In ihrer Dissertation „Kafkas deutendes Erzählen: Perspektive und Erzählvorgang in Franz Kafkas Roman ‚Das Schloss’ “ schreibt die Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung Constanze Busse:
„Von Bildern ist im Roman auf zweifache Weise die Rede: Einerseits gibt es im wörtlichen Sinn Fotografien und Bilder, die an der Wand hängen; andererseits werden Bilder aber auch im übertragenen Sinn geschaffen, indem sie vor dem geistigen Auge entstehen.“
Diese Worte beschreiben die zwei Arten von Bildern, um die es in dieser Arbeit gehen soll. Materielle Bilder, die an der Wand hängen oder in die Hand genommen werden können; und immaterielle Bilder, die nur im Geiste des Protagonisten K. oder des Lesers entstehen. Bilder, wie sie in Franz Kafkas unvollendetem Roman „Das Schloss“ beschrieben werden, sind gute Beispiele für das Verhältnis von Literatur und Photographie, ohne dass im Buch tatsächlich Abbildungen vorhanden wären. Denn die Art allein, wie Kafka seine Bilder beschreibt, so in die Köpfe der Leser projiziert und sie sich dort verwandeln lässt, ist, was für diese Arbeit interessant ist. Ebenso die Hinweise auf die Hintergründe des Schlosses, die sich aus den Bildern ableiten lassen.
Besonderes Augenmerk wird auf drei Bilder aus dem ersten und sechsten Kapitel und ihre Wandelbarkeit gelegt, die für diese Arbeit besonders relevant erscheinen. Vor der eigentlichen Analyse folgt noch eine Beschreibung des zugrunde liegenden Materials. Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse schließt die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Material
- Ein immaterielles Bild
- Zwei materielle Bilder: Der Kastellan und der springende Bote
- Das Portrait des Kastellans
- Das Foto des springenden Boten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Literatur und Photographie anhand von Franz Kafkas Roman „Das Schloss“. Sie analysiert, wie Kafka in seinem Werk Bilder verwendet, die sowohl materiell als auch immateriell sind. Die Arbeit fokussiert dabei auf die Rolle der Bilder als Mittel der Interpretation und Konstruktion von Bedeutung.
- Die Darstellung von Bildern in Kafkas „Das Schloss“
- Die Beziehung zwischen materiellen und immateriellen Bildern
- Die Bedeutung von Bildern für die Interpretation des Romans
- Die Rolle von Bildern in der Konstruktion von Bedeutung
- Die Analyse von drei ausgewählten Bildern aus dem Roman
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Arbeit und ihren Gegenstand vor. Sie thematisiert die zwei Arten von Bildern, die in „Das Schloss“ vorkommen, und skizziert die Forschungsfrage.
- Material: Dieses Kapitel beschreibt die Grundlage der Analyse und gibt einen Überblick über die verwendeten Materialien. Es werden die Fragmente aus „Das Schloss“, die für die Arbeit relevant sind, sowie die begleitende Literatur vorgestellt.
- Ein immaterielles Bild: Dieses Kapitel befasst sich mit dem immateriellen Bild des Schlosses, das in „Das Schloss“ zunächst nicht sichtbar ist. Es analysiert die Rolle des Schlosses als Objekt der Sehnsucht und Faszination für den Protagonisten K.
- Zwei materielle Bilder: Der Kastellan und der springende Bote: Dieses Kapitel analysiert zwei materielle Bilder, die im Roman vorkommen: das Portrait des Kastellans und das Foto des springenden Boten. Es untersucht die Bedeutung dieser Bilder im Kontext des Romans und die Verbindung zwischen Literatur und Photographie.
Schlüsselwörter (Keywords)
Franz Kafka, Das Schloss, Literatur, Photographie, Bilder, immaterielles Bild, materielles Bild, Interpretation, Bedeutung, Konstruktion, Portrait, Foto, Kastellan, springender Bote.
- Quote paper
- Katharine Pusch (Author), 2009, "Das Schloß" von Franz Kafka als Beispiel für das Verhältnis von Literatur und Photographie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168218