fehlt. Hierbei sind besonders Kevin B., Patrick und Karina zu nennen. Ferner bestehen im Arbeitstempo der Kinder erhebliche Differenzen. Während einige sehr schnell arbeiten, benötigen andere viel Zeit, um eine Aufgabe zu beenden. Durch qualitativ und quantitativ differenzierte Arbeitsaufträge und den Einsatz verschiedener Methoden versuche ich auf diese Unterschiede einzugehen.

1.3. Zur Lernausgangslage der Lerngruppe

Die Schüler der Klasse 3 zeigen sich gegenüber Gedichten aufgeschlossen. Insbesondere beim Verfassen eigener Gedichte ist der Großteil der Schüler motiviert. Bereits im zweiten Schuljahr wurden Gedichte im Unterricht thematisiert, wobei der Umgang in erster Linie über das Lesen, das Auswendiglernen, über Gespräche, über das klanggestaltende Vorlesen sowie die gestische Untermalung der Gedichte erfolgte. Zudem haben die Schüler den Reim als Strukturmerkmal von lyrischen Texten kennen gelernt und sich hiermit verstärkt auseinandergesetzt, indem sie fehlende Reimwörter in Gedichte einsetzten, Verse in die richtige Reihenfolge brachten und eigene Gedichte verfassten. Aus diesem Grund herrschte zu Beginn dieser Unterrichtseinheit überwiegend die Auffassung vor, dass Gedichte sich reimen müssten. Jedoch begegnen den Schülern im Laufe dieser Unterrichtseinheit reimlose Gedichte, sodass sie ihr Wissen hinsichtlich lyrischer Texte erweitern können. Das Elfchen mit seinem spezifischen Bauplan lernen die Kinder in dieser Stunde als eine neue Gedichtform kennen. Das Schreiben nach einem Bauplan ist ihnen bereits aus den vorausgegangenen Unterrichtsstunden bekannt, in denen sie die Gedichtformen Avenidas und Rondell kennen lernten und eigene Texte dazu verfassten. Dennoch ist davon auszugehen, dass sich bei einigen Schülern, insbesondere bei Patrick, Kevin B. und Karina, hinsichtlich der Anwendung des Bauplans im schriftlichen Sprachgebrauch Probleme ergeben. Diese Schüler verfügen über einen kleinen Wortschatz und es fällt ihnen schwer, ihre Ideen und Gedanken auszudrücken. Die in dieser Unterrichtsstunde zur Verfügung stehenden qualitativen Differenzierungsangebote[2] stellen speziell für diese Kinder eine Hilfe dar.

Das Vorstellen der Ergebnisse auf dem „Dichterstuhl“ sowie die anschließenden Äußerungen (in Form von Würdigung und Verbesserung) der anderen Schüler ist allen Kindern bekannt. Hierbei fällt es einigen Schülern schwer, dem vortragenden Kind die volle Aufmerksamkeit zu schenken und nicht von dem Wunsch gedrängt zu sein, das eigene Ergebnis vorzutragen.

In der letzten Deutschstunde haben die Kinder die ersten Anzeichen des Frühlings in der Natur bei einem Unterrichtsgang ganzheitlich erfahren. Anschließend sammelten die Kinder in Gruppen Begriffe, die sie mit dem Frühling in Verbindung bringen.[3]

Das Adjektiv haben die Schüler im zweiten Schuljahr kennen gelernt. Jedoch ist im Unterricht auffallend, dass manche Schüler Schwierigkeiten haben, diese Wortart zu erkennen.[4]

2. Die themenrelevanten Sachverhalte

- Frühling

In der Jahreszeit Frühling nimmt die Länge der Tage zu und die Sonne befindet sich oberhalb des Himmelsäquators. Auf der Nordhalbkugel der Erde dauert diese Jahreszeit vom 21. März bis zum 21. Juni, auf der Südhalbkugel vom 21. September bis 21. Dezember.[5]

Im Frühling beginnt die Natur sich zu verändern. Die Bäume schlagen aus, die Pflanzen fangen an zu keimen, die Zugvögel kehren zurück, frische, blumige Gerüche sind wahrnehmbar und einige Pflanzen leuchten in bunten Farben.

- Das Elfchen

Die Verfahren des kreativen Schreibens lassen sich in sechs Gruppen unterteilen, wobei eine das angeleitete Schreiben nach Vorgaben, Regeln und Mustern darstellt. Diese Methode arbeitet dialektisch mit Begrenzungen und Spontaneität. Hierbei stellt das Elfchen eine Form dieser Gruppe dar.[6]

Das Elfchen ist eine lyrische Kurzform, welche durch den Verzicht von Reim und Rhythmus gekennzeichnet ist. Diese moderne Gedichtform schreibt eine formale Festlegung von Zeilen- und Wortzahl vor, wobei der Name indirekt die Anzahl der Wörter nennt, aus denen es sich zusammensetzt. Diese elf Wörter sind in einer festgelegten Anordnung auf fünf Zeilen verteilt. Elfchen werden zu einem Gefühl, einer Idee, einer Stimmung oder einem bestimmten Thema verfasst.[7]

Im Elfchen stellt das erste Wort den Leitgedanken dar, welchem sich die folgenden Wörter unter- und zuordnen. Das letzte Wort dagegen fasst die Assoziationen zusammen, woraus hervorgeht, ob die Wortsammlung einen poetischen Text darstellt.[8] In jeder Zeile ist eine bestimmte strukturelle Vorgabe gegeben, welche jedoch nicht als verpflichtende Regel zu verstehen ist und welche je nach Thema variieren kann.[9] In der Unterrichtsstunde beziehe ich mich auf Vorschläge, die in der Literatur zum Aufbau des Elfchens gemacht werden.[10] Die den Kindern gegebenen Vorgaben sehen wie folgt aus:

1. Zeile: eine Eigenschaft (Adjektiv) 1 Wort

2. Zeile: ein Gegenstand oder eine Person, dem bzw. zu der die

Eigenschaft passt 2 Wörter

3. Zeile: genaue Beschreibung des Gegenstandes oder der Person 3 Wörter

(Wo oder wie ist er/sie, was tut er/sie?)

4. Zeile: etwas über sich selbst, beginnend mit „ich“4 Wörter

5. Zeile: ein zusammenfassendes Wort 1 Wort

[...]


[1] Im Folgenden impliziert der Begriff Schüler auch Schülerinnen.

[2] Vgl. 4.3., S. 8.

[3] Vgl. 4.2., S. 8.

[4] Vgl. 4.3., S. 8.

[5] Vgl. Microsoft Encarta Enzyklopädie Plus (2001), „Frühling“.

[6] Vgl. Böttcher (1999), S. 22ff.

[7] Vgl. Schulz (1997), S. 77f.

[8] Vgl. Schulz (1997), S. 77f.

[9] Vgl. Böttcher (1999), S. 58.; Schulz (1997), S. 77f.; Stanik (2000), S. 29.

[10] Vgl. Stanik (2000), S. 29.

Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
Unterrichtsstunde - Gedicht: Wir schreiben ein Elfchen zum Frühling (3. Klasse)
Université
Studienseminar Buchholz
Note
1,6
Auteur
Année
2003
Pages
15
N° de catalogue
V16819
ISBN (ebook)
9783638215497
Taille d'un fichier
500 KB
Langue
allemand
Annotations
Stichwörter: Gedicht, Elfchen, Deutschunterricht, 3. Klasse
Mots clés
Unterrichtsstunde, Gedicht, Elfchen, Frühling, Klasse)
Citation du texte
Astrid Becker (Auteur), 2003, Unterrichtsstunde - Gedicht: Wir schreiben ein Elfchen zum Frühling (3. Klasse), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16819

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