Im vorliegenden Essay werden die genialischen Züge der Hauptfigur der Novelle »Das Gesetz« von Thomas Mann, des Moses, näher untersucht und es wird der Frage nachgegangen, warum Mann seinem Moses diese Züge verleiht. Denn es fällt im Vergleich auf, dass der Moses der Bibel nicht solche Züge hat; Moses ist dort Mittler zwischen Gott und dem Volk, er ist Befreier, moralischer Lehrer und Lenker. Aber das alles hat keine Züge von Genialität, eher tritt die Person Moses in der Bibel hinter ihren Taten zurück. Moses bleibt der Mann und das Werkzeug Gottes und seine konkrete Individualität verbleibt im Text der Heilsgeschichte eher schemenhaft.
Mann hingegen begreift seinen Moses als die überragende Kulminationsfigur der Gesetzgebung und Religionsstiftung, als Genie höchsten Ranges, das am Beginn eines mächtigen Stromes dreier Weltreligionen und der Grundsetzung allen moralischen menschlichen Handelns schlechthin stehen muss. Dies soll näher betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Thematik und Zielsetzung
- Zum Begriff des Genies
- Zu den Begriffen des Künstlerischen und Schöpferischen
- Zu den Begriffen der Ästhetik und des Schönen
- Der Schöpfer Moses
- Der metzende Künstler
- Schöpfer des Bundes
- Erfinder der Schrift
- Schöpfer der Gesetze
- Der Schöpfer Thomas Mann
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die genialischen Züge der Moses-Figur in Thomas Manns Novelle »Das Gesetz« und beleuchtet, warum Mann seinem Moses diese Eigenschaften verleiht. Die Analyse setzt sich mit der Frage auseinander, warum der biblische Moses im Gegensatz zu Manns Darstellung nicht als Genie beschrieben wird, sondern als Mittler, Befreier und moralischer Lehrer. Die zentrale Frage des Essays ist, wie Mann seinen Moses als geniale Kulminationsfigur der Gesetzgebung und Religionsstiftung darstellt und welche Bedeutung dieser Aspekt für die Interpretation der Novelle hat.
- Genialität und Schöpfertum in der Figur des Moses
- Der Unterschied zwischen dem biblischen Moses und Manns Moses
- Das Genie als Konzept in der Literatur und Philosophie
- Ästhetik und Schönes im Kontext des Künstlerischen
- Die Beziehung zwischen dem Schöpfer und seinem Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Essays beschäftigt sich mit der Thematik und Zielsetzung der Analyse. Er führt die zentrale Frage der Untersuchung ein, warum Mann seinem Moses geniale Züge verleiht, obwohl der biblische Moses diese Eigenschaften nicht aufweist.
Im zweiten Teil geht der Essay auf den Begriff des Genies ein und analysiert verschiedene Definitionen des Begriffs. Der Autor bezieht sich dabei auf verschiedene philosophische Ansätze, von der griechischen Antike bis zur Aufklärung, und beleuchtet die Bedeutung des Schöpferischen und Außergewöhnlichen im Zusammenhang mit dem Geniebegriff.
Der dritte Teil des Essays befasst sich mit den Begriffen Künstlerisches und Schöpferisches. Der Autor stellt die Verbindung zwischen dem künstlerischen Prozess und der Schaffung von Kunstwerken her und geht auf die Bedeutung der schöpferischen Phantasie und des Neuen ein.
Der vierte Teil des Essays behandelt die Begriffe Ästhetik und Schönes. Der Autor beschreibt die Entwicklung der klassischen Ästhetik von der griechischen Antike bis zur Moderne und beleuchtet die Beziehung zwischen Kunst, Schönheit und Sinnlichkeit.
Der fünfte Teil des Essays beschäftigt sich mit der Schöpferfigur Moses. Der Autor beleuchtet die genialischen Züge des Moses in Manns Novelle, wie zum Beispiel seine Rolle als metzender Künstler, Schöpfer des Bundes, Erfinder der Schrift und Schöpfer der Gesetze.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Essays sind: Thomas Mann, Novelle "Das Gesetz", Moses, Genie, Künstlerisches, Schöpferisches, Ästhetik, Schönes, Religionsstiftung, Gesetzgebung, Bibel, klassische Ästhetik, Genietheorie, Metaphysik, Aufklärung, Künstler, Philosophie.
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- Dipl. Ing. Karl Bellenberg (Author), 2009, Der Schöpfer Moses in Thomas Manns Novelle "Das Gesetz", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168345