Heinrich Heine gilt als einer der bekanntesten Dichter und Journalisten im 19. Jahrhundert. Von so vielen wurde er geliebt, von nicht weniger Menschen gehasst. Heines Schaffen war schon zu Lebzeiten äußerst umstritten. Für die einen war er der große Dichter, für die anderen ein Verräter am deutschen Volke. Deshalb ist es auch kaum verwunderlich, warum Heinrich Heine erst lange nach seinem Ableben die Ehrung zuteil wurde, welche ihm zustand. Eine Statue sollte es sein, ein Erinnerungsstück in seiner Geburtsstadt Düsseldorf. Doch der Dichter und sein Erbe waren besonders für Konservative, Nationalisten und Antisemiten ein Graus. Deshalb setzen sie nach jahrelanger Diskussion durch, dass Heine kein Denkmal in Düsseldorf geschaffen werden sollte. Mit der nun folgenden Hausarbeit möchte ich einen Blick auf die Frage werfen, warum Heine bis heute zu einem der umstrittensten Dichter und Denker seiner Zeit gehört, was seine Gegner gegen ihn aufbrachte, welche Überzeugungen er vertrat und wieso das alles dazu führte, dass Heine erst mehrere Jahrzehnte nach seinem Tode in Deutschland geehrt wurde. Hierzu ist es notwendig einige ausgewählte Werke des Dichters heranzuziehen, denn diese spiegeln in einer vortrefflichen Art und Weise Heines Denken und Weltanschauungen wieder. Auch ein kurzer Blick in Heines wechselhafte Biografie ist für diese Arbeit notwendig. Was verband den Dichter mit den kommunistischen Ideen von Karl Marx und Friedrich Engel? Und waren es nicht genau diese politischen Prägungen und Einflüsse, welche Heines Ehrung in einem Deutschland des endenden 19. Jahrhunderts unmöglich machten? Kritiker hatte er zu Lebzeiten und auch postum genug. Zu den bekanntesten zählt der Literaturkritiker Adolf Bartels, welcher die Idee zu einer Gedenkstatue in Düsseldorf in seinem Aufsatz „Heinrich Heine. Auch ein Denkmal“ als „Kotau vor dem Judentum“ bezeichnete. Heine selbst wurde von Bartels als „Decadence-Juden“ verunglimpft. Heines Gegner setzen vor allem an dessen jüdischer Herkunft an, worunter der Dichter zeitlebens zu leiden hatte, obwohl er sich im Jahre 1825 in Heiligenstadt protestantisch taufen ließ.
Dass Heine zu Lebzeiten leider viel zu oft verkannt wurde und sein wahres Schaffen erst lange nach seinem Tod deutlich wurde, beweißt ein Zitat des Literaturkritikers Marcel Reich Ranicki, aus seinem Werk „Der Fall Heine“. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Denkmalstreit
- Das Kunstwerk im Detail
- Die drei Figuren
- Die Lyrik
- Die Satire
- Die Melancholie
- Heine und seine Kritiker
- Heine und die Politik
- ,,Deutschland ein Wintermärchen“
- Die schlesischen Weber“
- Das Ende des Denkmalstreites
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Denkmalstreit um Heinrich Heine in Düsseldorf und untersucht die Gründe für die langjährige Ablehnung eines Denkmals zu seinen Ehren. Sie analysiert die Kritikpunkte, die gegen Heine erhoben wurden, seine politische und literarische Position sowie die Einflüsse seiner jüdischen Herkunft und seines kritischen Blicks auf Religion. Die Arbeit beleuchtet zudem Heines Engagement für soziale Themen und seine Nähe zu kommunistischen Ideen.
- Denkmalstreit um Heinrich Heine in Düsseldorf
- Kritik an Heines jüdischer Herkunft und seinem religiösen Standpunkt
- Heines politische und literarische Positionen
- Einfluss von Heines Werken auf die Gesellschaft
- Heines Engagement für soziale Gerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert Heinrich Heine als einen der bedeutendsten Dichter und Journalisten des 19. Jahrhunderts, dessen Schaffen zu Lebzeiten umstritten war. Sie beleuchtet die Gründe für die Ablehnung eines Denkmals zu seinen Ehren in Düsseldorf und führt in die Forschungsfrage ein.
Das Kapitel „Denkmalstreit“ analysiert die Kontroverse um das Heine-Denkmal und beschreibt das Kunstwerk im Detail. Es erklärt die Bedeutung der drei Figuren, die auf dem Denkmal dargestellt sind, sowie die Symbolik der Reliefe. Die Kapitel „Die drei Figuren“, „Die Lyrik“, „Die Satire“ und „Die Melancholie“ untersuchen die einzelnen Figuren des Denkmals und ihre Bedeutung für Heines Werk.
Das Kapitel „Heine und seine Kritiker“ untersucht die Gründe für die heftige Kritik an Heine und beleuchtet die Rolle seiner jüdischen Herkunft und seiner kritischen Einstellung zur Religion. Es zeigt, wie die konservativen Denker und „patriotischen Studenten“ die Pläne für ein Denkmal zu seinen Ehren ablehnten.
Das Kapitel „Heine und die Politik“ fokussiert auf Heines politisches Engagement und analysiert seine Werke „Deutschland ein Wintermärchen“ und „Die schlesischen Weber“. Es untersucht die politischen und sozialen Hintergründe dieser Werke und ihren Einfluss auf die öffentliche Meinung.
Schlüsselwörter
Heinrich Heine, Denkmalstreit, Düsseldorf, jüdische Herkunft, Kritik an Religion, Politik, Literatur, „Deutschland ein Wintermärchen“, „Die schlesischen Weber“, soziales Engagement, kommunistische Ideen, Kunstwerk, Loreley, Satire, Lyrik, Melancholie, Ernst Herter.
- Arbeit zitieren
- Robert Meyer (Autor:in), 2008, Der Denkmalstreit in Düsseldorf und seine Gründe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168405