Betrachtet man das 11. und 12. Jahrhundert, so richtet sich die Aufmerksamkeit der Forschung nur selten auf Lothar von Süpplingenburg. Oft steht er im Schatten ande-rer Könige und Kaiser, wie beispielsweise Heinrich IV. oder Friedrich I. Barbarossa. Seine Regierungszeit wird oft als Periode zwischen Saliern und Staufern erwähnt. Das Kaisertum wurde durch die Salier Heinrich IV. und Heinrich V. schwer in Frage gestellt. Sie trugen den Investiturstreit aus und ließen einen gewaltigen Bruch mit der katholischen Kirche zurück. Erst durch das Geschlecht der Staufer sollte das Kaiser-tum wieder zu einem neuen Höhepunkt geführt werden.
Die Gestalt Lothars wird bis zum heutigen Tag in der Forschung eher weniger beach-tet und findet im allgemeinen historischen Bewusstsein der Deutschen keinen Platz.
In der vorliegenden Seminararbeit soll sich damit auseinandergesetzt werden, wie Lothar aus einem kleinen Adelsgeschlecht zum Kaiser aufsteigen konnte. War Lothar wirklich nur eine Provinzfigur? Vor allem wird es wichtig zu sehen sein, ob Lothar es wirklich auf Grund guter Allianzen zum König und später sogar zum Kaiser bringen sollte. Wurde Lothar nur deshalb zum König gewählt, weil er als unbedeutender Herr den übrigen Fürsten nicht schaden konnte? Es wird sich die Frage stellen, ob Lothar als Auslöser für den welfisch- staufischen Konflikt zu sehen ist.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Ein Überblick über Lothars Leben
- Verwandtschaft als Grundlage für politische Ansprüche
- Politische Grundlage durch seine Eltern
- Politische Heirat
- Gründe für die Herzogserhebung Lothars
- Königswahl durch Allianzpolitik
- Verlauf der Königswahl
- Gründe für die Entscheidung Heinrichs des Schwarzen
- Lothars Allianzpolitik mit der katholischen Kirche
- Lothars erster Italienzug
- Lothars zweiter Italienzug
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Aufstieg Lothars von Süpplingenburg zum Kaiser. Sie untersucht, wie Lothar, aus einem kleinen Adelsgeschlecht stammend, diese bedeutende Position erlangte und analysiert, ob er tatsächlich nur eine "Provinzfigur" war, wie es in der Forschung oft dargestellt wird. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Lothars Allianzpolitik, die ihm sowohl zum König als auch zum Kaiser verhalf. Die Arbeit beleuchtet die Frage, ob Lothars Wahl als König auf seine vermeintliche Bedeutungslosigkeit zurückzuführen war, und untersucht, ob er als Auslöser des welfisch-staufischen Konflikts zu sehen ist.
- Lothars verwandtschaftliche Beziehungen und seine Herzogserhebung in Sachsen
- Die Königswahl Lothars im Jahr 1125 und sein Bündnis mit Heinrich dem Schwarzen
- Lothars Allianzpolitik mit der katholischen Kirche und seine Kaiserkrönung
- Lothars Rolle im welfisch-staufischen Konflikt
- Die Bedeutung Lothars für die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt Lothar von Süpplingenburg in den historischen Kontext und beleuchtet seine Bedeutung im Vergleich zu anderen Herrschern des 11. und 12. Jahrhunderts.
Kapitel 2 gibt einen Überblick über Lothars Leben, von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Es beleuchtet wichtige Stationen seiner Laufbahn, wie die Erhebung zum Herzog von Sachsen und die Wahl zum König.
Kapitel 3 untersucht Lothars Verwandtschaft und die politischen Ansprüche, die er daraus ableitete. Es zeigt, wie er durch seine verwandtschaftlichen Verbindungen zu den Markgrafen von Walbeck, den Haldenslebenern und den Querfurtern sowie durch seine Heirat mit Richenza von Northeim politische Macht erlangte.
Kapitel 4 befasst sich mit der Königswahl Lothars im Jahr 1125 und den Bündnissen, die er schmiedete, um diese Position zu erlangen. Es analysiert Lothars Allianzpolitik und die Gründe für die Entscheidung Heinrichs des Schwarzen, ihn zum König zu wählen.
Kapitel 5 beleuchtet Lothars Allianzpolitik mit der katholischen Kirche, die zu seiner Kaiserkrönung führte. Es beschreibt seine Italienzüge und die politischen Hintergründe seiner Beziehungen zu den Päpsten.
Schlüsselwörter (Keywords)
Lothar von Süpplingenburg, Heiliges Römisches Reich, Kaiser, König, Herzog von Sachsen, Allianzpolitik, katholische Kirche, Investiturstreit, welfisch-staufischer Konflikt, Heinrich der Schwarze, Heinrich V., Innozenz II., Anaklet II.
- Arbeit zitieren
- Julia Rudloff (Autor:in), 2009, Politik durch Allianzbildung in der Zeit Lothars von Süpplingenburg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168258