„Amalia von Edelreich teilt das Los aller Schillerschen Frauengestalten, sofern sie nicht den Vorteil haben, zugleich Titelfigur eines Dramas zu sein: sie blieb unbeachtet, beargwöhnt, belächelt […].“ In der Tat wird sie sowohl im Stück als auch in vielen Inszenierungen oft als eine naive, stereotyp weibliche, passive Gestalt, der es an Komplexität und Aktivität fehlt, dargestellt. Besonders im Vergleich zu den anderen Figuren des Stückes, ist sie eher eine „wirkungslose“ Gestalt, weil sie die Handlung direkt kaum beeinflusst. Ein Mangel an Aktivität hat aber nicht unbedingt zur Folge, dass eine Figur nicht komplex ist oder noch weniger, dass sie keine bedeutende Rolle im gesamten Stück spielt. In der vorliegenden Hausarbeit soll der Versuch unternommen werden, Amalia als eine viel komplexere Figur, als es auf den ersten Blick scheint, zu rechtfertigen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- 1. Kontext: Das Frauenbild im 18. Jahrhundert
- 1.1 Das Frauenbild im 18. Jahrhundert
- 2. Amalia
- 2.1 Die Ikone
- 2.2 Zwischen Empfindsamkeit und Sturm und Drang
- 3. Funktion der Amalia: Wirkungsvolle Gestalt
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Hausarbeit analysiert die Figur der Amalia in Schillers Drama „Die Räuber“ und untersucht ihre Komplexität jenseits der oberflächlichen Darstellung als naive und passive Gestalt. Die Arbeit zielt darauf ab, Amalia als eine vielschichtige Figur zu etablieren, die eine bedeutende Rolle im Stück spielt.
- Das zeitgenössische Frauenbild im 18. Jahrhundert
- Amalias Charakter und Sprache im Kontext der herrschenden Weiblichkeitsmuster
- Amalias Funktionen und ihre Rolle im Handlungsverlauf
- Die Bedeutung von Amalias Sprache und Charaktereigenschaften für den Handlungsablauf
- Die Darstellung von Amalias Komplexität als „Gestalt mit durchaus eigener Problematik“
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 1 beleuchtet das zeitgenössische Frauenbild im Kontext der Aufklärung, analysiert einflussreiche Theorien von Rousseau und Kant und zeigt auf, welche Weiblichkeitsmuster Amalias Charakter beeinflusst haben könnten.
Kapitel 2 untersucht Amalias Charakterzüge und Sprache in Bezug auf die im 18. Jahrhundert herrschenden Weiblichkeitsmuster, analysiert ihre Übereinstimmung mit diesen Mustern sowie ihre Abweichungen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Schillers Dramen, Frauenbild, Empfindsamkeit, Sturm und Drang, Geschlechterverhältnisse, Weiblichkeitsmuster, Literatur des 18. Jahrhunderts, „Die Räuber“, Amalia von Edelreich, Charakteranalyse, Handlungsfunktion.
- Citation du texte
- Katja Klass (Auteur), 2010, Amalia von Edelreich - Zwischen Empfindsamkeit und Sturm und Drang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168282